Fußball

Rapid mit Hartbergs Hilfe und dank Hedls Reaktionen

Viel fehlte nicht und Hartberg hätte so wie zweimal in der vergangene Saison das Allianz-Stadion als Sieger verlassen. Mit Glück und steirischer Hilfe schaffte Rapid aber ein 2:1 (1:1), das noch in der 95. Minute wackelte, als Verteidiger Bendegüz Bello im Rapid-Strafraum der Ball an die Hand flog. Bei solchen Szenen gaben Schiedsrichter schon Elfmeter, Christopher Jäger tat es nicht, wurde auch nicht von VAR Walter Altmann aufgefordert, sich die strittige Szene beim On Field-Review nochmals anzusehen. Daher verlor Manfred Schmid erstmals als Trainer in Hütteldorf: „Die Leistung hat nichts mit dem Ergebnis zu tun!“

Zur Pause meinte Jahrhundertrapidler Hans Krankl als Sky-Experte, die drückende Rapid-Überlegenheit lasse einen Sieg erwarten. Nur war es mit der in der zweiten Hälfte damit vorbei, als Hartberg auf eine Fünferabwehr umstellte. Rapid kam zu seinen Toren nur mit Hartberger Hilfe. Das 1:0 machte Kapitän Jürgen Heil mit einem Fehlpass beim Spielaufbau in die Füße seines ehemaligen Mitspielers Mamadou Sangare möglich. Der reagierte richtig, brachte mit Christoph Lang, der den kurzfristig ausgefallen Louis Schaub ersetzt, noch einen Ex-Hartberger ins Spiel brachte. Dessen Pass auf Dion Beljo war seine beste Szene in den 72 Minuten, in denen er spielte. Diese Chance verwertet der Kroate, drei andere ließ er ungenützt.

Hartberg antwortete auf Rapids 1:0 nur sechs Minuten später mit dem Ausgleich. Nach einer Kombination über vier Stationen, bei der Rapid schlecht verteidigte, wie es auch Trainer Robert Klauß sah, vollendete Tobias Kainz aus 16 Metern. Noch krasser war Hartbergs Hilfe bei Rapids Happy End nach 85 Minuten: Mittelfeldspieler Youba Diarra stand mit dem Rücken zum eigenen Tor, wollte mit dem Hinterkopf zu Tormann Raphael Sallinger zurück köpfen. Den zwischen ihm und Sallinger stehenden Guido Burgstaller sah Diarra nicht. Burgstaller traf die Latte, den Abpraller verwertete der für Lang gekommene Bischof. Dass dies die entscheidende Szene werden konnte, verdankt Rapid zwei ganz starken Reaktionen von Tormann Niklas Hedl (Bild). Zunächst bei einem Kopfball, dann bei seinem Schuss von Donis Avdijaj. Ob er den Kopfball noch abwehrte, bevor er zur Gänze über der Linie war, konnten auch die TV-Aufnahmen nicht aufklären. Für  Avdijaj war der Ball zu hundert Prozent im Tor: „Da bin ich mir sicher.  Die Frage ist, ob es Abseits war.“ Er übte aber auch Selbstkritik: „Es hätte alleine durch mich 3:1 für Hartberg stehen müssen.“

Auch Klauß merkte, dass seine Mannschaft vor 19.500 Zuschauern gefühlt dem Sieg nicht nahe war. Es kam anders, brachte eine große Erleichterung: „Wir haben diese Saison viel gewonnen, aber selten war es klar. Wir müssen immer irgendwie bis zur letzten Minute zittern!“ Das würde er sich gerne ersparen. Das Fazit von Kapitän Matthias Seidl: „So ein Sieg ist auch wichtig!“ Damit vergrößerte sich der Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz nicht, beträgt weiter nur einen Punkt. Es werden bessere Leistungen notwendig sein, dass dies so bleibt.

Foto: Gepa/Admiral.

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