Österreich wird im Herbst nicht in der Europa League vertreten sein, hingegen zweimal in der Conference League. Das bedeutet weniger Geld und nur sechs statt acht Spiele.Der LASK verpasste sein Ziel durch ein 0:1 (0:1) bei kriselnden rumänischen Meister FCSB Bukarest, der Treffer fiel erst in der dritten Minute der Nachspielzeit. Vor der Pause verloren die Linzer mit Sascha Horvath einen weiteren wichtigen Spieler durch Verletzung.
Rapid ist an seinem Unglück selbst schuld. So hart das klingt, so richtig ist das. Von der 47. bis zur 67. Minute führte Rapid vor 21.400 Zuschauern im Hütteldorfer Weststadion glücklich 2:0, das hätte für die Europa League gereicht. Aber eigene Fehler sorgten in drei Minuten für den Ausgleich. Alle Versuche von Kapitän Matthias Seidl,der sich für den Abend eine aggressive Frisur verpassen ließ, und Guido Burgstaller, in der Rapid-Viertelstunde noch ins Nachspiel zu kommen, scheiterten. Der Ärger von Rapids Trainer Robert Klauß entlud sich am englischen Referee Anthony Taylor. Der verteilte sieben gelbe Karten, fünf an Rapidler, nur zwei an Braga-Spieler. Die für Roger Fernandes knapp vor Ende der regulären Spielzeit für ein Foul an Jonas Auer hätte zwingend rot sein müssen. Daher sagte Klauß Taylor wahrscheinlich auch aus Frust über die nur vier Minuten Nachspielzeit gehörig die Meinung, sah die rote Karte, wird beim Start in die Conference League fehlen. Außerdem bekommt Rapid sicher eine Geldstrafe, weil Fans Gegenstände auf den Rasen fielen, als Bragas Spieler sich provokant Zeit ließen.
Vor Anpfiff kniete Bragas Tormann Magalhaes mit dem Rücken zum Rapid-Fansektor in seinem Tor, betete mit erhobenen Händen. Szenen, die man in Hütteldorf selten sieht. Das Beten half wenig, nach sieben Minuten führte Rapid. Weil der deutsch.englische Innenverteidiger, Bright Arrey-Mbi,einen Eckfall von Seidl mit der Wade ins eigene Tor verlängerte. Er und Isak Jansson (Bild) sollten das Spiel entscheidend beeinflussen. Rapid verlor nach 20 Minuten die Kontrolle über das Spiel, brachte den Vorsprung mit etwas Glück, wie bei einem Stangenschuss, in die Pause. Das Glück wurde zwei Minuen nach der Pause noch größer, als Arrey-Mbi bei einem Pass von Auer in Richtung Jansson näher zum Ball war als der Schwede, aber sich von ihm abdrängen ließ. Die unverhoffte Chance nütze Jansson zum 2:0. Alles schien auf eine maischen Europacupabend in Grün-Weiß hinauszulaufen. Rapid lieferte ein Rückzugsgefecht, stoppte mit immensem Laufarbeit immer wieder portugiesische Angriffsversuche, blockte viele Schüsse. Dad tat sich vor allem Mamaodou Sangare hervor, aber auch Moritz Oswald oder Serge Raux-Yao taten das ihre. Doch dann ein unnötiger Ballverlust von Jansson in Nähe des eigenen Strafraums gegen Gabri Martinez. Jansson lief dem Spanier nach, hielt ihn im Strafraum zurück, Taylors Elfmeterpfiff war vertretbar. Joker Amine El Quazzani verwandelte, damit stand es gesamt 3:3. Doch zwei Minuten später ließ sich der bis dahin praktisch fehlerfreie Nenad Cvetkovic von Martinez depüieren, der Ricardo Horta den Ausgleich auf den Fuß legte.Damit führt Braga 4:3 und das hielt.
„Eine Riesenenttäuschung“, gestand Kapitän Seidl, „nach den unnötigen zwei Fehlern zu den Toren war einfach die Luft draussen!“ Die Fans standen dennoch zur Mannschaft, in der in den letzten fünf Minuten Nikolaus Wurmbrand, der aus der Akademie kommt, sein Profidebüt feierte. Der 18 jährige gilt als größtes Stürmertalent in grün-weiß, das schon viel weiter wäre, hätte nicht ein Kreuzbandriss seine Karriere gebremst. Die Torschützenliste der zweien Liga führt er nach vier Runden mit vier Treffern an.
Heute Nachmittag erfahren Rapid und LASK ihre sechs Gegner in der Conference League. Einer könnte der deutsche Sensationsklub Heidenheim sein. Dank seiner Österreicher. Heidenheim lag im Play-off gegen BK Häcken 1:2 zurück, gesamt stand es 3:3. In der 84. und 92. Minute traf zunächst Bayern-Leihgabe Paul Wanner zum Ausgleich, dann der Wiener Matthias Honsak zum Sieg. Für den kleinen Klub aus Baden-Württemberg ist ein Jahr nach dem ersten Bundesligaaufstieg die Europacup-Teilnahme historisch. Für Rapid kann der Sonntag-Schlager gegen Red Bull Salzburg bitter werden. Salzburg mental im Hoch, Rapid angeknackst. Dazu hatte Salzburg zwischen den Spielen zwei Tage mehr Pause als Rapid. „Es tut extrem weh, so zu scheitern, ein Spiel selbst herzuschenken“, gab Klauß zu.
Foto: APA/Georg Hochmuth.