Fußball

Mit Neuling Arnel Jakupovic überraschte Rangnick alle

Zwei Neulinge in Österreichs Teamkader für den Auftakt in die Nations League in Slowenien und Norwegen. Mit Mönchengladbach Neuerwerbung Kevin Stöger musste gerechnet werden, mit Arnel Jakupovic, dem 26 jährigen Stürmer des NK Maribor, überraschte Teamchef Ralf Rangnick aber alle. Jakupovic (Bild) war seit Sommer 2019 vom Radar verschwunden, im Frühjahr war er mit magerer Bilanz (sechs Einsätze kein Tor) bei Sturm Graz. Mit 17 zählte der in der Austria-Akademie ausgebildete Jakupovic  zu Österreichs größten Stürmerhoffnungen. Er wollte sich im Ausland durchsetzen. Zunächst nach England zu Middlesbrough, wo er es aber nur in die U 21 schaffte, von dort nach zwei Jahre 2017 nach Italien zu Empoli. Vor der Sturm-Zeit durfte er in der U 19 von Juventus vorspielen, ohne sich zu empfehlen. Nach Sturm begann schon das slowenische Kapitel: Domzale lieh ihn zunächst von Empoli, kaufte ihn 2020 fix, verkaufte ihn 2023 an NK Maribor. Dort hat er derzeit einen Lauf: Fünf Tore in der ersten fünf Runden der Prva Liga, zwei in fünf Partien in der Qualifikation zur Conference League. Donnerstag bestreitet Maribor das Play-off-Heimspiel gegen Djugardens Stockholm, es gilt ein 0:1 aufzuholen. Rangnick telefonierte mit Maribors Trainer Ante Simundza, bevor er Jakupovic die erste Chance gab: „Ein Linksfuß, der weiß, wo das Tor steht!“

Jakupovic spielte 2016 bei der U 19-EM, bestritt zwischen 2016 und 2019 16 Partien in der U 21 von Werner Gregoritsch erzielt dabei sechs Tore. Mitspieler in der U 21 waren unter anderem Philipp Lienhart, Philipp Mwene, Konrad Laimer, Max Wöber, Florian Grillitsch und Xaver Schlager. Bis auf Xaver Schlager, der in der Reha steht, trifft er Montag alle in Klagenfurt nach Jahren wieder. Er hat keine weite Anreise.  Die Zeit von Kevin Stöger sah Rangnick, der den 30 jährigen Oberösterreicher auch für die Europameisterschaft im Blick hatte, gekommen. Unter anderem, weil Christoph Baumgartner nach seiner Knieoperation noch Nachholbedarf hat. Neu gegenüber der EM sind von Red Bull Salzburg Tormann Alexander Schkager, der ohne Knieoperation bei der EM die Nummer eins gewesen wäre, und Innenverteidiger Samson Baidoo, dem eine Schulterverletzung die EM-Teinahme kostete. Und Stürmer Junior Adamu, der sich via Comeback bei Freiburg empfahl. Lobende Worte fand Rangnick für die Vorstellung von Patrick Wimmer beim 2:3 von Wolfsburg gegen Bayern. An  Max Wöber hielt Rangnick fest, obwohl er bisher bei Leeds nur einmal spielte.  Ebenso an Marko Arnautovic und Marco Grüll trotz Reservistenrolle bei Inter Mailand und Werder Bremen.

Traditionell wird Rangnick Montag ein „welcome back-Video“ zeigen. Mit Bildern von der Europameisterscaft: „Als ich es erstmals sah, sind mir die Tränen gekommen“, gestand der Teamchef. Das 1:2 gegen die Türkei im Achtelfinale von Leipzig war bisher die Niederlage in seiner Karriere, mit der er am schwersten fertig wurde. Auch wegen der zwei Treffer, die man nach einem Eckball kassierte: „Das darf nie passieren!“Auch die Frage, warum man energetisch nicht auf dem Toplevel war, wie zuvor beim Sieg gegen Holland, wird er nochmals thematisieren. Bei den 19, die vom EM-Kader wieder dabei sind.

Nicht mehr die Physiotherapeuten Michael Vetorazzi,  Chris Ogris und Stefan Podar: „Ich kann ihre Enttäuschung verstehen, ich werfe ihnen auch nichts vor“, behauptete Rangnick. Warum dann fünf deutsche Experten übernehmen? „Es geht um die optimale Betreuung. Nur darum!“ Dem neuen Physio-Pool gehören ständig Klaus Maierstein (früher 1. FC Köln), Christian Haser (Eintracht Frankfurt) und Till Theisges (Stuttgart) an, abwechselnd werden Peter Geigle (Hoffenheim, der während der EM für die Reha von David Alaba zuständig war) und Simon Stadler dazukommen.

Foto: Zan Pak.

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