Fußball

Rapid zu langsam, um Inter gefährlich zu werden

Es bleibt dabei: Kein Sieg von Rapid in Italien, kein Sieg einer österreichischen Mannschaft im Mailänder Meazza-Stadion. Obwohl Rapid gegen Inter Mailand mehr Mut zeigte als beim 0:1 in Wien, mehr Ballbesitz hatte, schon nach einer haben Stunde mit fünf Torschüssen zwei mehr mehr hatte als in Hütteldorf in 94 Minuten, stand am Ende ein bitteres 0:4 (0:2)-Debakel. Wodurch Rapid sich mit einem Gesamtscore von 0:5 verabschiedete. Wer zuvor auch Salzburgs Triumph gesehen hatte, der konnte nur feststellen: Zwischen den Bullen und Rapid lagen in punkto Schnelligkeit und Tempo Welten. Rapid erwies sich als viel zu langsam, um Inter auch nur ansatzweise in Gefahr zu bringen, am Ende mehr als nur ein Sparringpartner zu sein.

Vier Offensivspieler in Didi Kühbauers Aufstellung, zwei mehr als in Wien. Aber Kapitän Stefan Schwab überraschend nur auf der Bank. Ebenso Philipp Schobesberger. Ob da Kühbauer nicht doch schon an das Sonntag-Spiel gegen den Meister gedacht hatte? Nach den Eindrücken vom Donnerstag wird Rapid trotzdem in Hütteldorf keine Chance haben. In Mailand wirkte Rapid bemüht, konnte in den ersten zehn Minuten mithalten. Mit dem ersten Schuss auf das Rapid-Tor ging Inter durch Uruguay-Legionär Matias Vecino nach elf Minuten in Führung. Und sieben Minuten später landete Max Hofmanns Rettungsversuch bei Andrea Ranocchia (Bild oben im Zweikampf gegen Boli Bolingoli), der aus 18  Metern genau ins Eck traf, Ersatz-Kapitän Richard Strebinger keine Chance ließ. Die Art, wie diese zwei Treffer zu Stande kamen, ärgerte Kühbauer sehr. Bisher spielte der 31jährige Innenverteidiger Ranocchia bei Trainer Luciano Spalletti in dieser Saison überhaupt eine Rolle. Donnerstag durfte er statt des Holländers Stefan de Vrij, Inters besten Abwehrspieler, ran. Weil Spalletti offenbar schon vorher wusste: Rapid kann uns nicht gefährden.

Natürlich hätte Inters Verteidiger Kwadmo Asamoah für eine Attacke gegen Marvin Potzmann zwischen 1:0 und 2:0 Rot statt Gelb sehen müssen. Natürlich fehlte nur wenig, als Andrija Pavlovic nach Ranocchias verunglücktem Rückpass alleine vor Inters Tor stand. Aber selbst mit zehn Mann wäre Inter wahrscheinlich nicht in Gefahr und ins Wackeln gekommen, auch nicht bei einem Anschlusstor zum 2:1. Inter verwaltete den Vorsprung nach Beliebn, schlug im Finish durch Vizeweltmeister Ivan Perisic und Joker Matteo Politano nach Perisic-Assist noch zweimal zu. Diese Abfuhr tat weh: „Zum Glck ist Salzburg nicht ganz so stark wie Inter“, meinte Mario Sonnleitner  nachher im Puls 4-Interview. Wenn  sich der Routinier da nicht einmal täuscht. Salzburg hat sicher die schnellere Mannschaft als Inter. Realistischer klang die Prognose von Tormann Richard Strebinger: „Gegen Salzburg müssen wir aggressiver dagegenhalten.“ Fragt sich nur, ob es gelingt. Klasse zeigten die 5000 Rapid-Fans im Meazza-Stadion: Sie machten trotzt Debakel Stimmung!

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