Fußball

Der brillante Schaub ist für die Schweiz zu gut

Was Louis Schaub mit dem Wechsel in die Schweizer Super League zum FC Luzern erreichen wollte, das hat er  schon geschafft: Er fand nach den Tiefschlägen in Köln und beim Hamburger SV wieder zu sich selbst. Das merkte man schon in Österreichs Teamdress seit Oktober, das bewies Samstag eindrücklich seine Gala bei Luzern erstem Saisonsieg in der achten Runde, dem 3:1 (:0) im Stade de Geneve gegen Servette Genf. Die Bilanz der acht Spiele in der Schweiz seit 19. September: Zwei Tore und sechs Assists. Dabei muss man bedenken, dass Schaub vor seinem Debüt nur einmal mit der neuen Mannschaft trainiert hatte.

Die Schweizer Medien bejubelten den 26 jährigen als brillant, Mann für herausragende Aktionen und messerscharfe Assists. Der „Blick“ zeichnete ihn nicht zum ersten Mal aus auffälligsten und besten Spieler beider Mannschaften aus. Schaub erzielte die 1:0-Führung und bereitete die anderen zwei  Treffer vor. Das Tor gelang ihm sogar mit dem schwächeren rechten Fuss: Von links kam er in den Strafraum, mit einem Haken ließ er einen Servette-Spieler aussteigen, dann zirkelt er den Ball in die lange Ecke. Wirklich schön, aber Schaub schoss früher im Rapid-Dress schon attraktivere Tore. Wenn er von rechts in den Strafraum kam, sich den Ball auf den linken Fuß legte. Die perfekten Assists gelangen in Genf durch eine Flanke mit dem Außenrist und  ein Dribbling durch den Strafraum bis zur Grundlinie, auf das ein Querpass folgt. Luzern ist damit nicht mehr Letzter, kann Mittwoch daheim gegen Sion nachlegen.

Eines steht aber nach knapp zehn Wochen in Luzern bereits außer Diskussion: Diese Bühne ist für Schaub auf Dauer zu klein. Er gehört von seinem Potenzial her zu einem Schweizer Spitzenklub oder noch besser in eine andere, stärkere  Liga. So schön es auch ist, am Vierwaldstätter See zu leben, sollte er überlegen, ob es wirklich in sportliches Ziel sein kann, länger als eine Saison in Luzern zu bleiben, selbst wenn ihn der Traditionsklub noch einmal finanzieren kann.  Im Juni endet der Leihvertrag, dann ist er wieder Spieler des 1. FC Köln, bei dem er bis 2022 unter Vertrag steht.

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