Auch die Conference Leagze kann zum Geschäft werden: Bereits vor dem vierten Spiel in der Ligaphase kassierte Rapid in dieser Saison allein an Prämien, die Qualifikation für die Europa League mit eingerechnet, genau 7,094 Millionen Euro. In der Conference League waren es bisher 3,17 Millionen Startgeld und 1,2 Millionen, die Kapitän Matthias Seidl und die Mannschaft mit den Siegen gegen Basaksehir Istanbul, FC Noah aus Armenien und den FC Petrocup aus Moldawien erspielten. Feiert Rapid Donnerstagabend in Hütteldorf gegen den irischen Vizemeister Shamrock Rovers den vierten, dann werden wieder 400.000 Euro fällig. Beendet Rapid die Ligaphase unter den Plätzen eins bis acht, was durchaus realistisch ist, gibt es nochmals 400.000. Wer im Achtelfinale steht, bekommt 800.0000. Dazu kommen noch die Zuschauereinnahmen, die auch nicht zu verachten sind: Mittwoch waren 20.000 Karten verkauft. Was für einen Donnerstagabend-Termin gegen eine irische Mannschaft nicht selbstverständlich ist. Auch der Gästesektor wird gefüllt sein: 800 Shamrock-Fans kommen nach Wien.
Es ist ein Spitzenspiel. der Vierte gegen den Siebenten. Außer Rapid haben Tabellenführer Chelsea sowie die polnischen Mannschaften Legia Warschau und Jagellonia Bialystok, Vitoria Guimaraes und der 1. FC Heidenheim aus Deuschland alle Partien gewonnen. Die Shamrock Rovers haben zwei Siege, auswärts 4:1 gegen den FC Larne aus Nordirland und daheim 2:1 gegen die New Saints aus Wales sowie ein unentschieden (1:1 bei Apoel Nikosia). Also nichts, wovor man „Angst“ haben müsste. Davon ist Rapid auch nach dem enttäuschenden 0:0 gegen WSG Tirol weit entfernt. Bereits davor schickte Trainer Robert Klauß seine Spione zu einem Vorbereitungsspiel der Shmrock Rovers gegen HJK Helsinki in die irische Hauptstadt. Denn in Irland endete die Meisterschaft bereits am 1. November. Rapids Gegner wurde nach vier Titeln in Serie von Shelbourne entthront.
Klauß beschrieb die Rovers als eine Mannschaft, die sich über Ballbesitz definiere, weseegen er vom „Manchester City aus Irland“ sprach, die gerne das Zentrum überlagert, nicht robuster auftritt als Rapids erste drei Gegner. Beachtlich der 40 jährige Trainer Stephen Bradley. Er begann den Job am 1. November 2016, ist damit acht Jahre im Amt. Zuvor war er unter anderem auch Scout von Arsenal. Rapid hat auf jeden Fall den Sprung in die Play-offs um das Achtelfinale geschafft, gegen die Rovers, bei Omonia Nikosia und zum Aschluss gegen den FC Kopenhagen geht es um den direkten Aufstieg unter die letzten 16. Wie es aussieht, wird Rapid die einzige österreichische Mannschaft sein, die nächstes Jahr mit zwei Mannschaften im Europacup vertreten ist. Auch mit der U 19 in der Youth League, die Dienstag mit dem 2:1 (1:1) beim FC Basel vor 2200 Zuschauern die Basis für den Aufstieg ins Achtelfinale legte. Die Heimfahrt im Bus nahmen die Sieger gerne in Kauf. Donnerstag um acht Uhr früh waren sie in Wien.
Rapid und die Shamrock Rovers haben das gleiche Gründungsjahr 1899, die gleichen Klubfarben, die Donnerstag nur die Heimmannschaft trägt. Guido Burgstaller traf für Canal+ Anfang der Woche im Raid-Muesuem, genannt Rapideum, die grün-weißen Legenden Rudi Flögel und Franz Hasil. Das hatte etwas mit Rapid-Shamrock Rivers zu tun. Denn beide spielten vor 60 Jahren in den zwei Duellen zwischen den Grün-Weißen aus Wien und Irland in der ersten Runde des Europacups der Mister. Sie konnten ihm also etwas erzählen, was Canal+ vor der Live-Übertragung zeugen wird. In Wien gewann Rapid am 16. September 1964 vor 43.000 Zuschauern im Praterstadion 3:0, in Dublin 2:0, wobei Flögel den zweien Treffer erzielte. Das Wiener Spiel machte aber mehr Schlagzeilen durch den Schiedsrichter. Sogar die Wiener Zeitungen fanden die Heimtendenz des Tschechen Stanislav Fencl befremdend. Zwei Rapids Tore fielen aus umstrittenen Freistößen, nach dem 2:0 schloss Fencl einen Irn aus.
Der LASK braucht nach zwei Umentschieden gegen Djurgardens Stckholm und Cercle Brügge sowie der Niederlage bei Olimpija Laibach Donnerstag bei Bosniens Mister Banja Luka dringend den ersten Sieg, um in die Playoff-Plätze zu kommen. Das wird live bei ServusTV und Sky zu sehen sein. Derzeit liegen die Linzer nur auf Platz 30. Ob Max Entrup wieder ein spätes Tor wie zu den letzten drei Auswärtssiegen gegen Salzburg, LASK und WSG Tirol gelingt? Das Highlight der Klubgeschichte wird für Heidenheim das Gastspiel von Chelsea. Beim verrücktesten Fußball-Gipfel es Jahres im 50.000 Einwohner-Städtchen auf der Schwäbischen Alb sind vor 15.000 Zuschauern mit Paul Wanner und Matthias Honsak zwei Österreicher live dabei. Ein größeres David-Goliath-Duell als dieses haben beide garantiert noch nicht bestritten. In den 17 Jahren, in denen bei Heidenheim Trainer Frank Schmidt im Amt ist, waren beim aktuellen Dritten der Premier League 21 (!) Trainer angestellt.
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