Fußball

Paukenschlag um Lainer: Er folgt Rose für zwölf Millionen zu Mönchengladbach!

In Deutschland avancierte Mittwoch die Rückkehr des 30jährigen Weltmeisters Mats Hummels zu Vizemeister Borussia Dortmund nach drei Jahren bei Meister Bayern München zum größten Fußballthema. Da konnte die Verpflichtung von Österreichs Teamverteidiger Stefan Lainer bei Borussia Mönchengladbach nicht mithalten. Aber die war in der Alpenrepublik ein Paukenschlag. Der 26jährige Rechtsverteidiger nützte die Ausstiegsklausel aus einem Vertrag bei Meister Red Bull Salzburg,  der bis 2022 gelaufen wäre, bleibt bei seinem Trainer Marco Rose, unter dem er sich in den letzten zwei Saisonen sehr gut entwickelte. Jungehemann Lainer folgt Rose, bekam bei dessen  neuen Klub einen Vertrag über fünf Jahre bis 2024. Diese Chance und die neue Herausforderung bedeuteten der Kampfmaschine mehr, als mit Salzburg erstmals in der Champions League zu spielen. Man kann und muss ihn verstehen. Den Sprung in die deutsche Bundesliga hatte sein Vater Leo, der in Österreich mit Rapid, FC Tirol und Austria Salzburg Meister war, mit Rapid und Salzburg im Europacupfinale spielte, nicht geschafft. Lainer ist bei Mönchengladbach der erste Österreicher seit Martins Stranzls fünf erfolgreichen Jahren von 2011 bis zum Karriereende 2016 und Martin Hinteregger im Frühjahr 2016.

Eigentlich hatte auch Rose seinen Anteil daran, dass Lainer, der im August 27 Jahre alt wird, aus dem Vertrag aussteigen konnte. Vor einem Jahr wollte ihn unbedingt Carlo Ancelotti zu Napoli holen. Doch Sportchef Christoph Freund und Rose sahen keine gleichwertige Alternative zu Lainer, redeten auf ihn ein, zu bleiben, gaben ihn mangels gleichwertiger Alternative nicht frei. Rose versprach damals Lainer, ihn bei seinem nächsten Schritt zu unterstützen, hielt jetzt Wort. Allerdings auf eine Art, die er damals noch nicht wusste. Lainers Berater von der Arena 11 sports group, der auch Rose vertraut, handelt damals mit Freund eine Ausstiegkslausel für diesen Sommer in eine der fünf Topligen aus. Davon machte Lainer Gebrauch. 171 Pflichtspiele hat er für Salzburg bestritten, dabei 13 Tore erzielt, 34 Assists geliefert, Viermal war er Meister, dreimal Cupsieger, an den starken Auftritten in der Europa League wie gegen Napoli (Bild oben) entscheidend beteiligt.  Dazu 15 Spiele in Österreichs Team. Eine Superentwicklung des Salzburger Akademiespielers, der an Grödig und Ried verliehen war.

Sein Marktwert steht auf 12,5 Millionen Euro. Gladbach hatte auf seiner Position Handlungsbedarf, die weder mit Tony Jantschke noch mit dem Schweizer Michael Lang wirklich gut besetzt war. Rose brauchte für seinen Pläne, mit Gladbach im 4-4-2 Tempofußball zu spielen, auf den Seiten laufstarke Typen, eben Lainer. Gladbach verkaufte den Belgier Thorgan Hazard, den Bruder des neuen Real Madrid-Stars, um 25,5 Millionen Euro, an Borussia Dortmund. Da war genug Kohle in der Kassa, um Lainer zu holen. Zwölf Millionen mussten dafür an Salzburg gezahlt werden. Wer ihn beim Doublegewinner ersetzen könnte? Da gibt es den 22jährigen bosnischen Teamverteidiger Darko Todorovic und den 26jährigen Patrick Farkas, der sich nach langem Verletzungspech mit dem Führungstor am 1. Mai beim 2:0 im Klagenfurter Cupfinale gegen Rapid zurückgemeldet hatte. Die Veränderung bei Österreichs Nummer eins ist aber schon sehr groß: Vom Kader, mit dem die letzte Saison begonnen wurde, fehlen mit Rose der Trainer und mittlerweile sieben Spieler. Amadou Haidara und Reinhold Yabo wechselten bereits im Winter zu RB Leipzig und Arminia Bielefeld, Hannes Wolf kündigte bereits im Frühjahr den Wechsel nach Leipzig an. Christoph Leitgeb erhielt keinen neuen Vertrag mehr, Freddy Gulbrandsen suchte eine neue Herausforderung,die auch Gladbach heißen könnte, Muns Dabbur entschied sich für den FC Sevilla, jetzt Lainer für Gladbach.  Freund schloss nicht aus, dass Salzburg am Transfermarkt wieder tätig wird.

Ein anderer Auslandstransfer sorgte für weniger Aufsehen: Ex-Austrianer Raphael Holzhauser, im Frühjahr beim Schweizer Absteiger Grasshoppers Zürich beurlaubt, entschied sich für den belgischen Aufsteiger Beerschot. Bei dem die Verträge des Ex-Austrianers Rubin Okotie und des Ex-Rapidlers Jimmy Hoffer auslaufen.

 

 

 

Foto: © FC RB Salzburg Media (GEPA).

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