Das Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1.FC Köln war das erste Geisterspiel in der Geschichte der deutschen Bundesliga. Aber nicht für zwei Beteiligte mit Vergangenheit bei Österreichs Meister Red Bull Salzburg: Für Teamverteidiger Stefan Lainer und seinen Trainer Marco Rose war es bereits ihr zweites. Nach dem mit Salzburg im August 2018 im Play Off der Qualifikation zur Champions League bei Serbiens Meister Roter Stern Belgrad. Dessen Fans durften nach rassistischen Gesängen und Rufen damals auf Befehl der UEFA nichts ins 55.000 Zuschauer fassende Marakana- Stadion, in dem sich 200 Zuschauer verloren Mittwoch Abend sassen im Borussia Park rund 60 in den VIP-Logen. Offizielle und Mitarbeiter beider Klubs. Der Unterschied: Das zweite Geisterspiel gewannen Rose und Lainer. In Belgrad hatte es ein 0:0 gegeben, im Retourspiel verpasste Salzburg durch ein 2:2 nach 2:0-Führung die Champions League. Mittwoch sprang Mönchengladbach durch ein 2:1 (1:0) vorbei an Leverkusen wieder auf einen Champions League-Platz.
„Das braucht grundsätzlich kein Mensch“ sagte Rose bei „Sky“ vor dem Match bei „Sky“.100 Fans hatten Gladbachs Spieler vor dem Stadion bei der Ankunft im Mannschaftsbus gefeiert, auch Bengalen gezündet. Über tausend harrten dann während der Derbys vor der Nordtribüne im strömenden Regen aus, versuchten durch Anfeuerungsrufe und Gesänge, die im Stadion zu hören waren, die Mannschaft zu pushen. Die sich nach dem Sieg bei den treuesten Anhängern bedankte, hinauf auf die Nordtribüne ging und von dort ihnen zuwinkten. Wirkt fast so, als würde nach der Saison vom Rathausbalkon ein Titel gefeiert werden.
Irgendwie wirkte alles trostlos und gruselig, eher wie ein Freundschaftsspiel als wie ein umkämpftes Derby, zu dem normal 54.000 Zuschauer gekommen wären- „Die Stimmung fehlt massiv“ gestand Schiedsrichter Denniz Aytekin „man hört alle Rufe, da fällt es schwer sich zu konzentrieren“. Aber darauf müssen sich alle für einige Zeit einstellen. „Spaß kann das keinem machen“, resümierte Rose trotz Derbysieg, „alle haben versucht, ein Derby daraus zu machen, obwohl es sich für keinen so angefühlt hat. Aber man muss das annehmen.“ Bei den Kölnern Verlierern hatte Florian Kainz auffällige Szenen, wurde aber nach 66 Minuten bei 1:0 für Mönchengladbach kurz nach einer vergebenen Ausgleichschance ausgetauscht.