Fußball

Stögers Comeback mit Janko bei Ronaldo

Erstmals seit seiner Trennung von Ungarns Meister Ferencvaros Budapest im Dezember redete Peter Stöger Montagabend bei „Talk & Tore“ von Sky. Gab zu, mit seinen 55 Jahren inzwischen in einem Alter zu sein, in dem er sich sagt, wenn jemand nicht mit ihm arbeiten möchte, dann müsse man nicht alles hinterfragen. Dass es möglicherweise daran lag, dass sein harmonischer Umgang mit der Mannschaft der Chefetage nicht gefiel, die jemanden haben wollte, der ein bisschen strenger ist. Das trifft auf Nachfolger Stanislaw Tschertschessow schon vom Gesichtsausdruck her voll zu. Stöger hat mit dem früheren russischen Teamchef, der so wie er eine Tiroler Vergangenheit hat, noch im Dezember telefoniert.

Er gab zu, die Fanfreundschaft von Rapid und Ferencvaros ein bisschen unterschätzt zu haben. Er saß zwar mit Ferencvaros-Fanvertretern zusammen, die Gespräche fand er in Ordnung: „Trotzdem merkst du irgendwie, dass es nicht ganz stimmig war!“  Er galt eben als Austrianer. Dass er vor 26 Jahren mit Rapid Meister war und im Finale des Europacups der Cupsieger spielte, das war vergessen oder zählte nicht. Die Frage, ob er sich vorstellen könnte, nach dem Ferencvaros-Kapitel österreichischer Teamchef zu werden, wollte Stöger einen Monat vor den Play offs um das WM-Ticket nicht konkret beantworten. Aus Respekt vor Franco Foda. Aber jeder österreichische  Trainer, der diese Möglichkeit bekommen würde, würde ja sagen.

Stögers Comeback als Sky-Experte steigt Mittwoch Abend in der Champions League. Gemeinsam mit Marc Janko  bei Atletico Madrid gegen Manchester United. Mit Cristiano Ronaldo im Manchester-Dress (Bild oben) als Schlüsselfigur. Denn in seiner bisherigen Karreire traf der 37 jährige Portugiese besonders gerne gegen Atletico. 25 Treffer erzielte er in neun Jahren gegen die Spanier, dazu kamen neun Assists. In allen wichtigen Spielen, die Atletico zwischen 2014 und 2019 in der Königsklasse verlor, spielte Ronaldo eine entscheidende Rolle. Darunter in den Finalspielen gegen Real Madrid 2014 in Lissabon und 2016 in Turin. Das besondere Highlight war das Achtelfinale im Frühjahr 2019 mit Juventus. Das Hinspiel ging in Madrid 0:2 verloren, daheim verwandelte Ronaldo mit drei Toren den Rückstand in den Aufstieg. Zeigte danach Atleticos Trainer Diego Simeone die Fünffinger-Geste: Ich habe fünfmal die Champions League gewonnen, ihr nie. Ronaldos Rückkehr nach Madrid ist Mittwoch auch live bei Servus TV zu sehen,

Derzeit hat Ronaldo bei Manchester aber Probleme mit der Anpassung an den hochintensiven Stil, der gefragt ist, seit Ralf Rangnick Trainer wurde. Ronaldo ist zwar gemeinsam mit Landsmann Bruno Fernandes der beste Torschütze in der Liga (je neunmal getroffen), bekommt aber mitunter Pausen verordnet, blieb Sonntag beim 4:2-Auswärtssieg über Leeds ohne Tor und Assist, bot eine durchschnittliche Leistung. Rangnicks Priorität liegt auf dem Erreichen eines Champions League-Platzes in der Premier League. Den eroberten die Red Devils  trotz mitunter mäßiger Vorstellungen in den letzten Wochen. In der Champions League sieht Rangnick seine Mannschaft nur als Außenseiter. Trotz Ronaldo.

Foto: Manchester United.

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