Austrias Chefetage mit AG-Vorstand Markus Kraetschmer sowie Ralf Muhr, dem Sportchef und technischen Direktor in Personalunion freut sich über 10.000 verkaufte Karten für das Sonntagspiel gegen Vizemeister Sturm Graz, den Schlager zum Abschluss des ersten Durchgangs. Die unterschiedlichen Kompetenzen des „Doppeldirektors“ bleiben ein violettes Geheimnis. Egal: 10.000 verkaufte Karten für ein Match, in dem es um Platz vier geht, sind nach der 0:2-Pleite in Altach vor der Länderspielpause und dem verpatzten letzten Heimspiel (0:3 gegen LASK) wirklich keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn dabei das zehnjährige Jubiläum der Osttribüne gefeiert wird. Also lobt sich Austria auch für den zweitbesten Zuschauerschnitt der Bundesliga mit bisher 10.500 Besuchern, der durch die neue Generali-Arena geschafft wurde. Den will man gegen Sturm verteidigen, weiter vor Meister Red Bull Salzburg (10.359), der Samstag auf dem neu verlegten Hybridrasen Wacker Innsbruck zum Westderby empfängt, bleiben. Die Nummer eins beim Zuschauerdurchschnitt bleibt unantastbar: Rapid mit 17.600 nach sechs Heimspielen mit insgesamt 105.600 Besuchern. Sturm hält bei einem Schntit von 10.000 Zuschauern.
In der Länderspielpause war Kraetschmer sozusagen als Stimme der österreichischen Bundesliga beim vom ehemaligen Austria Salzburg-Manager Toni Pichler organisierten Fußballkongress in der Leipziger Red Bull-Arena. Erzählte dort zum Thema der vorerst einmal auf Eis gelegten Ausbaupläne des 42 959 Zuschauer fassenden Leipziger Stadions von der Erfahrungen beim Bau der Generali-Arena und verriet auch die nahen Pläne mit der Austria. Nämlich höchstens 25 Prozent der Austria-AG an zwei, lieber sogar drei Partner zu verkaufen. Es soll auf jeden Fall mehr als einer sein, denn mit einem dominanten Partner namens Magna machte die Austria im vergangenen Jahrzehnt nicht sehr gute Erfahrungen. Daraus zog man dir Konsequenzen. Die Verhandlungen mit chinesischen Interessenten dauerten heuer nicht lange. So schnell und überraschend sie auftauchten, verschwanden sie auch wieder. Das ändert nicht an Kraetschmers ehrgeizigem Ziel mit der Austria, das er in Leipzig nochmals bekräftigte. Nämlich in absehbarer Zeit zur Nummer zwei in Österreich hinter Salzburg zu wachsen, den Meister sportlich fordern zu können. Und zeigte sich auch zuversichtlich, das zu schaffen. Trotz der harten Rivalität, wie Kraetschmer es ausdrücke, mit dem Wiener Erzrivalen Rapid.
Dazu müsste sich die Austria aber besser präsentieren als in den ersten zehn Runden der Zwölferliga. Der nigerianische Stürmer Bright Edomwonyi wird auch Sonntag gegen seinen Ex-Klub kein Thema zu sein. Sonst würde die Austria ja nicht ankündigen, dass er zwei Stunden vor Anpfiff im Fan-Shop Autogramme gibt.