Fußball

Bisher bekam Sabitzer in Dortmund mehr Lob als Laimer bei Bayern

Marcel Sabitzer spielte für Borussia Dortmund bisher nur zweimal. Je eine Hälfte beim 3:2 gegen Manchester United in Las Vegas und beim 1:1 gegen Chelsea in Chicago (Bild). Dafür bekam Österreichs Teamspieler jedenfalls mehr Lob als sein Freund und ehemaliger Mitspieler Konrad Laimer in seinen vier Partien bei Bayern. „Bild“ lobte einen Super-Auftritt von Sabitzer, Dortmunds Trainer Edin Terzic strich heraus, wie gut Sabitzer der Borussia tut. Das hörte Sabitzer in eineinhalb Jahren bei Bayern von Julian Nagelsmann, der ihn zum Abonnementmeister gelockt hatte, eigentlich nie in dieser Form.

Und Laimer, der heuer zwei Jahre nach Sabitzer von Leipzig nach München wechselte? Er begann in den Vorbereitungsspielen von Bayern stets gemeinsam mit Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld. Auch zuletzt beim 4:3 (2:2) gegen den FC Liverpool in Singapur. Das ist durchaus positiv, weil der deutsche Teamspieler Leon Goretzka immer erst in der zweiten Hälfte für den Salzburger eingewechselt wurde. Was etwas irritiert: Ungeachtet des monatelangen Transfer-Pokers um Englands Teamkapitän Harry Kane, des beherrschenden Themas bei Bayern, bringt Thomas Tuchel immer wieder ins Gespräch, dass er auch einen Abräumer vor der Abwehr, einen defensiven Sechser braucht. Tuchel sieht anders als Bayerns mächtiger Ehrenpräsident Uli Hoeneß Neuerwerbung Laimer für diese Rolle nicht geeignet, er bezeichnete ihn als „Balljäger“. Er wollte für die Rolle des „standig six“, wie sie Tuchel nannte, am liebsten Englands Teamspieler Declan Rice. Doch der wechselte von West Ham lieber zu Arsenal als nach München. Jetzt sind andere Namen für Tuchel eine Überlegung: Aurelio Tchouameni, der französische Teamspieler in Diensten von Real Madrid. Oder der Mexikaner Edson Alavrez von Ajax Amsterdam. Mit dem verhandelte auch Dortmund, entschied sich aber für den bei Bayern nicht mehr gefragten Sabitzer und ist schon früh darüber.

Tuchel wertet mit den Rufen nach einem neuen Sechser die Bayern-Spieler auf dieser Position irgendwie ab. Sowohl Laimer als auch Goretzka oder Kimmich, der seinem Frust darüber nach dem Sieg über Liverpool in einem TV-Interview mit dem Satz „ich bin ein Sechser“ deutlich ausdrückte. Wenn Salzburgs Sportchef Christoph Freund mit 1. September seinen Dienst bei Bayern antritt, wird dieses Diskussion erledigt sein. Anzunehmen, dass sich Hoeneß mit seiner Ansicht, dass Bayern keinen neuen Spieler auf dieser Position braucht, durchsetzt. Aber Tuchel wird das garantiert immer dann zur Sprache bringen, wenn Bayern nicht die Erwartungen erfüllte. Es würde von Freund viel Geduld erfordern, mit einem unzufriedenen Tuchel auszukommen und eine Basis zu finden.

Eine Basis fand ein anderer österreichischer Teamspieler mit seinem Klub: Kevin Danso verlängerte seinen bis 2026 lauenden Vertrag bei Lens um ein Jahr bis 2027. Italiens Meister Napoli wollte ihn als Nachfolger für den zu Bayern gewechselten südkoreanischen Innenverteidiger Min Jae Kim haben, konnte sich aber mit Lens nicht über die Ablösesumme einigen. Dass der 224 jährige nicht wechseln wird, hatte Teamchef Ralf Rangnick zwei Tage vorher angekündigt. Dansos Marktwert steht derzeit auf 22 Millionen Euro, Lens holte in vor zwei Jahren von Augsburg um 5,5 Millionen. Als Gegenleistung für die Verlängerung wurde Dansos Gehalt erhöht. Man spricht von einem  Monatsverdienst von 120.000 Euro. Erling Haaland verdient bei Champions League-Sieger pro Monat 4,2 Millionen. Torjäger stehen eben viel höher im Kurs als Torverhinderer.

 

Foto: Borussia Dortmund.

2

Meist gelesen

Nach oben