Erstmals kassierte Adi Hütter als Trainer in der deutschen Bundesliga drei Niederlagen hintereinander. Das begann mit Mönchengladbachs 1:4 im Rheinderby beim 1. FC Köln, ging mit der 0:6-Demütigung durch Freiburg daheim weiter und setzte sich Samstag mit dem 1:4 (0:2) bei RB Leipzig und Hütters Ex-Schützling aus Salzburger Zeiten, Konrad Laimer, weiter. Die Bullen bejubelten den Trainereffekt mit Domenico Tedesco. Und Hütter? Der gab nach null Punkten und 2:14-Toren in den letzten drei Partien die Devise aus, trotzdem kühlen Kopf zu bewahren, Aber wie kann das gelingen? Es gibt deutsche Medien, die ihn bereits infrage stellen. Zumal Kapitän Lars Stindl bei „Sky“ von fehlenden Teamgeist sprach. Das ließ Hütter nicht so stehen: „Es mag von außen so aussehen, dass wir keine Mannschaft sind. Aber wir sind eine, die nur gemeinsam da rauskommen kann, wenn wir positiv bleiben“.
Hütter meinte zu Stindl Sager, dass vielleicht zu viele etwas besonders probieren, um die Negativspirale zu stoppen. Gelang nicht. Vier der sechs Treffer gegen Freiburg kassierte Mönchengladbach nach Standards, das 0:1 in Leipzig fiel wieder aus einem Freistoß. Nur starken Paraden von Tormann Yann Sommer war es zu danken, dass Leipzig im Finish nur 2:0 führte. Dann gelang entgegen dem Spielverlauf das Anschlusstor, doch in der 91. und 94. Minute ließ sich Hütters verunsicherte Mannschaft zweimal auskontern. Stefan Lainer blieb Samstag auf der Bank, redete nach Schlusspfiff am Rasen mit Dominik Szoboszlai über gemeinsame Salzburger Erfolgszeiten. So schlecht wie derzeit stand Mönchengadbach seit fünf Jahren nicht da: Auf Rang 13, fünf Punkte hinter einem Europacup-Platz, aber nur zwei vor Augsburg auf dem Relegationsplatz.
Die zwei Gegner vor Weihnachten sind am Mittwoch Hütters Ex-Klub Eintracht Frankfurt, der Sonntag Bayer Leverkusen empfängt und drei Tage später auswärts Hoffenheim. Der Klub, der seit Samstag als Vierter auf einem Champions League-Platz steht. Weil Stefan Posch und Christoph Baumgartner das Österreicher-Duell gegen Philipp Lienhart in Freiburg glücklich 2:1 (1:1) gewannen. Hoffenheims Siegestor im Breisgau-Derby, bei dem 750 Zuschauer erlaubt waren, fiel in der 94. Minute nach einem Eckball durch den Amerikaner Chris Richards, eine Bayern-Leihgabe, per Kopf. Bei 1:1 vergab Freiburgs italienischer Teamspieler Vicenzo Grifo einen Elfmeter. Der nach 68 Minuten eingewechselte Baumgartner brachte im Finish neuen Schwung.
In der zweiten langte es für Guido Burgstaller mit Herbstmeister St. Pauli bei Fortuna Düsseldorf und Landsmann Christoph Klarer nur zu einem Punkt. Zufrieden mit dem 1:1 (0:0) wirkte Burgstaller am Ende nicht. Der Vorsprung auf den Zweiten Darmstadt beträgt vier Punkte.
Foto: Eintracht Frankfurt .