Mit dem inzwischen 60 jährigen Italiener Pierluigi Collina, wurde in seinen besten Zeiten als Referee der Begriff „Glatze gnadenlos“ bekannt. Inzwischen hat Collina, der Chef der FIFA-Schiedsrichterkommission, viele Nachfolger gefunden. Einer pfeift Mittwoch in Salzburg: Auch der 42 jährige Engländer Anthony Taylor gilt als „Glatze gnadenlos.“ Egal, ob in Premier League, im FA-Cupfinale, das er zweimal leitete, oder international. Zuletzt zeigte er dies vor zwei Wochen in Mailand beim 0:2 von Inter gegen Real Madrid. Nach 33 Minuten zeigte Taylor innerhalb weniger Sekunden Inters Chilenen Arturo Vidal zweimal gelb und damit rot, weil er zu heftig ein vermeintliches Elferfoul an ihm, das Taylor nicht sah, reklamierte. Da gibt´s keine Gnade. Im September pfiff Taylor auch Bayerns 2:1 im Supercupspiel gegen den FC Sevilla im Budapester Puskas-Stadion.
Auch die Trainer Jesse Marsch und Diego Simeone werden aufpassen müssen, was sie in ihrer Coaching Zone so sagen. Beide gelten als lautstark. Simone ist bekannt dafür, dass er die Aktionen seiner Mannschaft fast im Stile eines Hörfunkreporters mitkommentiert. Unüberhörbar. Das war es auch, als Thomas Müller am 21. Oktober bei Bayerns Münchens 4:0 gegen Atletico Madrid in der Allianz-Arena Salzburgs Gegner als „größte Rabaukentruppe der Welt“bezeichnete. Also wird auch Mittwoch einige Härte im Spiel sein, darauf müssen Zlatko Junuzovic & Co gefasst sein. Und die Nerven bewahren. Einer der kampfstärksten Salzburger, der Atletico punkto Härte garantiert nichts schuldig geblieben wäre, ist gesperrt: Mohamed Camara sah in Moskau die dritte gelbe Karte. Wer der vierte Mittelfeldspieler zu Junuzovic, Enock Mwepu und Dominik Szoboszlai sein wird? Viele tippen auf den 18 jährgien Kroaten Luka Susic. Torjäger Patson Daka bleibt vorerst im Talon. Sky Austria bietet beim Spiel des Jahres seine Prominenz auf. Andi Herzog kommentiert mit Thomas Trukesitz, Hans Krankl und Marc Janko analysieren mit Constanze Weiss. Die Salzburg-Fans können auch via youtube-Champions Lounge von Red Bull dabei sein und hören, wie Salzburgs ehemaliger spanischer Torjäger Johnny Soriano alles sieht.
Vier Ex-Salzburger kämpfen in Madrid um den Aufstieg, den Borussia Mönchengladbach gegen Real Madrid und Inter Mailand nur wenige zugetraut hätten. Aber Trainer Marco Rose, Stefan Lainer, Valentino Lazaro und Hannes Wolf liegen vor dem Duell bei Real Madrid im Estadio Alfredo di Stefano je einen Punkt vor Schachtjor Donezk und Real Madrid in Führung, sogar vier vor Inter Mailand. Real Madrids Abwehrchef Sergio Ramos feiert ein Comeback, das mcht die Angelegenheit noch schwieriger; „Wir wären schon sehr enttäuscht, wenn wir nicht ins Achtelfinale kommen“, behauptete Lainer. In Madrid pfeift keine „Glatze Gnadenlos“, sondern ein Holländer. An Björn Kuipers haben die Gladbacher gute Erinnerungen: Er war auch der Referee zum Auftakt beim 2:2 gegen Inter in Mailand. Mit seinem dritten Unentschieden im sechsten Spiel hätte Mönchengladbach das große Ziel geschafft.
