Nur vier Österreicher kamen Donnerstag in den Achtelfinal-Hinspielen der Europa League zum Einsatz. Von ihnen konnte keiner einen Sieg feiern, spielte keiner durch. Marcel Sabitzer fehlte im Kader von Manchester United beim 4:1 (1:1) bei Schneeregen gegen Betis Sevilla vor 72.988 Zuschauern in Old Trafford. Eine Konsequenz aus dem 0:7 in Liverpool, bei dem erst im Finish eingewechselt wurde? Laut ServusTV war Sabitzer angeschlagen, sah das Match gar nicht im Stadion, Trainer Erik ten Hag ließ die gleiche Formation wie bei der Blamage an der Anfield Road beginnen.
Am längsten war von Österreichs Teamspielern Christopher Trimmel beim Torspektakel zwischen Union Berlin und St. Gilloise aus Belgien im Einsatz. Die „Eisernen“ lagen bei Schneefall in der ausverkauften Alten Försterei dreimal zurück, retten aber in der 89. Minute das 3:3 (1:1). Jetzt muss Union so wie in der Gruppenphase in Belgien gewinnen, um aufzusteigen. Trimmel hatte nicht seinen besten Tag, ein Fehler von ihm führte um 1:2. Er wurde nach 77 Minuten ausgetauscht. Da lag Union Berlin 2:3 zurück. Zehn Minuten kürzer spielte Philipp Lienhart beim 0:1 (0:0) von Freiburg in Turin gegen Juventus. Er musste aufhören, weil der Muskel im rechten Oberschenkel zumachte. Bandagiert humpelte er vom Rasen. Damit dürfte er für das Heimspiel am nächsten Donnerstag ein Fragezeichen sein, bei dem Freiburg nach der knappen Niederlage durchaus Aufstiegschancen hat.
Bis zu seinem Austausch hatte Lienhart Dusan Vlahovic, den serbischen Torjäger von Juventus, gut unter Kontrolle. Vlahovic wurde kurz nach Lienhart ausgetauscht. Defensiv spielte Freiburg solid, offensiv gelang wenig. Das einzige Tor köpfte Weltmeister Angel Maria (Bild oben). Bei der perfekten Flanke von Filip Kostic entwischte der Argentinier Freiburgs Kapitän Christian Günter. Lienharts Verletzung passiert bei einem dynamischen Vorstoß von ihm, den der Brasilianer Danilo mit einem Foul stoppte. Nach griff sich Lienhart an den Oberschenkel. Aus dem Freistoß resultierte Freiburgs Ausgleich aus dem Nichts, doch der zählte nach Intervention des polnischen VAR Tomasz Kwiatkowski nicht. Der schickte Referee Tasos Sidiropolos zum Field Review, bei dem der Grieche sah, dass zuvor auch die Hand von Innenverteidiger Matthias Ginter im Spiel war. Keine Reise war Turin für Österreichs U 21-Teamchef Werner Gregoritsch wert: Sohn Michel gehört nach überstandener Halsentzündung nicht zur Startelf, kam erst nach 88 Minuten, spielte inklusive Nachspielzeit nur sieben. Der Herr Papa saß nur fünf Meter hinter der Freiburger Ersatzbank.
Gernot Trauner wurde beim 1:1 von Feyenoord Rotterdam in Warschau gegen Schachtjor Donezk nach 57 Minuten eingewechselt. Da stand es noch 0:0. Feyenoord gelang kurz vor Schluss der Ausgleich. Salzburgs Bezwinger AS Roma schlug im Stadio Olimpico so wie Österreichs Meister auch Real Sociedad, den Vierten der spanischen Liga, 2:0 (1:0). Gegen Salzburg fielen beide Tore bis zur 40. Minute, gegen die Basken das zweite erst zwei Minuten vor Schluss durch den albanischen Innenverteidiger Marash Kumbulla per Kopf nach einem Eckball.
Foto: UEFA.