Fußball

Mit seinem zweiten Titel wäre Oliver Glasner in zwei Saisonen so erfolgreich wie Bayern!

Mit Oliver Glasner als Trainer gewann Eintracht Frankfurt in zwei Saisonen die Europa League, kam damit erstmals in die Champions League und qualifizierte sich bereits für die Conference League. Der Oberösterreicher hat schon seinen Platz in den Geschichtsbüchern von Eintracht Frankfurt. Wenn Samstag in seinem 97. und letzten Spiel als Eintracht-Trainer im Berliner Olympiastadion der Pokalsieg im Endspiel gegen Titelverteidiger RB Leipzig dazukommt, dann hätte Frankfurt mit Glasner in zwei Saisonen ebenso viele Titel geholt wie Bayern München. Und wird es den letzten Jubeldiver  von Glasner für die Eintracht-Fans geben, bei denen er sehr beliebt ist, die nicht verstehen können, dass es zur Trennung kam, Glasner nicht in eine dritte Saison als Frankfurt-Trainer gehen wird. Er bezeichnete sein zweites Finale mit Eintracht als Privileg, das er genießen will

Gut 40.000 Eintracht-Fans werden im Olympiastadion sein, das Public Viewing in der Frankfurter Arena ist ausverkauft. Riesenbegeisterung, die sich beim Pokalsieg noch steigern würde. Dann gibt es Sonntag so wie letztes Jahr nach der Rückkehr vom Endspiel aus Sevilla einen Autokorso vom Flughafen zum Römer in die Innenstadt, danach ausgedehnte Feiern. Die könnten dafür sorgen, dass Glasner und seine Assistenten Angerschmid und Roland Brunmayr mit etwas Kopfweh in den Urlaub gehen. Auch bei Leipzig kommt es zu einem Österreicher-Abschied: Konrad Laimer bestreitet sein letztes Spiel vor dem Wechsel zu Bayern München, der sich hoffentlich nicht als Fehler herausstellen wird. Xaver Schlager hat noch zwei Jahre Vertrag bei Leipzig.

Zwei Österreicher zusammen Sieger im deutschen Pokalfinale, das gab es bisher nur einmal. Bereits vor 54 Jahren, 1969 bei Bayer München. Mit Gustl Starek und Peter Pumm. Österreicher, die den deutschen Pokal gewannen, waren auch Bruno Pezzey 1981 mit Eintracht Frankfurt, Andi Herzog (1994 und 1999 mit Werder Bremen), Franz Wohlfahrt (1997 mit VfB Stuttgart), Sebastian Prödl(2009 mit Werder Bremen), David Alaba (sechsmal mit Bayern München, beim letzten, dem 4:2 im Finale gegen Leverkusen, sorgte er vor drei Jahren mit einem Freistoß für das 1:0) und zuletzt Laimer.

Glasner trat schon letztes Jahr die Nachfolge der Legende Ernst Happel an. Er war der erste österreichische Trainer nach Happel 1983 mit dem Hamburger SV, der einen europäischen Bewerb gewann. Samstagabend könnte er der erste nach Happel sein, dem dies im deutschen Pokalfinale gelingt. Happel schaffte dies 1987 in seinem letzten Spiel bei den Hamburgern vor seinem Wechsel zum FC Tirol. Vergleiche mit dem „Wödmasta“ wird Glasner wiederum ablehnen. Er hat mit Leipzig sicher den schwereren Gegner als damals Happel mit dem Zweitligisten Stuttgarter Kickers.

„Ein enges, knackiges Spiel“, prophezeiten Freitag sowohl Glasner als auch Leipzig-Trainer Marco Rose auf der gemeinsamen Pressekonferenz (Bild). Sie lernten sich vor zehn Jahren in Salzburg kennen, als Rose bei Österreichs Meister als Nachwuchstrainer begann und Glasner Sportkoordinator, sprich Assistent von Sportchef Ralf Rangnick, war. „Lang, lang ist´s her“, sagte Glasner Freitag lächelnd zu Rose, „grau sind wir geworden“. Das Duell in der Bundesliga gewann Rose im Februar mit Leipzig daheim 2:1. ServusTV überträgt das Finale aus Berlin mit Österreichs Ex-Teamspielern Florian Klein und Martin Harnik als Experten. Harnik erzielte vor zehn Jahren im Oympiastadion zwei Tore für VfB Stuttgart. Die kamen zu spät, verwandelten ein 0:3 gegen Bayern (mit Alaba) nur in ein 2:3.

Nächste Woche wird das Rätseln um Glasners nächsten Klub wieder beginnen. Borussia Mönchengladbach, wo der Nachfolger von Adi Hütter, Daniel Farke,  gehen musste, wird es wohl nicht sein. England bleibt ein heißes Thema. Auch auf der Insel steigt Samstag das Cupfinale. Im Londoner Wembley-Stadion gibt´s erstmals in der Geschichte das Manchester-Duell zwischen Meister City und United.

 

 

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