Zum Auftakt der Rückrunde des Grunddurchgangs der Bundesliga gilt die Devise in die Spur finden. Nicht nur beim Schlusslicht Austria Lustenau, das Sonntag Hartberg empfängt, und beim Vorletzten WSG Tirol, der Samstag im Wörtherseestadion die Geburtstagsparty von Austria Klagenfurts Trainer Peter Pacult crashen will, sondern auch beim Titelverteidiger Red Bull Salzburg nach nur einem Sieg, in den letzten vier Runden und bei vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz. Gegner Altach hat mit seinem neuen Trainer Joachim Standfest die bisher beste Hinrundenbilanz geschafft (13 Punkte aus elf Spielen). Letzte Saison holte Altach sogar als Letzter beim Tabellenführer Salzburg einen Punkt. Das 1:1 half Trainer Miroslav Klose nicht mehr – er wurde danach abgelöst, durch Klaus Schmidt ersetzt.
Salzburg gewann 17 der letzten 21 Spiele gegen Altach, kassierte in den letzten elf Heimspielen gegen die Vorarlberger keine Niederlage. Das sagt alles. Trainer Gerhard Struber gönnte seiner Mannschaft am Nationalfeiertag einen freien Tag, um durchzuatmen und sich voneinander zu befreien, wie er es ausdrückte, fordert von seiner Mannschaft das Gesicht von Mailand, eine ähnliche Herangehensweise wie beim 1:2 gegen Inter. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, war es aber bei den letzten Partien im Alltagsgeschäft offenbar nicht. Bemerkenswert an dem Spiel ist auch der Schiedsrichter: Der 41 jährige Wiener Harald Lechner (Bild) leitet sein 236. Bundesligaspiel in 15 Jahren, damit ist er Österreichs Rekordreferee. Debütiert hat er 2008, zwischen 2013 und 2022 wurde Lechner neunmal hintereinander zum Schiedsrichter des Jahres gewählt.
In die Spur zu finden sollte Salzburg gegen Altach leichter fallen als Rapid nach der 1:3-Heimpleite gegen Austria Klagenfurt, dem fünften Heimspiel ohne Sieg, am Sonntag in Hütteldorf gegen den Salzburg-Bezwinger LASK, auch wenn der vielleicht durch die Last Minute-Niederlage in der Europa League bei Union Saint-Gilloise noch etwas angeknackst ist. Aber vielleicht hilft den Linzern drei Tage später die Herausforderung, im Allianz-Stadion vor 17.000 Zuschauern oder mehr zu bestehen, beim Vergessen. „Wir haben uns den Spielegel vorgehalten“, versicherte Rapids Trainer Zoran Barisic, „jeder Rückschlag bedeutet auch eine Chance, jetzt erst recht es allen Zweiflern zu zeigen. Wir müssen positiv bleiben, weiter an uns glauben.“ Vielleicht etwas leichter gesagt als getan. Pech geht als Begründung für die nicht erfüllten Erwartungen jedenfalls nicht durch. Auch nicht bei Sportchef Markus Katzer: „Viel Pech ist Unvermögen“, gab er zu.
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