Fußball

Salzburg zeigte dem LASK in zehn Minuten den Meister

„Wir sind Salzburg, wir gehören dorthin, wo wir grade wider sind, auf Platz eins“. Worte die man von Dominik SzoboszlAi und Mergim Berisha nach dem 3:1 (0:1) im Spitzenduell gegen den LASK hörte, in dem die „Bullen“ wieder die Tabellenführung zurückholten, in acht Minuten das Match drehten, dem LASK den Meister zeigten. In dem die Linzer bis zur Pause fast den stärkeren Eindruck hinterließen, nach einer perfekten Aktion durch das sechste Saisontor von Johannes Eggestein der nach einer Flanke von Thomas Goiginger das Kopfballduell gegen Max Wöber gewann,  ab der 28. Minute in Führung lagen. Aber nach der Pause konnte Salzburg noch etwas zulegen und beweisen, weiterhin die stärkste Mannschaft der Liga zu sein. LASK-Vizepräsident Jürgen Werner schien in der Pause den Umschwung bereits zu ahnen, als er zugab: „Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn das Match schon zu Ende wär!“ Zu diesem Zeitpunkt hatte der LASK vier Punkte Vorsprung auf Salzburg, wenig später waren es zwei Punkte Rückstand.

Ein intensiveres Match als zwischen den beiden Spitzenklub gab es in elf Runden mit Sicherheit nicht. Das war schon internationales Niveau. Auch wenn nach Salzburgs Ausgleich aus einem von Zlatko junuzovic eingeleiteten Konter über  Szoboszlai, der Patson Daka ideal bediente (Bild oben) LASK-Torhüter Alexander Schlager mit einem Fehlpass dem Meister zur Führung verhalf: Nach einem Rückpass von Philipp Wiesinger wurde er von Daka nicht nur angelaufen, sondern geradezu angesprintet, wollte dennoch den Ball nicht einmal wegschlagen, sondern zu einem Mitspieler passen. Aus dem Versuch wurde eine Vorlage für Berisha, der den Ball fast genial, für Schlager unerreichbar, ins lange Eck zirkelte. Nachher wusste Schlager auch, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hatte. Die sich nicht mehr reparieren ließ. Vielleicht wäre es doch anders gekommen, hätte Salzburgs Tormann Cican Stankovic nicht Goigingers Schuss nach einem perfekten Dribbling eine Minute vor Salzburgs Führung abgewehrt.

Salzburgs Trainer Jesse Marsch sprach von einem perfekten Mentalitätsspiel: „Wir haben uns in der Pause gesagt, das muss unser Spiel sein, das werden wir umdrehen. Es folgten zehn kolossale Minuten, die man nicht toppen kann!“ Zwischen Ausgleich und Führung lagen nur acht, bis zum erlösenden 3:1 dauerte es aber noch 31. Erst in der Nachspielzeit nützte Enock Mwepu den freien Raum nach einem LASK-Eckball zu einem Solo über das halbe Feld, zirkelte den Ball zwischen Schlagers Beinen ins Netz. Sein erstes Saisontor. „Wir sind für Fehler bestraft worden, die man sich gegen Salzburg nicht erlauben darf“, gab LASK-Trainer Dominik Thalhammer zu, „aber die Niederlage wird uns nicht aus der Bahn werfen!“  Kann das  Salzburgs durch Szoboszlais bevorstehenden Abschied passieren?

Den kündigte er nach dem Spiel im „Sky“-Interview an. Als er zunächst meinte, er werde über seine Zukunft erst nach den nächsten drei Spielen mit Salzburg entscheiden.  Wenn es wirklich drei sein sollen, müsste er im Jänner auch noch in Altach den Salzburg-Dress tragen. In Wahrheit meinte er den Cupschlager gegen Rapid am Mittwoch und vier Tage später das Duell der Sechzehntelfinalisten in der Europa League gegen Wolfsberg. Das gab er kurz darauf auch zu, als er meinte, die Spiele vor Weihnachten werden seine letzten für Salzburg sein. Den Szoboszlai aus dem Frühjahr könnte  Salzburg sicher schwerer ersetzen als den Szoboszlai der letzten Wochen.

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