Fußball

Ismael hat für die heißen 13 Tage des LASK ein gutes Gefühl

36 Neueinkäufe bei elf der zwölf Bundesligaklubs in der abgelaufenen Winterübertrittszeit, 50 bei den 16 Vereinen der zweiten Liga. Das sind gesamt um 13 mehr als im Winter 2018/19. Den letzten tätigte die Admira mit dem  26 jährigen Ex-Rapidler Mario Pavelic. Der hatte seit seinem Abschied aus Hütteldorf im Sommer 2018 weder in Kroatien bei Rijeka noch im letzten halben Jahr bei Sarpsborg in Norwegen eine wirklich gute Zeit. Jetzt verlieh in Rijeka bis Sommer in die Südstadt. Spielt er dort so gut wie bei Rapid in der Trainerzeit von Zoran Barisic, dann bedeutet er einen Gewinn für die Admira. Bei Grün-Weiß hatte zwar Pavelic kein gutes Standing bei den Fans, aber in Wahrheit hatte Rapid bis heute keinen besseren Rechtsverteidiger als ihn zur Zeit von Barisic, der Pavelic damals mit den Worten „der mit dem Ball tanzt“  beschrieb.

Nur Mattersburg in der Zwölferliga entwickelte keine Aktivitäten, verzichtete auf einen Winterkauf.  Ganz zum Unterschied von St. Pölten, mit neun Neuen die Nummer eins, damit hauptverantwortlich für das Übertrittsplus, vor Schlusslicht WSG Swarovski Tirol (fünf) und Altach (vier). Das meiste Geld war erwartungsgemäß bei Red Bull Salzburg im Spiel: Über elf Millionen Euro für den Schweizer Noah Okafor ausgegeben, aber mehr als 40 für Erling Haaland, Takumi Minamino und Marin Pongracic eingenommen. Sportchef Christoph Freund verdient dafür wieder die Höchstnote eins. Mit den elf Millionen blieb Österreichs Meister aber im internationalen Vergleich bescheiden: Hertha BSC Berlin gab mit 78 Millionen das meiste aus, gefolgt von Napoli (65,5) und AS Monaco (62). So viel Geld wie noch nie in der Klubgeschichte konnte Berlins neuer Trainer Jürgen Klinsmann dank Investor Lars Windhorst in Polens Teamstürmer Krzystof Piatek (Milan), den Brasilianer Matheus Cunha (RB Leipzig), den Argentinier Santiago Ascibar (VfB Stuttgart) sowie den Franzosen Lucas Touart, der erst im Sommer von Lyon kommt, investieren.

Zurück nach Österreich. Da steht Samstag das einzige Bundesligaduell im Viertelfinale des Uniqa-Cups zwischen dem Zweiten LASK und dem Fünften Sturm Graz im Mittelpunkt. Für LASK der Auftakt zu heißen 13 Tagen bei tiefen Temperaturen mit dem Cuphit im Linzer Stadion auf der Gugl, dem Spitzenduell in Salzburg am nächsten Freitag sowie der Europa League bei Hollands Tabellenzweiten AZ 67 Alkmaar sechs Tage darauf. Trainer Valerien Ismael versicherte bereits am Ende des Trainingslagers in Spanien, ein gutes Gefühl zu haben,, dass Kapitän Gernot Trauner & Co (Bild oben) für alles gerüstet sind. Wenn das Duell wieder so heiß wird wie das letzte in der Bundesliga am 15. Dezember in Pasching, dann wird den Fans einiges geboten werden: Vor  sieben Wochen führte Sturm nach 14 Minuten durch Thorsten Röcher, Stefan Hierländer und den Georgier Otar Kiteishvili 3:0, nach einem Eigentor von Lukas Spendholfer und einem Treffer von Markus Wostry zur Pause nur noch 3:2. Ein Elfmeter des Brasilianers Joao Klauss rette dem LASK noch einen Punkt. Obendrein bekamen Sturms Spanier Juan Dominguez und Kapitän Hierländer als Draufgabe die gelb-rote Ampelkarte. Im Cup dürfen sie aber spielen, in der Bundesliga sind sie gegen Mattersburg gesperrt.

Ob LASK-Winterkauf Husein Balic zur Startelf zählt, bleibt vorerst ein Geheimnis von Ismael, der die letzten Innenverteidiger Petar Filipovic und Wostry vorgeben muss.  Bei Sturm sind die Neuen Lukas Jäger und Kevin Friesenbichler ein Thema: „Wir waren schon  einige Zeit hinter ihnen her“, versicherte Sportchef Günter Kreissl, „hoffentlich spielt Friesenbichler für uns so wie zuletzt mit Wolfsberg und Austria gegen uns.“ Mit Innenverteidiger  Niklas Geyrhofer sowie den Offensivspielern Dardan Shabanhaxhaj und Winfred Amoah, dessen Vater Charles 2001 der damalige Ligarekordkauf war, zog Sturm drei Talente in den Bundesligakader hinauf. Ein positiver Akzent. Die große Frage, die Sturm beschäftigt, hängt mit Kreissl zusammen: Hört der Workoholic, der rund um die Uhr für den Verein da ist, nach dieser Saison wirklich auf und nimmt sich eine Auszeit oder kann ihn der im Amt bestätigte Präsident Christian Jauk zum Weitermachen überreden? Bei Variante eins steht wohl Kreissls wichtiger Assistent, Chefscout Andreas Schicker, als Nachfolger in den Startlöchern.

Großeinkäufer St.Pölten erlebte im Cupvierteflinale daheim am Freitag gegen Wacker Innsbruck sein Waterloo. Nach 90 Minuten stand es 2:2, nach 120 Minuten 3:3, Das Elferschießen gewann der Sechste der zweiten Liga 5:3. Von St.Pöltens einen begannen Innenverteidiger Christoph Klarer, Nico Gorzel, Nicolas Meister und der Brasilianer Alan Lima. Die Southampton-Leihgabe Klarer sorgte in der letzten Minute der regulären Spielzeit per Kopf für das 2:1, die Tiroler schafften in der sechste Minute der Nachspielzit noch den Ausgleich. Innsbrucks Held war der 23 jährige Mittelfeldspieler Murat Satin, der aus der Tiroler Akademie kommt. Er erzielte in der vorletzten Minute der Verlängerung mit einem Elfer den Ausgleich zum 3:3, verwandelte im Penaltyschießen den letzten und entscheidenden. Zuvor hatte St. Pöltens größtes Talent Christoph Messerer vergeben. Insgesamt war das Match eine Elfmeterorgie: Einer in der regulären Spielzeit,  einer in der Verlängerung, zehn im Elfmeterschießen. Tirols Traum von zwei Semifinalisten im Uniqa-Cup lebt: Zu Wacker Innsbruck noch WSG Swarovski Wattens. Das Schlusslicht der Bundesliga gastiert Samstag bei Austria Lustenau, mit acht Neuen der Großeinkäufer der zweiten Liga.

 

Meist gelesen

Nach oben