Tabellenführer Bayern München Samstagabend im Spitzenspiel der Bundesliga zu Gast beim Vierten RB Leipzig, der mit einem Heimsieg den Meister überholen könnte. Erstmals kommt Christoph Freund als neuer Bayern-Sportchef nach Leipzig. Für ihn wird es ein Treffen mit seiner Vergangenheit. Denn bei den Bullen gibt es viele, mit denen er in Salzburg erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Das beginnt bei Marco Rose, der vor sechs Jahren sein erstes Engagement als Cheftrainer in Salzburg, Freund, zu verdanken hatte. Und sich dafür mit dem Aufstieg ins Semifinale der Europa League, zwei Meistertiteln und einem Cupsieg bedankte. Das geht mit sechs Spielern weiter: Torhüter Peter Gulacsi, der Mittwoch im Pokal nach einjähriger Pause, die auf eine Knieoperation folgte, sein Comeback feierte, Kevin Kampl, Amadou Haidara, Xaver Schlager Nicolas Seiwald, und Torjäger Benjamin Sesko. Bis auf Kampl und Schlager wurden alle in Freunds Salzburg-Ära direkt an Leipzig verkauft. Um 66 Millionen Euro.
Es wird wohl kein Zufall sein, dass ausgerechnet vor diesem Spiel „Bild“ zu spekulieren begann, dass Freund, der erst vor einem Monat installiert wurde, schon im Winter einen neuen „Vorgesetzten“ bekommt. Der seit Dezember 2022 bis Freitag neun Monate Sportvorstand bei Leipzig war und einen Vertrag bis 2026 hat: Max Eberl, dessen Traum von einem wichtigen Job bei Bayern, wo er einst gespielt hatte, kein Geheimnis ist. Auf der Ebene über Freund wäre noch eine Position als Sportvorstand frei. Eberl gilt seit Jahren als Wunschkandidat von Uli Hoeneß. Allerdings holte der Ehrenpräsident ja Freund nach München. Von dem her würde das Timing nicht richtig passen. Dass Eberl in München eine Wohnung beim englischen Garten hat, seine Lebensgefährtin dort wohnt, wurde auch als Indiz gewertet, dass er bald nach München wechselt. 25 Stunden vor dem Schlager kam es zum großen Knall: Leipzig stellte Eberl frei. Der erste spektakuläre Rauswurf der Bundesliga-Saison betraf keinen Trainer. Die Begründung: Fehlendes Commitment zum Klub. Red Bull-Boss Oliver Minzlaff vermisste das klare Dementi von Eberl zu den Bayern-Gerüchten, außerdem soll Eberl zuletzt mehr in München als in Leipzig gewesen sein. Ist damit der Weg für Eberl zu Bayern als Vorgesetzter von Freund frei?
Leipzig verlor die letzten drei Spiele gegen Bayern nicht, gewann in München zweimal als Thomas Tuchel dort bereits Trainer war. Beim 3:1 im Mai erzielte Konrad Laimer noch Leipzigs Ausgleich. Beim 3:0 im Supercup zu Saisonbeginn zählte Laimer zu den Bayern-Verlieren, wurde zur Pause ausgetauscht. Samstag ist der Salzburger in Leipzig erstmals im Bayern-Dress zu sehen. Das Handikap für Leipzig: Der Spanier Dani Olmo, dreifacher Torschütze beim 3:0, fällt verletzt aus. Bayern verlor bisher allerdings nur einmal in Leipzig. Das war bereits vor fünf Jahren. Serge Gnabry fehlt wegen eiens Unterarm-Bruchs.
Foto: Bayern München.