Drei Tore in nur 18 Minuten, dritter Sieg hintereinander, der zweite ohne Gegentor: Mit dem 3:0 (0:0) gegen WSG Tirol setzte die Wiener Austria vor 11.356 Zuschauern in der Allianz-Arena resultatmäßig ihren Aufwärtstrend fort. Zumindest für 24 Stunden liegt Austria auf Rang drei. Das tut den violetten Fans sicher gut. aber so wirklich überzeugen kann der violette Weg nach oben noch nicht, was die Leistungn betrifft. Von den fünf Siegen im ersten Grunddurchgang gelang nur einer gegen eine Mannschaft aus den ersten sechs, nämlich gegen Wolfsberg. Das war der erste on vier Heimsiegen. Ansonst schlug die Austria mit LASK, GAK, Austria Klagenfurt und den Tirolern Mannschaften, die derzeit nicht in der ersten Tabellenhälfte rangieren. Die drei Auswärtniederlagen in elf Runden passierten bei BW Linz, im Derby gegen Rapid und in Salzburg.
Trainer Stephan Helm beantwortete die Frage, ob Nik Prelec oder Andreas Gruber beginnen sollte, indem er beide erstmals nach drei Runden wieder in die Startelf stellte. Er begann mit den Spitzen Gruber, Preelc und Maurice Malone, dazu mit „Freigeist“ Dominik Fitz, verzichtete auf einen zweiten zentralen Mittelfeldspieler zu Kapitän Manfred Fischer. Das tat Austrias Spiel gar nicht gut. Die erste gefährliche Offensivaktion gelang erst nach 38 Minuten bei einem Kopfball von Malone (Bild). Es gab dank eines riskanten Pressings sogar dominante Phasen der Tiroler, die es aber nicht verstanden, diese in die Führung umzusetzen. Zum „Korkenzieher“ für Austria wurden Standardsituationen: Führung nach 58 Minuten nach einem Eckball von Fitz durch Nik Prelec per Kopf. Das erste Bundesligator des Slowenen für Violett im zehnten Anlauf, ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. Damit war es um die Tiroler geschehen, sie fanden keine Antwort mehr. Das 2:0 fiel fünf Minuten später nach einem Freistoß von Fitz, da traf erstmals der durch die Gelbsperre von Lucas Galvao in die Mannschaft gekommene Innenverteidiger Tim Plavotic. Das 3:0 gelang aus dem Spiel heraus durch Maurice Malone, dessen Schuss aber nicht unhaltbar schien. Das Beste an der Austria war am Nationalfeiertag die Effizienz. Zwei Minuten vor dem dritten Tor brachte Helm mit Abukar Barry statt Prelec einen Mittelfeldspieler für einen Stürmer: „Prelec hat sich das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird, sehr hart verdient“, lobte Helm und gab zu: „Das Spiel hat gezeigt, dass wir noch nicht für alle gewappnet sind. Aber wir werden immer besser werden.“
Durch das 3:0 blieb die Austria drei Punkte vor Hartberg. Die Steirer feierten gegen Blau Weiß Linz mit 2:1 (1:0) den dritten Sieg im dritten Heimspiel unter Manfred Schmid, überholten die Verlierer. Keinen Sieger gab es im Duell zwischen dem jüngsten und ältesten Trainer der Bundesliga zwischen Fabio Ingolitsch (33) und Peter Pacult, zwei Tage vor seinem 65. Geburtstag. Altach und Austria Klagenfurt trennten sich 2:2 (1:1), der erste Punkt für Ingolitsch in seinem zweiten Spiel. Nach Schlusspfiff sahen die Zuschauer am Rasen ein Transparent mit der Aufschrift „Jetzt alle nach Innsbruck“. Zum Westderby gegen WSG Tirol in der nächsten Runde. Das erste im Ländle endete mit einer 1:2-Pleite.
Foto: Gepa Admiral.