Fußball

Kapitän Grahovac ist für Rapid bereit: „Wir sind ein unangenehmer Gegner!“

Bisher war Gradski-Stadion in Banja Luka kein guter Boden für österreichische Mannschaften. Als erste verlor dort das Nationalteam in der Ära von Teamchef Branko Elsner, im März 1987, als es noch Jugoslawien gab, mit zwei Rapidlern (Reinhard Kienast, Rudi Weinhofer) 0:4. Teamchef der Jugoslawen war der spätere Jahrhunderttrainer von Sturm Graz, Ivica Osim, der große Star Torjäger Darko Pancev. Damals waren noch Stehplätze erlaubt, daher 25.000 Zuschauer im Stadion. Ende November verlor in Banja Luka, seit 1995 die Hauptstadt von Srpska, der serbischen Teilrepublik von Bosnien, deren Präsidenten Milorad Dodik Russland-Freundlichkeit nachgesagt wird,  der LASK in der Ligaphase de Conference League gegen Bosniens Meister Borac Banja Luka 1:2. Lag bis zur 82. Minute trotz numerischer Unterlegenheit ab der 7. Minute nach der roten Karte für Torhüter Jörg Siebenhandl nach ein Handspiel außerhalb des Strafraums in Führung, kassierte dann aber noch zwei Tore. Macht es Rapid Donnerstagabend im Achtelfinal-Hinspiel beim bosnischen Meister, der derzeit in der Meisterschaft mit drei Punkten Rückstand auf Zrijnski Mostar Zweiter ist, besser? Das Gradski-Stadion wird ausverkauft sein. Das bedeutet aktuell mit nur Sitzplätzen 10.000 Zuschauer.

„Wir sind eine interessante Mischung, die funktioniert, auf jeden Fall ein unangenehmer Gegner für Favorit Rapid“, sagt einer, der es wissen muss, nämlich Srdjan Grahovac, Kapitän von Borac mit jahrelanger grün-weißer Vergangenheit, in der er 195 Partien bestritt. In der Qualifikation zur Champions League war Banja Luka an Paok Saloniki und dem ehemaligen Grahovac-Mitspieler Stefan Schwab gescheitert, in der zur Europa League an Ferencvaros Budapest. Die Resultate in der Ligaphase: Gegen Panathinaikos Athen 1:1, auf Zypern 1:0 gegen Apoel Nikosia, auf Island 0:2 gegen Vikingur Reykjavik, 2:1 gegen LASK, 0:3 in Dublin gegen Shamrock Rovers,0:0 daheim gegen Omonia Nikosia, in den Play offs gegen Olimpija Laibach 1:0 und in Slowenien 0:0. Die interessante Mischung besteht in der Abwehr mit je einem Legionär aus Holland, Kolumbien und Curacao, in der Offensive mit dem Österreicher Stefan Savic, der nach seiner Zeit in Salzbugs Akademie, bei Liefering und dem LASK in Kroatien (Slaven Belupo), Holland (Roda Kerkrade), Slowenien (Olimpija Laibach), Polen (Wisla Krakau, Warta Posen) und in der Türkei (Tuzlaspor) unter Vertrag stand, ehe er bei Borac landete. Zu den Spielern aus den Balkan-Staaten gehört im Mittelfeld der Slowene Sandi Ogrinec, von 2022 bis 2024 Spieler von WSG Tirol: „Er funktioniert gut, hat für uns schon wichtige Tore erzielt“, lobte Grahovac. Unter anderem das einzige gegen seine slowenischen Landsleute, gegen Olimpija Laibach, in den Play-offs.

Das Spie gegen Omonia Nikosia war das bisher letzte von Grahovac, heuer spielte er noch nicht. Der Grund?  „Nicht schlimmes, eine kleinere Muskelverletzung“. Jetzt fühlt er sicher wieder fit. Grahovac ist zum Duell mit seiner Vergangenheit bereit. Für Borac Banja Luka bestritt er seit Sommer 2023 180 Spiele, in seiner Rapid-Zeit waren es 15 mehr. Mit Geschäftsführer Steffen Hofmann spielte er drei Saisonen lang, von 2014 bis 2017, zusammen. Nach der Achtelfinalauslosung haben sie miteinander telefoniert.

Foto: Borac Banja Luka.

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