Georg Pangl, der österreichische Generalsekretär der Vereinigung der europäischen Fußballligen sprach von einem guten Meeting, das in Sachen Kampf gegen die beschlossene Reform der Champions League Freitag im Hotel Radisson Blu am Züricher Flughafen stattfand. 22 von 23 Ligen vertreten (Aserbaidschan war entschuldigt), bis auf Italien alle auf einer Linie, also auch Österreich, vertreten durch Ligavorstand Christian Ebenbauer: Der Druck auf Europas Fußballunion UEFA wird erhöht, es gibt eine letzte Frist für Nachverhandlungen im Sinne der Ligen gegen die im August von der UEFA abgesegnete Veränderung der Champions League ab 2018 im Interesse der Großklubs aus den vier Topligen, die dann 16 Fixstarter hätten. Die letzte Frist läuft bis 15.März 2017. Es geht darüber hinaus natürlich auch um viele Millionen: Die 60 Milionen Abschlagszahlung, die DER NEUE UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und Bayern-Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge für die mächtige European Club Association ECA in einem Vieraugengespräch vereinbarten, reichen nicht. Es bleiben viereinhalb Monate Zeit, um Kompromisse zu finden. Die Frist setzte vor allem der schwedische EPFL-Chef Lars Christer Olsson durch, der zu Ceferin bisher eine gute Gesprächsbasis hatte.
Noch vor Weihnachten soll es ein Treffen von Arbeitsgruppen der EPFL und UEFA geben. Zu den Vertretern der Ligen gehört außer den Ligachefs aus Frankreichs und Holland auch Pangl. Und wenn es zu keiner Einigung kommen sollte, wird die EPFL sicher am 31. März 2017 in Porto beschliessen, das Gentleman Agreement mit der UEFA aufzukündigen. Dann bleibt es den Ligen überlassen, zu den Terminen der Champions League anders als bisher Meisterschaftsrunden anzusetzen. Dies zu beschliessen, stand bereits gestern zur Diskussion.Am 4. April 2017 wird auf der Hauptversammlung der UEFA ein neues Exekutivkomitee gewählt. Es bleibt also spannend. Pangl weiß aber, dass es schwer wird, die 16 Fixstarter für die Champions League aus Spanien, Deutschland, Italien und England ab 2018 bis 15. März wegzudiskutieren, wie er es ausdrückte. Mehr wollte er im Interesse der Sache nicht verraten: „Wir vertreten die Interessen des gesamten europäischen Fussballs, nicht der Spitzenvereine!“
Hintergrund der harten Linie der Ligen sind auch Signale aus Spanien, die von den Topklubs Real Madrid und FC Barcelona kamen: Danach sollen über eine Tochtergesellschaft der UEFA sehr wohl Vorbereitungen für die Gründung einer europäischen Superliga laufen.