Erster Sieg für die Wiener Austria nach vier Runden beim Debüt von Interimstrainer Christian Wegleitner. Das 2:1 (1:0) bei Blau Weiß Linz brachte aber nicht Platz eins in der Qualifikationsgruppe und damit das Heimrecht für das Semifinale in den Play offs um einen Europacup-Platz am Dienstag zurück. Das hatte die Austria noch in der Pause, weil Wolfsberg daheim gegen WSG Tirol 0:1 zurücklag. Doch die Kärntner drehten das Spiel, empfangen nach dem 3:1 (0:1) Dienstag die Austria. Die holte sich laut Wegleitner durch die Leistung in Linz das Selbstvertrauen für das Duell in der Lavanttal-Arena: „Die erste Hälfte brachte bei uns das Lachen zurück“. Aber wie lange bleibt es?
Wegleitner änderte personell im Vergleich zum letzten Spiel unter Michael Wimmer nicht viel. Es fehlte der angeschlagene Lucas Galvao, überraschend begann Andreas Gruber auf der Bank, ebenso Muharem Huskovic. Alexander Schmidt und Fisnik Asllani waren erste Wahl im Angriff. So wie beim Heimdebakel gegen Wolfsberg begann die Austria dominant. Bis zum Pausenpfiff 14 Schüsse auf das Tor von Blau Weiß Linz, aber der Treffer fiel nach 14 Minuten aus einem Elfmeter, den Dominik Fitz verwandelte. Aus herausgespielten Chancen machte Austria nichts statt das Match vorzeitig zu entscheiden. Zwar legte Fitz nach idealem Pass von Asllani noch Schmidt das 0:2 perfekt auf, aber im Finish fehlte gar nicht mehr so viel zum Blau Weiß Linz. Dennoch genoss Wegleitner das Siegesgefühl und „Jubelbad“ vor dem Fansektor der Austria.
Wolfsberg Leistung bis zur Pause war ein Desaster. Kein einziger Torschuss. Zur Pause tauschte Trainer Manfred Schmid dreimal aus, ein schlechter Rückpass von Tirols Torschützen Felix Bacher leitete nach drei Minuten der zweiten Hälfte den Umschwung ein. Den nützte Wolfsbergs Joker Augustine Boakye zum Ausgleich, neun Minuten später fiel nach einem Eckball durch einen Kopfball von Simon Piesinger das 2:1. Nach roten Karten für Tirols Tormann Adam Stejskal (Hands außerhalb des Strafraums) und Joker Lucas Kronberger entschied Enver Omic das Match für Wolfsberg. „Wir wollen in den Europacup“, bekräftige Schmid nochmals seinen „Ehrgeiz“ für das Finish seiner Ära. Präsident Dietmar Riegler verkündete im Sky-Interview seinen Nachfolger: Nach neun Jahren wird es ein Comeback von Didi Kühbauer (Bild) bei den „Wölfen“ geben. Die Nebengeräusche bei der damaligen Trennung sind inzwischen vergessen: „Seine Pläne haben mich überzeugt, ich habe mich für seine Erfahrung entschieden“, begründete Riegler seine Wahl, die Freitagabend fiel. Bei Schmid hatte er „irgendwie“ den Eindruck, dass die Luft draußen ist, daher die Trennung am Saisonende.
Tirols Manager Stefan Köck verriet den Nachfolger für Thomas Silberberger noch nicht, kündigte die Entscheidung für nächste Woche an. Einiges deutet auf eine deutsche Lösung hin, auf Tobias Schweinsteiger, den älteren Bruder des Weltmeisters und früheren Bayern-Stars Bastian. Schweinsteiger wurde im November beim deutschen Zweitliga-Aufsteiger Osnabrück, der wieder absteigt, beurlaubt, war zuvor beim 1. FC Nürnberg Assistent des aktuellen Rapid-Trainers Robert Klauß und bei den Juniors Oberösterreich. Keinen Sieger brachte das vierte Vorarlberg-Derby dieser Saison. Für Absteiger Austria Lustenau bedeutete das 2:2 (1:1) in Altach einen kleinen Prestigegewinn, der nichts mehr bringt. Altachs Innenverteidiger Paul Koller, der das 2:2 erzielte, letzten Sommer vom GAK ins Ländle kam, steht laut „Sky“ vor einem Wechsel zu Sturm Graz. Altach interessiert sich für Lustenaus Stürmer Lukas Fridrikas.
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