Fußball

Rapids Chancentod verschärfte die Krise bei Manchester United

Die Rapid-Fans haben den Brasilianer Joelinton als „Chancentod“ in Erinnerung. Weil er als damals 20 jährige und 600.000 Euro teure Leihgabe von Hoffenheim zwischen 2016 und 2018 mehr Sitzer vergab als nützte. 21 Tore und neun Assists in 79 Spielen hieß seine Bilanz, als er nach Hoffenheim zurückkehrte. Ein Treffer gelang ihm 2017 in Klagenfurter Cupfinale gegen Red Bull Salzburg per Kopf zum Ausgleich. Der kurz Hoffnung auf den ersten Titel seit 2008 schuf, aber Salzburg gewann noch 2:1. In Hoffenheim bekam Joelinton eine neue Rolle: Nicht mehr Stürmer, sondern offensiver Mittelfeldspieler. Eine gute Idee vom damaligen Trainer Julian Nagelsmann, jetzt deutscher Teamchef. Damals spielte Joelinton mit drei österreichischen Teamspielern zusammen, mit Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch und Stefan Posch.  So gut, dass ihn 2019 Newcastle um stolze 43,5 Millionen Euro kaufte. Noch bevor die saudi-arabischen Geldgeber einstiegen. Jetzt steht Joelinton in seinem sechsten Jahr in der Premier League. Für Newcastle hat er 206 Spiele absolviert, dabei 29 Tore erzielt, 16 vorbereitet. Allerdings als zentraler Mittelfeldspieler. Joelinton hat einen Stammplatz, hat im Frühjahr seinen Vertrag bis 2028 verlängert. Seit Juni 2023 ist er auch brasilianischer Teamspieler.

2022/23 schaffte Newcastle als Vierter erstmals die Qualifikation für die Champions League. Die scheint auch in dieser Saison möglich sein, derzeit liegt Newcastle auf Rang fünf hinter dem FC Liverpool, der Sensation Nottingham, Arsenal und Chelsea. Montagabend verschärfte Joelinton die Krise bei Manchester United. Beim 2:0-Auswärtssieg in Old Trafford köpfte er das zweite Tor, sein viertes in dieser Saison. Damit verlor Trainer Ruben Amorim, für den Manchester United an Sporting Lissabon 10,6 Millionen Euro Ablöse zahlt, von seinen ersten acht Ligaspielen fünf. Der schlechteste Start eines United-Trainers seit 103 Jahren. Österreichs Teamchef Ralf Rangnick feierte 021/22 in seiner United-Zeit in den ersten acht Premier League-Spielen fünf Siege, verlor nur eines. Im Dezember bezog Manchester United sechs Niederlagen. So oft verlor der Traditionsklub in einem Monat zuletzt 1930. Nach der dritten Heimniederlage hintereinander, die erstmals seit 1978/79 passierten, sprach der 39 jährige Amorim ganz offen von Abstiegsgefahr.  Manchester United liegt nur noch zwei Punkte vor Crystal Palace, der Mannschaft von Oliver Glasner, und sieben vor dem ersten Abstiegsplatz, auf dem Aufsteiger Ipswich steht. Auch das erste Spiel des neuen Jahres wird Manchester United höchstwahrscheinlich verlieren: Sonntag beim souveränen Tabellenführer FC Liverpool an der Anfield Road.

Foto: Newcastle United.

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