Es wird nichts werden mit der zweiten Qualifikation von Österreichs Unter 21 für die Endrunde einer Europameisterschaft. Durch die 1:3 (0:2)-Heimpleite gegen Kroatien in Ried ist Platz eins bei sechs Punkten Rückstand auf die Kroaten und einem Spiel mehr nicht mehr zu holen, selbst Rang zwei zu schaffen und damit ins Play-off zu kommen, erscheint nach der dritten Niederlage kaum machbar. Bei drei Punkten Rückstand auf den Zweiten Norwegen, der in Baku Aserbaidschan 2:1 bezwang. Auch die Norweger haben ein Spiel weniger ausgetragen als die Österreicher, die nächstes Jahr alle drei ausstehenden Partien gewinnen müssten, um vielleicht auf Platz zwei zu landen. Darunter auch die in Kroatien. Aber das kann man sich schwer vorstellen.
Salzburg-Legionär Luka Sucic, der Sonntag auf der Ersatzbank saß, als Kroatiens Nationalteam in Split gegen Russland das WM-Ticket erkämpfte, wurde ins Innviertel geschickt, um der U 21 zu helfen, die weiße Weste zu verteidigen. Er hatte mit je einem Tor und Assist seinen Anteil am sechsten Sieg der Kroaten im sechsten Spiel, war ein bisschen der Chef in der Mannschaft, den Österreich nicht hatte. Es lief von Beginn an verkehrt. Bei Kroatiens Führung nach 14 Minuten, einem Fernschuss aus 22 Metern, sah Tormann Niklas Hedl nicht gut aus. Kurz darauf vergab Romano Schmid nach Vorarbeit von Junior Adamu die Chance zum Ausgleich. Selten wirkte eine Mannschaft von Werner Gregoritsch so ängstlich wie diese in den ersten 35 Minuten, als sie kaum in die Zweikämpfe bekam, die Kroaten durchmarschieren ließ, praktisch nicht dagegen hielt. Als sich dies etwas besserte, fiel vier Minuten vor der Pause nach einem Freistoß von Sucic durch einen Kopfball das 0:2.
In der Pause wechselte Gregoritsch mit dem Eintausch von Austrias Talent Leonardo Ivkic und Matthäus Taferner das System von 3-4-3 auf 4-2-3-1. Ehe das etwas bewirkte, brachte ein unnötiges Elfmeterfoul am Strafraumeck von Kapitän Emanuel Aiwu die Entscheidung. Sucic nützte das Missgeschick zum 0:3. Bremen-Legionär Schmid (Bild oben) weckte seine Mitspieler mit einem Gewaltschuss aus über 20 Metern zum 1:3 nach 67 Minuten auf. Plötzlich wackelten die zuvor souveränen Kroaten sogar. Doch Junior Adamu traf zweimal die Stange. Einmal nach einem Schmid-Freistsos per Kopf, dann nach einem Schmid-Schuss mit dem Fuß. Von Schmid kam jedenfalls mehr als von Yusuf Demir. Zwei Schüsse, aber ansonst zu diskret, nicht das, was man von ihm erhoffte und erwartete. Am Ende hatte Österreich mehr Ballbesitz, mehr Torschüsse (10:7), aber das täuscht. Der enttäuschte Gregoritsch gab zu: „Vor der Pause war es wie Jugend gegen Erwachsene!“ Und die Jugend war überdies noch eine ängstliche. „Wir haben uns alle mehr vorgenommen“, gestand Schmid.
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.