Fußball

Warum Rapid Probleme mit Niklas Hedl befürchtet

Der bei der Generalversammlung angekündigte Weg mit Eigenbauspielern hat bei Rapid eigentlich schon letzte Saison begonnen. Das zeigten auch die Angebote zur vorzeitigen Vertragsverlängerung an den 21 jährigen Tormann Niklas Hedl und den 19 jährigen Innenverteidiger Leopold Querfeld. Hedl unterschrieb vor zwei Jahren bis 2024, soll jetzt noch einmal zwei Jahre dazu geben. Doch der ziert sich. Da Hedl erst seit kurzem Max Hagmayr als Berater hat, sieht Grün-Weiß aus Erfahrung Probleme auf sich zukommen. Der erste große Transfer von Hagmayr mit einem Rapid-Spieler liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück, war der von Jimmy Hoffer 2009 nach Italien zu Napoli. Die Ablöse betrug fünf Millionen Euro, war für damalige Verhältnisse sehr hoch. Im Laufe der Jahre kamen noch einige dazu. In den letzten drei Jahren die von Mert Müldür zu Sassuolo (Ablöse 4,7 Millionen), Taxiarchis Fountas für 400.000 Euro in die nordamerikanische Major Soccer League zu DC United, Dejan Ljubicic ablösefrei zum 1. FC Köln, Benjamin Kanuric zu Arminia Bielefeld. Zu Rapid brachte Hagmayr Robert Ljubicic von St. Pölten, beim Wechsel, zu Dinamo Zagreb war er nicht mehr dabei. Speziell das Beispiel von Kanuric sorgt bei Rapid für Kopfweh: Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic stellte ihm eine Vertragsverlängerung in Aussicht, er und Hagmayr sahen keine sportlichen Perspektiven in Hütteldorf, daher wechselte Kanuric vor dem letzten Vertragsjahr für 300.000 Euro Ablöse zu Arminia Bielefeld. Ob das für ihn wirklich einen Schritt nach vorne brachte? Bisher nur sechs Einsätze bei Bielefeld in der zweiten Liga, nur einmal in der Startformation.

Offenbar hat Hedl bereits den Wechsel von Rapid ins Ausland im Hinterkopf. Normal müsste er hochzufrieden mit seinem Nummer eins-Status bei Rapid, den er im Juli bekam, sein. Ist er offenbar schon nach 35 Spielen nicht mehr. Hagmayrs Marschroute liegt auf der Hand: Je länger der Vertrag mit Rapid läuft, desto schwerer wird es, den Auslandswunsch zu erfüllen. Also jetzt lieber nein zum Rapid-Angebot sagen und warten, ob sich eventuell im nächsten Sommer Interessenten aus dem Ausland melden. Vor dem letzten Vertragsjahr können die Ablöseforderungen nicht allzu hoch werden. Rapid kann gar nichts dagegen machen. Ihn nicht spielen zu lassen, wenn er den Vertrag nicht verlängert, würde bedeuten, seinen Marktwert zu senken.

Der 18 jährige Querfeld, dessen Vertrag schon nach dieser Saison endet, lässt sich nicht von Hagmayr beraten, sondern von der deutschen Rogon-Agentur. Die bei Sturm Graz stark vertreten ist, sechs Spieler unter Vertrag hat: Den Slowenen Tomi Horvat, Ivan Ljubic, Manprit Sarkaria, Vesel Demaku, Alexander Borkovic und Offensivtalent Christoph Lang. Alle kursierenden Gerüchte, wonach Rogon an Sturm auch eine Rechnung in siebenstelliger Höhe für „Mitarbeit“ am Rekordtransfer von Rasmus Höjlund  nach Italien zu Atalanta Bergamo schickte, dementierte Sportchef Andreas Schicker entschieden: „Ich hatte in Zusammenhang mit Höjlund kein einziges Gespräch mit Rogon, weiß auch nichts von einer Rechnung!“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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