Fußball

Lob für zweiten Anzug des LASK – aber der von Salzburg passt besser

Erstes Verlusttor des LASK, damit auch erster Punkteverlust – aber Trainer Valerien Ismael (Bild) lächelte nach dem 1:1 (0:1) gegen Aufsteiger WSG Swarovski Tirol, der seinen ersten Auswärtspunkt in der Bundesliga holte, trotzdem. Er ließ acht Mann aus der Startelf vom 3:1 gegen den FC Basel draußen. um sie für das Play-off-Spiel um die Champions League gegen den FC Brügge am Dienstag auf der ausverkauften Gugl zu schonen. Die zweite Garnitur lobte er trotz der verlorenen zwei Punkte für ihre Leistung, wusste einen anderen Grund, warum es nicht zum vierten Sieg reichte: Referee Felix Ouschan übersah  in der ersten Hälfte einen klaren Elfmeter für die Linzer. Das zeigten auch die  TV-Bilder. Darum musste der LASK nach der Führung der Tiroler in der letzten Minute vor der Pause durch Zlatko Dedic erstmals in dieser Saison einem Rückstand nachlaufen. Und zwar lange.

Oldie Emanuel Pogatetz, Thomas Goiginger und Samuel Tetteh durften sich das Spiel von der Tribüne aus ansehen. Reinhold Ranftl,  Philipp Wiesinger, Rene Renner, Peter Michorl und der Brasilianer Klauss nahmen auf der Bank Platz. Von der ersten Garnitur begannen nur Tormann Alexander Schlager, Kapitän Gernot Trauner und Routinier James Holland. Also die zentrale Achse. Zum Zug kamen der routinierte Innenverteidiger Markus Wostry, der erst 20jährige Linksverteidiger Andres Andrade aus Panama, der gleichaltrige Bosnier Nemanja Celic im Abwehrzentrum. Andrade und Celic spielen sonst bei der zweiten Mannschaft, den Oberösterreich Juniors in der zweiten Liga. trainierten vor ihrem Bundesligadebüt nur zwei Tage mit. Im Mittelfeld kamen Valentin Müller (20) und Stefan Haudum (24) zum Zug, im Angriff der 18jährige Thomas Sabitzer und vier Tage nach seinem ersten Tor im Europacup Marco Raguz (21). Das ergab die jüngste LASK-Bundesligabesetzung aller Zeiten mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren.

Michorl kam nach 53 Minuten für Holland, Wiesinger nach 64 für Trauner. Mit den zwei Wechseln kam nicht mehr Erfahrung auf den Rasen, aber der Ausgleich, zu dem 5300 Zuschauer die Mannschaft geradezu trieben. Michorls Eckball verwertete nach 81 Minuten Wiesinger. Erinnerte an die Trauner-Tore nach Eckbällen von Michorl gegen Austria und Basel: „Es ist nicht leicht, bei diesem LASK einen Punkt zu holen. Da ist ja jeder durch die Chance auf die Champions League euphorisiert. Vom Zeugwart bis zum letzten Zuschauer“, stellte Tirol-Trainer Thomas Silberberger fest, der auch seine Meinung, in Österreich habe nur Salzburg zwei gleichwertige Mannschaften, etwas revidierte: „Auch die des LASK hat Qualitäten.“ Er verabschiedete sich mit einem Satz, den beim LASK alle gerne hörten: „Wir haben bei einer Mannschaft, die in zwei Wochen zur Champions League gehören wird, einen Punkt geholt. Das ist für einen Aufsteiger beachtlich. Und wichtig, weil wir gesehen haben, auch mit den Großen mithalten zu können.“

Silberbergers Freunde und Zufriedenheit sind verständlich. Aber punkto Qualität des zweiten Anzugs war seine ursprüngliche Meinung doch die richtigere. Da hat Salzburg doch mehr, da gibt es Vorteile gegenüber dem LASK. Wenn man bedenkt, dass beim 6:0 in St.Pölten Rekordkauf Max Wöber noch nicht im Kader stand, Masaya Okugawa verletzt fehlte, Patson Daka, der dem starken Südkoreaner Hee Chan Hwang weichen musste, oder der zuletzt starke Patrick Farkas im Talon blieben. Alle haben mehr Erfahrung als die Linzer Zukunftshoffnungen. Als Trainer Jesse Marsch nach 62 Minuten Torjäger Erling Haaland austauschte, dauerte es nur neun Minuten, bis auch sein Nachfolger Sekou Koita traf.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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