Fußball

Auch Xaver Schlager geht – zu Glasner nach Wolfsburg

Mittwoch nutzte Stefan Lainer seine Ausstiegsklausel bei Meister Red Bull Salzburg, folgte Meistertrainer Marco Rose nach Mönchengladbach. Donnerstag sickerte vier Stunden vor Anpfiff zum zweite Spiel von Österreichs U 21 bei der Europameisterschaft gegen Dänemark aus Deutschland durch: Salzburg verliert auch seinen Mittelfeldmotor Xaver Schlager (Bild oben) an die Bundesliga. Der entschied sich allerdings nicht für Rose und Mönchengladbach, sondern für den Ex-Trainer des LASK, Oliver Glasner, spielt künftig daher für den VW-Werksklub Wolfsburg. Glasner kennt den in Linz geborenen Schlager bereits seit seiner zweijährigen Tätigkeit in Salzburg von 2012 bis 2014. Damals war Schlager in der Akademie, spielte in der U16 und U18.

Schlagers Vertrag in Salzburg lief bis 2021. Möglich wurde der Wechsel, der erst nach der  Europameisterschaft offiziell gemacht werden soll, durch eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Wie bei Lainer. Wohl kein Zufall, dass beide die gleichen Berater, nämlich von der arena 11 sports group Andreas Sadlo und Günther Starzinger haben, die bei der letzten Vertragsverlängerung vor zwei Jahren mit Sportchef Christoph Freund die Ausstiegsmöglichkeit zur „Bedingung“ gemacht hatten.  Schlager kann wie Lainer um zwölf Millionen Euro wechseln. In Wahrheit ist der 21jährige aber schon mehr wert. Der Marktwert liegt bereits bei 15 Millionen Euro. Für Salzburg wird der Aderlass trotz der aus Hamburg, St.Gallen, Wolfsberg, Graz und Kiel zurückbeorderten Leihspieler wie Hee Chan Hwang, Majeed Ashimeru, Sedou Koita, Gideon Mensah und Masayo Okugawa doch bedenklich: Mit Lainer, Schlager, Hannes Wolf, Torjäger Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandsen sind fünf absolute Leistungsträger weg. Da wartet auf Roses Nachfolger Jesse Marsch, der Montag sein erstes Training leiten wird, eine Riesenherausforderung, eine ähnlich starke Mannschaft neu zu formieren.

Warum sich Schlager für Wolfsburg und nicht für Mönchengladbach entschied? Beide Klubs spielen in der Europa League. Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld von Gladbach mit den Deutschen Christoph Kramer, Florian Neuhaus oder dem Schweizer Denis Zakaria hätte Schlager wirklich nicht fürchten müssen. Wolfsburg hatte bisher im Mittelfeld keiner von den Qualitäten von Schlager. Der ist schon der zweite Neue, den Sportchef Jörg Schmadtke seinem neuen Trainer aus Österreichs Bundesliga holt. Der Brasilianer Joao Victor war Glasner aus zwei gemeinsamen LASK-Saisonen bestens bekannt, daher sein ausdrücklicher Wunsch. Wie auch der vom Schweizer Meister Young Boys Bern gekaufte Verteidiger Kevin Mbabu. Den als Backup vom Zweitligaabsteiger Ingolstadt verpflichteten brasilianischen Verteidiger Paulo Otavio trainierte Glasner auch bereits in Linz. Aber Schlager ist sicher Wolfsburg Königstransfer. Schmadtkes Sohn arbeitet übrigens als Scout für – Mönchengladbach.

 

Foto: © FC RB Salzburg Media (GEPA).

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