RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann musste bereits mit 21 seine aktive Karriere wegen einer schweren Verletzung beenden, begann in dem Alter die Trainerkarriere. Als Assistent von Alexander Schmidt (EX-Trainer von St.Pölten) in der U 17 von 1860 München. Mit 24 übernahm er Hoffenheims U 17, Es dauerte weitere fünf Jahre, in denen Nagelsmann schon als größtes Trainertalent in Deutschland gefeiert wurde, ehe er bei der jüngste Trainer in der Bundesliga war. In Hoffenheim war. Mit 32 hat er bereits vier Saisonen in der Bundesliga und den Wechsel von Hoffenheim nach Leipzig hinter sich.
Eine ähnlichen Weg machte noch kein österreichischer Trainer. Aber es gibt einen, der als größtes Talent in der Szene bezeichnet wird: Ex-Teamspieler Daniel Beichler, der diese Woche in der Akademie von Red Bull Salzburg, die mit dem 37 jährigen Deutschen Bernhard Seonbuchner, der bereits seit zehn Jahren bei den „Jungbullen“ arbeitete, einen neuen Chef bekam, anheuerte. Zuständig für die U 14. Vor elf Jahren bestritt Beichler mit 20 in der Teamchefära von Didi Constantini sein erstes Länderspiel beim 2:1 gegen Rumänien in Klagenfurt. Ein Jahre später wechselte er von Sturm Graz zu Hertha BSC Berlin, damals Bundesligaabsteiger. Von da an funktioniert es bis auf eine kurze Zeit bei der Rückkehr zu Sturm 2013 nicht mehr so richtig. Weder in der deutschen Hauptstadt, noch bei St.Gallen in der Schweiz, bei Duisburg, in Ried, Sandhausen und in St.Pölten, wo er wegen permanenter Knieprobleme im Jänner 2017 die Karriere beendete. Als Trainer machte er in seiner engeren Heimat auf sich aufmerksam: In zweieinhalb Jahren beim JAZ-GU-Süd, dem Jugendausbildungszentrum Graz Umgebung, einem Kooperationspartner von Red Bull Salzburg. In dem Magister Martin Wolf, der Vater des Leipzig-Legionär, der sportliche Leiter ist. Heuer schafften sechs von Beichler trainierte Hoffnungen den Sprung in eine Akademie, drei in die von Salzburg.
Eine Art „österreichischer Nagelsmann“ und altersmäßig fast auf dessen Spuren zu sein, das lehnt Beichler dezidiert ab, Das könne man sofort wegstreichen. Auch, dass er bereits den Sprung in die Bundesliga, dort der jüngste Trainer zu werden, im Hinterkopf hat. Der Wechsel nach Salzburg sei ein cooler Schritt, weil es dort „lässige Möglichkeiten“ gibt, in einer vorbildhaften Infrastruktur sowohl Talente zu entwickeln als auch sich selbst. Er hat die eigene Karriere reflektiert, dabei festgestellt, dass manche Entscheidung nicht die beste war. Etwa zu früh gewechselt. Die Floskel, sich von allen Trainern etwas abgeschaut haben, will er nicht benützen. Auch wenn sie irgendwie stimmt. Am meisten aber sicher von dem Trainer, mit dem er am längsten zusammenarbeitete, vom jetzigen Teamchef: „Er hat gewusst, wie er mich anpacken muss, damit ich meine Möglichkeiten ausschöpfe, um Leistung zu bringen. Das will ich als Trainer auch schaffen!“
Beichler wird in Salzburgs Akademie die U 14 betreuen. Das füllt ihn aus, da hat er seine eigene Ideen. Er fuhr letzten Sommer nach Windischgarsten, um in Eintracht Frankfurts Trainingslager Adi Hütters Methoden zu beobachten. Er beobachtete in Salzburg ein Training von Jesse Marsch, im Laufe der letzten Jahre einige bei Sturm Graz, schaute bei den vielen ausländischen Klubs vobei, die sich im Sommer in der Steiermark auf die Saison vorbereitet, um die „Rosinen rauszupicken“, wie es Bichler nannte. Offenbar die richtigen. Sonst wäre der Sprung in die Salzburger Akademie nicht gelunen. Man wird vom Trainer Beichler sicher noch einiges hören. Leute, die sowohl ihn als auch Marco Rose kennen, sehen in ihm sogar einen neuen Marco Rose heranwachsen.