Es war eine der legendären Sätze bei der Präsentation des Trainergurus Ernst Happel als Teamchef von Österreich im Dezember 1991, als er nach einem Kommentar zur Qualifikation für die WM 1994 in den USA gefragt wurde: „Na, dann qualifizier´ ma uns halt“, meinte er im Wiener Tabakmusuem wie selbstverständlich zu den Gegnern Frankreich, Schweden, Bulgarien und Finnland. Happel war leider nur bei den ersten zwei Spielen dabei, im ersten erlebte er ein bis dahin einmaliges Waterloo seiner so erfolgreichen Trainerkarriere: Kein Torschuss beim 0:2 gegen Frankreich in Paris. Der Happel-Sager von 1991 hatte Freitagmittag durchaus seine Berechtigung, als feststand, dass Österreich im Kampf um das Ticket zur WM 2026 auf Rumänien, den 38. der Weltrangliste, den 74. Bosnien, den 130. Zypern sowie auf San Marino, den 210. und Letzten treffen wird. Es hätte auch aus Topf eins schwerer kommen können. Wie beispielsweise für die Schweiz, die auf Schweden, Slowenien und den Kosovo trifft. Daher stelle Teamchef Ralf Rangnick (Bild) in Zürich nur zufrieden fest, dass alle seine Wünsche in Erfüllung gingen.
Weil kein Gegner darunter ist, auf den Österreich in den letzten zweieinhalb Jahren, also in seiner Ära traf, weil es keine weiten Reisen geben wird. Die größte Gefahr wird von den Rumänen drohen, die sich heuer bei der Europameisterschaft gegen die Ukraine (3:0), Belgien (0:2) und die Slowakei (1:1) für das Achtelfinale qualifizierten, aber dort gegen die Holländer, die zuvor Österreich unterlagen, beim 0:3 chancenlos waren. In der Nations League C schafften die Rumänen gegen Litauen, den Kosovo und Zypern ohne Niederlage den Gruppensieg und Aufstieg. Mit dem 79 jährigen Mircea Lucescu haben die Rumänen den ältesten Teamchef der Welt, sein Sohn Razvan trainiert derzeit den griechischen Meister Paok Saloniki und damit die Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg. Abwwehrspieler Radu Dragusin ist Legionär beim englischen Spitzenklub Tottenham, der 26 jährige Ianis Hagi bei den Glasgow Rangers. Er ist der Sohn der Legende Gheorge Hagi, eines der besten Offensivspieler der 1980 34-und 1990 -er Jahre, der mit Rumänien bei der WM 1994 ins Viertelfinale kam, auch bei Real Madrid, Barcelona und Galatasaray Istanbul spielte.
Bosnien gewann zuletzt in der Nations League A gegen Deutschland, Holland und Ungarn kein Spiel, bezog in Deutschland ein 0:7-Debakel, schaffte nur Unentschieden in Budapest und daheim gegen Holland zum Abschluss. Die stärksten Spieler sind Linksverteidiger Sead Kolasinac von Europa League-Sieger Atalanta Bergamo und Stuttgart-Stürmer Ermedin Demirovic. Österreich-Bezug haben Salzburg-Legionär Amar Dedic, Ex-Sturm-Verteidiger Yusuf Gazibegovic, Ex-Austria-Torjäger Haris Tabakovic, jetzt einer der Spieler von Ex-Sturm-Trainer Christian Ilzer bei Hoffenheim sowie der bei Velez Mostar engagierte Ex-Austria-Tormann Osman Hadzikic, für Bosniens Teamchef, den ehemaligen HSV-Legionär Sergej Babarez, die Nummer zwei hinter Nikola Vasilj vom FC St. Pauli. Zypern wechselte in der Nations League den Teamchef, ersetzte im September den Georgier Temur Ketsbaia durch den Zyprioten Sofronis Avgousti.
Da Österreich in eine der sechs Fünfergruppen kam, gibt es 2025 nur Pflichtspiele. Im März die Play offs in der Nations League gegen Serbien, im Juni, September, Oktober und November die acht Partien in der WM-Qualifikation. Im Juni Start daheim gegen Rumänien, dann in San Marino. Im September daheim gegen Zypern und in Bosnien. Im Oktober daheim gegen San Marino und im Nationalstadion von Bukarest, in dem Österreich bei der EM 2021 Nordmazedonien und die Ukraine schlug. Im November auf Zypern und zum Finale gegen Bosnien im Wiener Happel-Stadion.
Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.