Eishockey

Bei wem die Erste Bank Liga bei der Eishockey-WM mitspielt

Schon der Auftakt der Eishockey-A-WM in Köln und Paris zeigte die Ausgeglichenheit: Russland bezwang Schweden im Penaltyschießen 2:1, in dem mit Artemin Panarin von den Chicago Black Hawks einer der vorerst drei Legionäre  aus der NHL im russischen Rooster als einziger seinen Penalty verwandelte. Apropos Chicago: Das Play-off-Desaster der Black Hawks nahm manchem Star das Animo,  zur Weltmeisterschaft nach Europa zu fliegen. Darunter litten einige Nationen.  Titelfavorit Kanada im Fall von Jonathan Toews, die USA bei  Torjäger Patrik Kaine, die Schweden mit Topverteidiger Niklas  Hjalmarsson. Aber es gibt auch andere Gründe für Absagen: Bei Russlands Montreal-Star Alexander Radulov, weil seine Zukunft noch nicht geklärt ist. Frans Nielsen, dänischer Mitspieler von Thomas Vanek bei den Detroit Red Wings und früher bei den New York Islanders, fühlte sich nach dem verpassten Playoff nicht motiviert genug, Finnlands 19jähriger Jungstar Patrick Laine nach seiner starken Saison bei Winnipeg zu  erschöpft. Die Slowakei muss ohne einen einzigen NHL-Legionär auskommen. Aber das liegt in erster Linie an den Streitereien mit dem Verband.

Österreichs Verbindungen zur WM? Ex-Verbandschef Dieter Kalt wird am Schlusstag, dem 21. Mai, in die „Hall of Fame“ des internationalen Verbands IIHF aufgenommen. Als vierter Österreicher nach Ex-Präsident Walter Wasservogel (1997), KAC-Legende Sepp Puschnig (1999) und Kalts Vorgänger Hans Dobida (2007). Ansonst interessiert wohl am meisten die Frage nach den zwei Absteigern, welche Mannschaften 2018 in Dänemark nicht zu den Gegnern des Teams von Roger Bader zählen werden.  In Paris sieht es für Slowenien ohne seinen Los Angeles-Star Anze Kopitar im Kampf gegen  Weißrussland, Norwegen und Frankreich gefährlich aus, in Köln spricht nicht viel für die Italiener, die gegen Österreich vor drei Wochen zweimal verloren.

Die Erste Bank Eishockey Liga, deren Geschäftsführer Christian Feichtinger  sie gerne als einer der großen Aufsteiger in Europa verkauft, ist  bei der A-WM überschaubar vertreten. Bei keinem der Spitzenteams. Beweist einmal mehr, dass da viele Legionäre, die Österreichs Hoffnungen  vorgezogen werden, nicht viel Klasse mitbringen. Der  Beitrag der EBEL zur A-WM spielt sich bei vier Nationen ab: Dänemark, und  Italien in Köln,  Frankreich und vor allem Slowenien in Paris. Bei Dänemark ist es der Grazer Torhüter Sebastian Dahm, der aber nächste Saison in Deutschland bei Iserlohn spielen wird, bei Italien sind es sieben Spieler von Bozen. Bei Frankreich ist Dornbirn-Goalie Florian Hardy der Backup für den sntimentalen Lokalmatador Sebastian Huet, der dafür sorgt, dass sich der 41jährige auf die entscheidenden Partien konzentrieren kann. Dazu kommt Offensivleader Teddy Da Costa, der bei Znojmo spielte. Der slowenische Teamchef Nik Zupancic, früher Spieler bei Feldkirch, setzt auf  sechs Legionäre aus Österreich. Einen Tormann (Luka Gracnar, bei Salzburg zuletzt im Schatten von Bernhard Starkbaum), einen Verteidiger (Mitja Robar vom KAC), vier Stürmer (Ziga Pance vom KAC, die Villacher Jan Urbas und Miha Verlic, Ken Ograjensek  von den Graz 99ers). Also insgesamt  16 Spieler aus der EBEL bei den 16  Mannschaften  der A-WM,  13 davon bei  den Abstiegskandidaten Italien und Slowenien. Kommentar überflüssig. Das schreit nach mehr Vertrauen in die Österreicher bei den österreichischen Klubs.

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