Fußball

Lienhart profitiert in Freiburg von Real Madrid

David Alaba hat den Saisonauftakt, sein 185. Bundesligaspiel für Bayern, erfolgreich hinter sich gebracht. Der Titelverteidiger widerstand auch dem Unwetter, sicherte gegen Leverkusen mit drei Toren nach Standardsituationen den 3:1 (2:0)-Pflichtsieg. Wobei die Entscheidung, den Elfmeter zum 3:0 zu verhängen, 565 Kilometer von der Allianz-Arena entfernt im Kölner  TV-Studio  fiel. Der erste Video-Elfer der Bundesliga, der erste Video-Beweis zu einem Tor.  Video-Referee Jochen Drees sorgte für Gerechtigkeit, da Tobias Stieler am Rasen nicht sah, wie Leverkusens Chilene Carlos Aranguiz Torjäger Robert Lewandowski im Strafraum umriss. Die ersten Tore der Saison erzielen Bayerns Neue, Niklas Süle und Corentin Tolisso. David Alaba spielte 62 minuten lang linker Verteidiger, nach der Verletzung von Mats Hummels im Abwehrzentrum. Auffällig war er in der ersten halben Stunde mit seinem Offensivdrang. Aleksandar Dragovic spielte ab der 46. Minute, als Leverkusen auf Dreierkette in der Abwehr umstellte.  Eine grundsolide Leistung. Zu mehr bräuchte er mehr Spielpraxis.

Sonntag Nachmittag feiert ein anderer österreichischer Innenverteidiger sein Bundesligadebüt: U 21-Kapitän Philipp Lienhart überzeugte bisher beim SC Freiburg alle. Den ersten Tiefschlag, das Scheitern in der Qualifikation zur Europa League gegen Domzale aus Slowenien, hat er weggesteckt. Egal, ob Langzeittrainer Christian Streich, dessen Vertrag bereits vorzeitig verlängert wurde, mit Dreier-oder Viererabwehr agiert, Lienhart ist immer dabei. Er glaubt, dass ihm seine zwei Saisonen bei Real Madrid geholfen haben: „Dort war alles auf Ballbesitz ausgerichtet. Auch die Innenverteidiger sind für den geordneten Spielaufbau zuständig. Davon profitiere ich jetzt denn auch hier in Freiburg setzt man auf spielerische Lösungen.“

Dass alle der Sensationstruppe nach Platz sieben in der letzten Saison den harten Abstiegskampf prophezeien, hat der Niederösterreicher registriert, ohne dass es ihn irritiert.  Sollte der Abstieg passieren, kann Freiburg die Option auf ihn nicht ziehen. Das hat Real Madrid so festgelegt. Freiburg wartet  weiter auf Offensivverstärkungen. Viele Kandidaten waren  zu teuer, den Transferwahnsinn macht Freiurg nicht mit. Ein Spruch von Streich erreichte bereits Kultstatus: „Der Gott des Geldes wird noch alles verschlingen.“

Die Startrunde beendet Sonntag Abend das Rheinderby zwischen Mönchengladbach und dem 1.FC Köln. Seit Peter Stöger und Manfred Schmid vor vier Jahren beim Traditionsklub anheuerten, ging kein Auftaktspiel verloren. Platz fünf aus der letzten Saison zu wiederholen, trauen die Kölner nach dem Rekordverkauf von Torjäger Anthony Modeste nach seinen 25 Toren nur wenige zu. Für Stöger könnte seine fünfte Saison in Köln die schwierigste werden, was er gelassen sieht: „Niemand kann von uns verlangen, die Platzierung zu wiederholen.“ Der von Mainz um 17 Millionen geholte Kolumbianer  Jhon Cordoba spielt statt Modeste, Stöger setzt aber wie bisher auf Temwork. Die interne Ziele,die er mit der Mannschaft während des Trainingslagers in Kitzbühel formulierte, klingen realistisch. In der Bundesliga einen einstelligen Tabellenplatz, bei Kölns erster Europacupteilnahme seit 25 Jahren in der Europa League überwintern, also die Gruppenphase überstehen.  Stöger ist auf Rückschläge eingestellt, aber sicher, dass Köln daran nicht zerbrechen wird:  „Wir wollen beweisen, dass wir Modeste ersetzen und auch mit der Zusatzbelastung Europa League eine erfolgreiche Saison in der Bundesliga abliefern können.“

Ausser Alaba gab es bisher nur einen österreichischen Startsieger. Nach einem Jahr Pause fiel Martin Harnik wieder mit dem für ihn typischen Hammerjubel in der Bundesliga auf. Weil er den 1:0-Startsieg des Aufsteigers in Mainz sicherte. Mit Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker und Konrad Laimer in der Startformation verlor RB Leipzig bei Schalke 0:2 (0:1). Bei den Siegern fehlte Guido Burgstaller wegen einer Fußprellung. Florian Kainz vergab bei Werder Bremens 0:1 (0:0)-Auswärtsniederlage gegen Hoffenheim nach einer halben Stunde die Führungschance. Als er nach 70 Minuten ausgetauscht wurde, stand es noch 0:0. Ausgetauscht auch Michael Gregoritsch, der mit Augsburg beim Ex-Klub Hamburger SV 0:1 (0:1) verlor. Nach einer „Schwalbe“ gab es bei fast jedem Ballkontakt für ihn Pfiffe.

 

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