Fußball

Keiner kommt an Ulmers 438 Spiele heran

Marcel Schmelzer gilt als Rekordspieler in der deutschen Bundesliga. Weil keiner so lange bei nur einem Vereine spielte wie er. Beim 32 jährigen Linksverteidiger von Borussia Dortmund handelt es sich um fast zwölf Jahre. Im Sommer 2008 bestritt er sein erstes Pflichtspiel für  Dortmund. Insgesamt kam er bisher auf 362. Damit fehlen Schmelzer  aber 76 auf die österreichische Rekordmarke. Das sind die 438 Pflichtspiele von Andreas Ulmer für Red Bull Salzburg, seit er im Jänner 2009 von Ried zu den Bulle gewechselt war. Irgendwie interessant, dass Ulmer (Bild oben), mit 34 zwei Jahre älter als Schmelzer, ebenfalls Linksverteidiger ist. Die haben offenbar ein sehr langes Leben. Ulmer, einst in Frank Stronachs Nachwuchsakademie in Hollabrunn, hatte zunächst versucht, bei Austria Fuß zu fassen, kam aber nur zu vier Einsätzen in der Kampfmannschaft. Bei Ried fiel er rasch auf. 25 Spiele in der Ära von Pauk Gludovatz und dann schon nach Salzburg. Dort ist er nunmehr schon elf Jahre und klarerweise auch Kapitän. Christoph Leitgeb war sogar noch ein Jahr länger als Ulmer bei Salzburg, ehe er letzten Sommer mit 34 nach 326 Matches für den regierenden Meister  zu Sturm Graz zurückkehrte. Ulmer ist also der wahre „Dauerbrenner“. Auch nach internationalen Maßstäben.

Dabei gibt es bei den zwölf österreichischen Bundesligaklub noch dienstältere Spieler als Ulmer. Etwa Nedeljko Malic, der 2006 als 18 jähriger von Banja Luka ins Burgenland gekommen war und dort blieb. 2007 hatte 29 jährige Mittelfeldspieler Michael Ambichl bei St.Pölten begonnen. Zunächst im Nachwuchs. Seit 2009 trägt Kapitän Daniel Toth den  Admira-Dress. Im gleichen Jahr kehrte Philipp Netzer von der  Wiener Austria nach Vorarlberg zu Altach zurück. Am nächsten der Ulmer-Marke von 438 Spielen kommen Ambichl und Rapids 34 jähriger Innenverteidiger Mario Sonnleitner mit je 344. Ambichl machte mit St.Pölten den Aufstieg aus der Regionalliga bis in die Bundesliga mit, Sonnleitner kam auf diese Anzahl nur in der höchsten Spielklasse. Einige Klubs haben auch Spieler unter Vertrag, die aus dem eigenen Nachwuchs kommen, bisher bei keinem anderen Verein in der  Bundesliga spielten. Die meisten davon gibt es bei Austria, Admira und Mattersburg. Die Liste der  Rekordspieler der zwölf Bundesligavereine:

LASK: Peter Michorl, der im August 2014 mit 19 Jahren vom Austria-Nachwuchs zum aktuellen Tabellenführer wechselte. Für den er seit damals 206 mal im Einsatz war.

Salzburg: Andreas Ulmer (438 Spiele seit Jänner 2009).

Rapid: Mario Sonnleitner (344 Spiele seit Juli 2010). Bei keinem anderen Klub spielte bisher der 26 jährige Max Hofmann in der Bundesliga. Er kam seit 2013 auf 158 Pflichtspiele. Andere Eigengewächse wie Dejan Ljubicic und Kelvin Arase waren zeitweise als Kooperationsspieler in der zweiten Liga.

Wolfsberger AC: Torhüter Christian Dobnik kam im Juli 2010 mit 24 Jahren vom FC Lustenau, stand bisher in 184 Spielen zwischen den Pfosten. Zwei 19 jährige aus dem Leistungszentrum kamen bisher nur bei den Kärntnern zu Einsätzen in der Bundesliga: Joshua Steiger und der gebürtige Wiener Lukas Schöfl.

Sturm Graz: Innenverteidiger Lukas Spendlhofer wechselte 2014 mit 21 aus Italien von Varese an die Mur, ist damit der dienstälteste Spieler bei den „Blackies“ mit 181 Pflichtspielen. Von den Amateuren kam der 22 jährige Tormann Tobias Schützenauer, die Nummer zwei hinter Jörg Siebenhandl, bisher zu „Bundesligaehren“.

Hartberg: Siegfried Rasswalder (32 Jahre, 153 Spiele seit Jänner 2013). Vier Jahre länger ist Thomas Rotter beim Verein, kam aber nur auf 82  Partien.

Austria Wien: Alex Grünwald (30 Jahre, 266 Spiele seit Juli 2011). Die violetten Nachwuchsspieler, die bisher bei keinem anderen Klub in der Bundesliga spielten: Niels Hahn (18), Alex Borkovic, Dominik Fitz (je 20), Dominik Prokop (22), Manprit Sakaria (23).

Altach: Philipp Netzer (34 Jahre, 308 Spiele seit Juli 2009). Der 19 jährige Lars Nussbaumer schaffte es aus der Akademie Vorarlberg in die Bundesliga.

Admira: Daniel Toth (32 Jahre, 283 Spiele seit Juni 2009). Via Akademie in die Bundesliga: Emanuel Aiwu, Pascal Petlach. Wilhelm Vorsager, Marco Kadlec.

WSG Tirol: Benjamin Pranter  (30 Jahre. seit 2011 121 Spiele). Damit ist Pranter sogar zwei Jahre länger beim Verein als Thomas Silberberger, der dienstälteste Trainer bei den zwölf Bundesligaklubs. Er begann seinen Job 2013 in der Regionalliga.

Mattersburg: Nedeljko Malic (31 Jahre, seit 2006 328 Spiele). Aus der Akademie in den Bundesligakader und bereits zu Einsätzen kamen David Nemeth, Philipp Erhardt, Lukas Rath, Julius Erlthaler, Stephan Schimandl.

SKN St.Pölten: Michael Ambichl (28 Jahre, 344 Spiele seit 2007). Via Akademie in die Bundesliga: Robert Ljubicic, Christoph Messerer.

 

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