Fußball

Der nächste Anschlag: Ab Freitag nur 1500 Fans mit Maske! Der dritte Covid 19-Fall bei Rapid

Der nächste Anschlag der Politik auf die Fußballszene ist traurige Gewissheit:  Ab Freitag dürfen nur noch 1500 Zuschauer statt bisher 3000 auf ihre zugeteilten Plätze in die Stadien. Und die müssen auch anders als bisher am Sitzplatz auch während des Spiels eine Gesichtsmaske tragen. Zwar nicht so extrem wie Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler am Bild oben, aber doch. Speisen und Getränke dürfen keine mehr ausgeschenkt wurden. Die regionalen Behörden dürfen diese Maßnahmen noch verschärfen. Nach eigenem Gutdünken. Wie bereits in Altach passiert. Eine Begründung dafür lieferten die Politiker nicht. Bundeskanzler Sebastian Kurz erfand die Floskel  „unpopulär, aber notwendig“. Warum notwendig, wenn es bisher noch kein Fall gab, dass es in Verbindung mit einem Spiel vor 3000 Zuschauern zu einigen Corona-Infektionen gekommen ist? Das bleibt ein Geheimnis des Kanzlers, des Vizekanzlers und von Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Es sah fast nach Bestellung aus, dass Rapid Montag wenige Stunden nach den Ankündigungen der Politik den dritten Covid 19-Fall unter den Spielern seit März melden musste. Der kam in Quarantäne, zeigte aber bisher keine Symptome. Alle anderen Tests verliefen negativ.

Die neuen Einschränkungen bedeuten unter anderem, dass Meister Red Bull Salzburg, Rapid und Wolfsburg nur das erste ihrer drei Heimspiele in Champions und Europa League vor 3000 Zuschauern bestreiten können, der LASK gar keines. Der muss sich dreimal mit 1500 Fans mit Maske auf der Gugl zufrieden geben. Man muss sich das einmal vorstellen: Salzburg darf den großen Schlager gegen Titelverteidiger Bayern am 25. November vor nur 1500 Besuchern austragen. Das sind rund fünf Prozent des Fassungsvermögens. Die können nur mit Maske das Duell zwischen Patson Daka und David Alaba verfolgen.  Und es gibt wie schon Mittwoch gegen Lok Moskau kein Catering und keinen Kioskverkauf. Selbst ein warmer Tee gegen die Kälte bleibt verboten. Das wirkt fast so, als wolle man die letzten Anhänger, die unter diesen Umständen noch ihrem Klub die Treue halten und trotzdem kommen, vertreiben. Dann hat man wieder die Geisterspiele erreicht, die man sich offenbar noch nicht anzuordnen getraute.

Die Bundesliga hielt sich mit einem Kommentar zu den neuen willkürlichen und hysterischen Einschränkungen, die einigen Klubs das Überleben noch schwerer machen werden als es ohnehin schon ist, zunächst vornehm zurück. Mittwoch wird es eine Klubkonferenz geben. Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer wagte es, die Sinnhaftigkeit der Verschärfungen anzuzweifeln, da die strengen Präventionskonzepte für den Stadionbesuch bisher klaglos funktionierten. Danach kritisierte Ligavorstand Christian Ebenbauer, dass sich die Regierung auf absolute Zahlen versteift. Rapids Geschäftsführer Christoph Peschek vermisste die Logik der Maßnahmen. Für1500 Zuschauer die Stadien aufzusperren, wird für Salzburg, Rapid, Austria, den LASK und Sturm Graz sicher defizitär. Der Fußballbund war froh, dass die Amateurligen weiter spielen dürfen, klagte aber nicht darüber, dass mit dem Verbot der Gastronomie den Amateurverein die Haupteinnahmequelle an den Spieltagen weggenommen wurde, womit der Betrieb eigentlich nicht mehr  aufrecht erhalten werden kann.  Auch das Nationalteam darf die letzten zwei Heimspiele in der Nations League im Happel-Stadion nur vor jeweils 1500 Zuschauern bestreiten.

Die Politik wird bei der mehr als berechtigten Kritik darauf verweisen, dass es in Österreich immer noch besser ist als in anderen europäischen Ländern. Bayern muss Mittwoch gegen Atletico Madrid in der leeren Allianz-Arena spielen, die Bullen aus Leipzig dürfen Dienstag Abend wegen steigender Infektionszahlen Türkeis Meister Basaksehir Istanbul statt wie geplant vor 8500 Zuschauern nur noch vor 999 empfangen. Von den 8500 Kartenbesitzern wurde Montag Nachmittag 999 verständigt, dass sie nach Losentscheid ins Stadion dürfen. Zum deutschen Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke können Samstag nur 300 Fans in ein 80.000 Zuschauer-Stadion.

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