Fußball

Kampf und Krampf vor leeren Rängen: Mehr Zuschauer bei Blau Weiß Linz als in Salzburg

Wenn zu einem Heimspiel von Aufsteiger Blau Weiß Linz einmal mehr Zuschauer kommen als zu einem von Red Bull Salzburg, dann müssen beim Abonnementmeister die Alarmglocken schrillen. Dann ist es Zeit zum Nachdenken, was falsch läuft. Am ersten Adventsonntag war es so weit. Ausverkauft beim 1:1 (1:0) von Blau Weiß Linz gegen Sturm Graz, das bedeutete 5595 Zuschauer. Nur 3900 Fans sahen zur gleichen Zeit das glückliche 1:0 (1:0) der Salzburger gegen Wolfsberg, das dem Tabellenführer zwei Punkte Vorsprung auf Sturm brachte. Das war die geringste Zuschauerzahl bei einem Heimspiel der Bullen seit Februar 2022 im Cup gegen den LASK. Wegen der klirrenden Kälte? Die gab es auch in Linz.

Dort schaufelten ab sieben Uhr früh 70 Fans den Schnee vom Rasen, machten das Spiel möglich. Auch Trainer Gerald Scheiblehner half mit. Quasi zur Belohnung gab es das sechste Heimspiel in Serie ohne Niederlage. Bei dem Simon Seidl, der jüngere Bruder des Rapid-Mittelfeldspielers, nach 19 Minuten, mit seinem zweiten Treffer im sechsten Bundesligaeinsatz für die Führung sorgte. Sturm musste mit dem verletzten Gregory Wüthrich und dem erkrankten Ion Gorenc Stankovic vorgeben, Kapitän Stefan Hierländer fehlte wegen seiner Sperre. Die Unsicherheit im Grazer Spiel blieb augenscheinlich, der Ausgleich gelang Tomi Horvat mit seinem ersten Ligator in dieser Saison drei Minuten nach der Pause. Wenig später war Sturm dezimiert: Javier Serrano, der spanische Ersatz für Gorenc Stankovic, sah für einen Tritt gegen den Knöchel von Ronivaldo, der nicht mehr weiter spielen konnte, zurecht die rote Karte. Mit zehn Mann einen Punkt gerettet _ das war noch das Positivste für den Cupsieger und Vizemeister: „Wir müssen uns derzeit plagen“, gestand Trainer Christian Ilzer, „es ist viel Kampf und Krampf dabei!“ Dass ihm einige Schiedsrichterentscheidungen nicht passten, ist bei ihm nichts Neues.

Viel Kampf und Krampf auch bei Salzburg. Gegenüber dem 0:0 bei Real Sociedad kamen Innenverteidiger Samson Baidoo für den gesperrten Strahinja Pavlovic und Linksverteidiger Daouda Guindo neu in die Mannschaft, in der Offensive gab es keine Änderungen. Wolfsberg setzte vor der Pause mehr Akzente. Ohne dies umsetzen zu können. Die Treffsicherheit des „3 B-Sturms“ mit Mo Bamba, Augustin Boakye und Thierno Ballo war mit den Minusgraden offenbar eingefroren. Entgegen dem Spielverlauf traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der kreativste Salzburger, der 19 jährige Oscar Gloukh (Bild) mit rechts ins lange Eck. Den Israeli darf man im Strafraum nicht frei zum Schuss kommen lassen. Zu einer klaren Ausgleichschance kam Wolfsberg nach der Pause nicht mehr. Mit Awankwah Forson statt Luka Sucic lief es in der zweiten Hälfte bei Salzburg nicht wirklich besser. Es war erst Salzburgs zweiter Sieg in dieser Saison, der auf ein Gruppenspiel in der Champions League folgte. Zum neunten Mal blieb Tormann Alexander Schlager ohne Gegentor. Er sprach von einer stabilen Leistung. Eine stabilere wird nötig sein, um gegen Benfica Lissabon das Überwintern im Europacup zu schaffen.

Durch Wolfsbergs Niederlage kann Rapid Dienstagabend im Innsbrucker „Eiskasten“ mit einem Sieg im Nachtragsspiel gegen WSG Tirol Wolfsberg überholen, Platz sechs erobern. Dienstagabend gibt´s auch den nächsten Versuch zum ausverkauften Vorarlberger Derby zwischen Altach und Austria Lustenau, bereits Montagabend treffen Austria Klagenfurt und Hartberg zum Duell um Platz vier aufeinander.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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