Fußball

Hinteregger montierte Weltmeister Giroud ab: „Unsere Chance ist groß!“

Zur Power durch 48.000 Fans kam noch in unüberbietbarer Einsatz. So lebt der Traum von Adi Hütter und Martin Hinteregger vom Finale der Europa League am 29.Mai in Baku weiter. Auch wenn es nach dem 1:1 (1:1) gegen Chelsea megaschwer wird, nächsten Donnerstag an der Stamford Bridge zu gewinnen oder durch ein Unentschieden mit zwei erzielten Toren aufzusteigen. Aber wer so kämpft, der kann es schaffen: „Ich denke, unsere Chance ist groß, ins Endspiel zu kommen“, sagte Hinteregger im Puls 4-Interview selbstbewusst. Auch dank seiner Superleistung in  Frankfurts Fünferabwehr: Der Kärntner montierte mit dem 1,92 Meter großen Franzosen Olivier Giroud einen Weltmeister ab. ließ ihn nie zur Geltung kommen. Damit bestätigte der acht Zentimeter kleinere Hinteregger seine Behauptung, dass ihn sein Trainer, sprich Hütter, auf ein ganz anderes Niveau, als er es vorher bei Augsburg hatte,  brachte.

Die Fanchoreographie zu Beginn hatte bereits Endspielniveau. Ein schwarzweißes Fahnenmeer, eine riesige Kutte, beeindruckend. Dazu ein ohrenbetäubender Lärm. Fanpower pur. Speziell, als der Serbe Ante Jovic nach 23 Minuten die Führung köpfelte. Auf dem Papier agierte Frankfurt ohne den gesperrten Ante Rebic und den verletzten Sebastien Haller, der von der Behandlung seiner Bauchmuskelverletzung bei Franz Leberbauer in Fuschl zum Match kam, Freitag wieder nach Salzburg zurückkehrt, zwar defensiver, setzte die „Blues“, die ganz in Gelb spielten, es sich eisten konnten, eine Stunde lang ihren Topstar Eden Hazard auf der Bank zu lassen, trotzdem mit intensivem Pressing unter Druck. Eine ganz starke Vorstellung gegen eine Mannschaft, die in der Europa League noch ungeschlagen ist, zuvor alle k.o.-Duelle gewann, deren Kader etwa den vierfachen höhen Marktwert als der von Frankfurt hat.

Der Ausgleich durch den Spanier Pedro kurz vor dem Pausenpfiff tat weh. Die erste halbe Stunde nach der Pause gehörte eindeutig Chelsea mit 73 Prozent Ballbesitz. Die Eintracht konnte sich aus dem Klammergriff nicht befreien, taumelte, aber fiel nicht. Auch wenn einige Spieler bereits in dieser intensiven Partie Krämpfe plagten: „Das ist ein ganz anderes Niveau, als wir es bisher erlebt haben“, gab Hinteregger nachher zu, „aber trotz Dauerdruck haben wir nicht allzu viel zugelassen.“ Aber im Finish kam nochmals die Eintracht. Hütter wechselte nach 71 Minuten statt des  defensiven Schweizer Mitelfeldspielers Gelson Fernandes mit dem Portugiesen Goncalo Paciencia einen zweiten Stürmer ein, setzte damit ein Zeichen. Im Finish gab´s sogar noch zwei Chancen auf den Heimsieg. So blieb es bei dem Achtungserfolg, der auch Hütter stolz machte: „Die Art, wie wir dagegen hielten, war schon in Ordnung.“ Hütter gab zu, dass die Trümpfe jetzt bei Chelsea liegen, „aber wir trauen uns sicher etwas zu.“ Nämlich ein Londoner Endspiel in Baku zu verhindern. Denn auch Arsenal hat nach dem 3:1-Heimsieg gegen Valencia die Trümpfe in der  Hand.

„Eintracht, so leidenschafft ihr es ins Finale“, baute „Bild“ mit seiner Schlagzeile Eintrachts Euro-Fighter auf Aber zum Rückspiel an der Stamford Bridge gibt es nur 2800 Karten für die Eintracht-Fans. Es ist ihnen zuzutrauen, dass sie  trotzdem lauter zu hören sein werden als 38.000 Chelsea-Anhänger.  Zudem hat Hütter mit Rebic sicher eine Offensivwaffe mehr als beim ersten Match. Hütter verriet, auch noch auf Haller nach der weiteren Behandlung bei Leberbauer zu hoffen. Zumindest für einen Kurzeinsatz.

Foto: © Eintracht Frankfurt Media.

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