Fußball

Lienhart nur 13 Minuten Freiburgs Goldköpfchen! Baumgartlinger spielt wieder

Bayern München schaffte mit dem 3:1 (2:0) gegen Borussia Dortmund wie erwartet das Meisterstück zum zehnten Titel hintereinander. Danach gab es wieder die obligaten Paulaner Weißbier-Duschen aus den ganz großen Gläsern. Auch für Trainer Julian Nagelsmann. Der entscheidende Treffer fiel erst nach 83 Minuten. Eine Minute zuvor wurde Marcel Sabitzer für Thomas Müller eingewechselt, gab dann den Assist zum 3:1 durch Jamal Musiala. „Es hat sich seit dem Scheitern gegen Villarreal einiges aufgestaut“, gestand Nagelsmann, „zum Glück ersparten wir uns mit diesem Sieg eine weitere Delle.“ Wie so oft im deutschen „Classico“ gab es eine strittige Entscheidung gegen Dortmund. Bei 2:1 für Bayern übersahen Schiedsrichter und VAR einen klaren Elfmeter für den Zweiten, als Benjamin Pavard zuerst den Engländer Jude Bellingham traf und erst danach den Ball.  „Wir haben kein großes Spiel in dieser Saison gewonnen“, haderte Marco Rose, Dortmunds Trainer mit Salzburg-Vergangenheit.

Hadern konnten an diesem Sonntag auch Österreicher, die um einen Champions League-Platz kämpfen. Etwa Philipp Lienhart, der mit Freiburg gegen Mönchengladbach nach 13 Minuten 0:2 zurücklag. Schon in der ersten Minute gab es nach VAR-Intervention einen Handselfmeter für Mönchengladbach, den auch Trainer Adi Hütter als unverständlich bezeichnete. Nach 61 Minuten stand es 2:2, auch weil der VAR wieder eingriff, erkannte, dass Österreichs Stefan Lainer nach einem Eckball den Freiburger Lukas Höfler am Fuß traf. Daher gab es den Elfmeter zum 1:2. Nach 80 Minuten köpfte Lienhart nach Freiburgs achtem Eckball mit seinem fünften Saisontor das 3:2 (Bild oben), womit alles entschieden schien. Von Mönchengladbach kam nichts mehr. Bis zur 93. Minuten. Dann stachen Hütters Joker: Flanke von Patrick Hermann, Kopfball von Kapitän Lars Stindl, Ausgleich, die „kleine Revanche“ für das 0:6-Heimdebakel gegen Freiburg in der Hinrunde.

„Das fühlt sich an wie eine Niederlage“, gestand Lienhart über die verlorenen zwei Punkte. Mit einem Sieg hätte Freiburg RB Leipzig eingeholt. Als Konrad Laimer gegen Union Berlin in der 63. Minute eingewechselt wurde, führte Leipzig 1:0. Am Ende siegten aber die „Eisernen“ 2:1, fügten Leipzig die erste Niederlage nach 15 Spielen zu, revanchierten sich für das 1:2 im Pokal-Semifinale drei Tage zuvor am gleichen Ort. Umgekehrt wäre es den Berlinern lieber gewesen. Der Umschwung gelang in den letzten sechs Minuten. Trainer Urs Fischer, der seinen Kapitän Christopher Trimmel nach 76 Minuten austauschte, brachte in der 85. Minute mit Sven Michel und Kevin Behrens neue Stürmer. Die trafen in der 86. und 89. Minute. Unverdient war Union Sieg nicht. Trimmel traf vor der Pause die Latte.

Der Sieger im Kampf um die Qualifikation für die Königsklasse hieß Bayer Leverkusen mit dem 4:1 (2:1) beim Letzten Fürth, der dadurch fix abgestiegen ist. Leverkusen eroberte Platz drei zurück, liegt drei Runden vor Schluss einen Punkt vor RB Leipzig und zwei vor Freiburg. Für Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger war es ein besonderes Spiel: In den letzten neun Minuten kam er zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison, in der Zeit fiel Leverkusens vierter Treffer. Die Wartezeit nach der Knieoperation im Herbst dauerte dem Routinier viel zu lange. Jetzt war es wie ein neuer Anfang, da Leverkusen seinen Vertrag nicht mehr verlängert, ein Signal, dass es in neuer Umgebung weiter gehen wird.

Der Trost für Trimmel: Wie es aussieht, könnte er erstmals mit Union Berlin zum zweiten Mal die Qualifikation einen Europacup-Platz schaffen. Union liegt als Sechster einen Punkt vor dem 1. FC Köln, der daheim Arminia Bielefeld 3:1 (2:1) bezwang. Das wird ein Zweikampf zwischen vier Ex-Rapidlern: Hier Trimmel, dort Florian Kainz, Dejan Ljubicic und Louis Schaub. Der wurde Samstag nach 74 Minuten beim Stand von 2:1 für Kainz eingewechselt. danach folgte das Happy End. Aber keines für Manuel Prietl, Alessandro Schöpf und Patrick Wimmer, der Kölns Eigentor zum 1:1 „erzwang“.  Es sieht nicht gut für Bielefelds Rettung aus.

In der zweiten Liga punkteten im Aufstiegskampf Marco Friedl und Romano Schmid mit Werder Bremen im Spitzenduell bei Schalke vor 62.000 Zuschauern. Nach dem 4:1 (2:0) wieder Tabellenführer, auch das leichte Restprogramm spricht für den Aufstieg. Um den Schalke nach der ersten Niederlage im sechsten Spiel unter Ex-Rapid-Trainer Mike Büskens wieder zittern muss. Beim 0:1 im Anschluss an einen Eckball sah Schalkes österreichischer Tormann Martin Fraisl gar nicht gut aus. Guido Burgstaller flog mit St. Pauli durch die 1:2 (0:1) Heimpleite gegen Darmstadt vor 30.000 Zuschauern aus den Aufstiegsplätzen. Auf denen liegen Werder Bremen und Schalke, Darmstadt stieß auf den Relegationsplatz vor, hat einen Punkt weniger als Schalke, einen mehr als St. Pauli. Matthias Honsak, Nemanja Celic und Emir Karic kamen bei dem wichtigen Sieg zu Kurzeinsätzen, Honsak spielte ab  der 60. Minute, Celic in der letzten Viertelstunde, Karic in den letzten sieben Minuten.

 

 

Foto: SC Freiburg.

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