Keine Niederlage für Rapid in diesem Jahr gegen Red Bull Salzburg, das kann sich sehen lassen. Rapid spielte auch Samstag beim 2:2 (0:1) in Salzburg besser als in den drei sieglosen Partien davor gegen WSG Tirol, die Shamrock Rovers und Blau Weiß Linz, aber der Sieger bei dieser sehenswerten, attraktiven Partie spielte nicht mit, hieß Sturm Graz. Durch das 3:0 (1:0) in Innsbruck gegen WSG Tirol geht der Meister als Tabellenführer mit acht Punkten Vorsprung auf Rapid in die Winterpause, sogar mit zehn auf die Salzburger, falls sie das Nachtragsspiel gegen Austria Klagenfurt gewinnen. Das positive für Rapid außer des Formanstiegs: Platz drei bleibt erhalten.
Salzburg versuchte sofort, dominant zu spielen. Es gab einen offenen Schlagabtausch, bei dem Rapid gut aussah, jedoch auch Tormann Niklas Hedl und die Abwehr in Bedrängnis kam. Hedl zögerte den Rückstand hinaus, als er nach 27 Minuten erstmals im Profibereich einen Elfmeter abwehrte. Der Israeli Oscar Gloukh scheiterte wie auch Mittwoch gegen Hartberg vom Elfmeterpunkt. Wie drei Tage vorher brachte Rechtsverteidiger Nicolas Capaldo Salzburg in Führung, als ihn Jonas Auer im Strafraum zum Schuss kommen ließ. Knapp vor er Pause hatte der in der Bundesliga zum zweiten Mal unter den ersten elf aufgebotene Nikolaus Wurmbrand, der sein Talent wieder bewies, Salzburgs Torhüter Alexander Schlager schon ausgespielt, doch seinen Schuss holte Linsverteidiger Daouda Guindo von der Linie. Nach der Pause stand Auer im Mittelpunkt: Zunächst Salzburgs 2:0 verhindert (Bild), dann den Ausgleich erzielt. Seinen Distanzschuss fälschte der 17 jährige französische Innenverteidiger Kouakou Gadou unhaltbar für Schlager ab. Acht Minuten später machte ein doppelter Fehler von Nenad Cvetkovic Salzburgs 2:1-Führung durch Dorgeles Nene möglich. Fünf Minuten später wechselte Rapids Trainer Robert Klauß den Schweden Isak Jansson ein, 13 später glich der Schwede nach Pass von Lukas Grgic aus. Er lief Capaldo, Gadou und Samson Baidoo, davon, überhob Schlager.
Jansson und Auer sind Rapids Salzburg-Spezialisten. Jansson erzielte in dieser Saison drei Tore, alle gegen Salzburg. Auer zwei, beide gegen Salzburg. Beim 3:2 im September war es ein Traumtor, Samstag ein glückliches. „Ein spannendes, gutes, attraktives Spiel“, urteilte Klauß, „in der ersten Hälfte war Salzburg besser. In der zweiten funktionierte es besser, investierten wir mehr, holten daher zweimal einen Rückstand auf!“ Mit einer ähnlichen Leistung müsste Donnerstag beim Omonia Nikosia der Aufstieg ins Achtelfinale der Conference Lague fixieren. Aber die Zyprioten werden sicher tief verteidigen.
Sturm Graz tankte Selbstvertrauen für die Champions League am Mittwoch in Frankreich bei Lille. Schon nach 15Minuten traf der Däne William Böving nach idealer Vorarbeit von Landsmann Mike Biereth. Als Mittelfeldspieler Tochi Choukwuani kurz vor der Pause innerhalb von 40 Sekunden unnötig die gelb-rote Karte sah, kam in der Pause von Trainer Jürgen Säumel die richtige Reaktion. Er „opferte“ Biereth, brachte Kapitän Jon Gorenc Stankovic als Stabilisator ins Mittelfeld. Bis zur 72. Minuten kam Sturm auch mit einem Mann weniger kaum in Gefahr, ehe auch Tirols Cem Üstundag nach einer „Schwalbe“ die Ampelkarte bekam. Mit zehn gegen zehn schlug Sturm noch zweimal zu. Durch Joker Seedy Jatta, dem bis dahin wenig gelang, und den herausragenden Malick Yalcouye.
Einen großen Schritt in Richtung Meisterrunde machte Wolfsberg mit dem 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen LASK. Wie eine Runde zuvor drehten die Kärntner das Spiel:In Graz bei GAK von 0:3 auf 4:3, Samstag „nur“ von 0:1 auf 2:1. Kurz vor der Pause brachte Max Entrup mit seinem sechsten Saisontor die Linzer entgegen dem Spielverlauf in Führung, in der Halbzeit wechselte Wolfsberg Trainer Didi Kühbauer zweimal. Innerhalb von fünf Minuten fielen die Tore: Zunächst ein unglückliches Eigentor des Ukrainers Maksym Talovierov, dann traf der 18 jährige Slowene Erik Kojzek bereits zum vierten Mal als Joker. Eine „Revanche“ von Kühbauer an seinem Ex-Klub, bei dem er vor eineinhalb Jahren trotz Platz drei gehen musste. Jetzt ist der LASK Siebenter. Die Kritik von Trainer Markus Schopp: „Ich sehe viele Individualisten, aber wenig Kollektiv und Teamgeist!“
Foto: RB Salzburg/Schaad.