Fußball

Der dritte Abstieg von Ried, Jubel in Altach! Schmid im Play-off

Zum dritten Mal nach 2013 und 2017 muss Ried aus der Bundesliga absteigen. Das steht schon vor der letzten Runde der Qualifikationsgruppe fest. Beim 0:2 (0:0) in Hartberg hatten die Innviertler Samstag keine Chance auf den Sieg, der zur Rettung notwendig gewesen wäre. Im Finish war auch Verletzungspech dabei. So fehlte mit Tin Plavotic der beste Abwehrspieler, musste Kapitän Marcel Ziegl verletzt ausscheiden.  Aber wer in der Qualifikationsrunde kein Match gewinnt, in 31 Spielen nur vier Siege feiert, darf sich über den Abstieg nicht wundern. Ein starker Tormann wie Samuel Sahin-Radlinger ist zu wenig, wie auch Abwehrspieler Markus Lackner (Bild) gestand: „In erster Linie müssen wir uns hintertragen, was wir besser am hen hätte können!“Der Trainerwechsel von Christian Heinle zu Maximilian Senft hat nichts gebracht so wie der vor einem Jahr von Robert Ibertsberger zu Heinle. Sportvorstand Wolfgang Fiala und Sportchef Thomas Reifeltshammer haben zu viel falsch oder zu wenig richtig gemacht. Die Konsequenzen zog Präsident Roland Daxl, der Ried seit 14 Jahren in führender Funktion begleitet. Er zieht sich zurück: „Weil ich das Beste für den Verein will“, wie er vielsagend beim Sky-Interview in Hartberg sagte. „Das Herz blutet, es gibt nichts Schlimmeres als den Abstieg“, gab Senft zu.

Den erhofften Trainereffekt gab es in Altach mit dem Wechsel von ruhigen, introvertierten Weltmeister Miroslav Klose zum temperamentvollen Klaus Schmidt. Das 1:1 (0:0) vor 8500 Zuschauern gegen Austria Lustenau war der erste Punktegewinn im vierten Vorarlberg-Derby dieser Saison, bei dem der 22 jährige Amir Abdijanovic mit seinem ersten Bundesligator das 1:0 erzielte.  Mehr als den Ausgleich durch Joker Yaddy Diaby ließ Altach nicht mehr zu, womit Schmidt sein drittes Rettungskommando hintereinander gelang: 2021 bei Admira, ein Jahr später in Hartberg, nunmehr in Altach. Als Geschenk bekam er von der Altacher Feuerwehr einen Feuerwehrhelm. Passt zu seinem Image als erfolgreicher Feuerwehrmann. Wird er trotzdem die längerfristige Lösung, die Altach vorschwebt? Bei der Frage nach seinem Befinden bemühte Schmidt einen legendären Spruch von Trainerstar Giovanni Trapattoni: „Flasche leer“. Damit spielen nächste Saison wieder zwei Vorarlberger Klubs in der Bundesliga, wodurch Lustenau ein Problem haben wird, eine Ausweichstätte zu finden, wenn das Reichshof-Stadion renoviert wird. Bleibt als Horrorszenario nur die „Flucht“ über den Arlberg nach Tirol, nach Innsbruck. Vorerst gibt es in der letzten Runde das Finale um einen Platz im Play-off um einen Europacup-Platz gegen Hartberg. Lustenau reicht daheim ein Unentschieden, Hartberg muss gewinnen, um den Aufsteiger zu überholen.

Fix einen Play-off-Platz erobert hat Wolfsberg durch ein 2:0 (2:0)-Heimsieg gegen WSG Tirol. Damit sprangen die Kärntner auf Platz eins der Qualifikationsgruppe: „Wir haben einen großen Schritt gemacht“, zog Trainer Manfred Schmid eine zufriedene Bilanz seiner kurzen Ära. Ein Unentschieden  beim Absteiger Ried reicht am nächsten Freitag, um im Play-off-Semifinale Heimvorteil zu haben. Gut entwickelt sich unter Schmid der ehemalige U 21-Teamspieler Thierno Ballo, der sich im Herbst 2021 als Chelsea-Leihspieler bei Rapid nicht durchsetzte. Samstag jubelte der schnelle Ballo über den ersten Doppelpack in der Bundesliga. Innerhalb von nur neun Minuten, wobei ihm das erste Tor unter Mithilfe von Tirols Tormann Benjamin Ozegovic gelang. Matthäus Taferner lehnte das Angebot von Wolfsberg zur Vertragsverlängerung ab, ist damit laut Schmid absolut außen vor.

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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