Fußball

Die Admira verhinderte Austrias Fehlstart: Violett muss vieles besser machen

Nur ein Heimsieg zum Start der Qualifikationsrunde. Und den ermöglichte  eigentlich die Auswärtsmannschaft. Denn die Austria holte nach sechs Unentschieden hintereinander drei Punkte, weil die Admira sieben Sitzer vergab und Tormann Andreas Leitner beim goldenen Tor des 20 jährigen Dominik Fitz nach 67 Minuten (Bild oben) nicht gut aussah. Damit führt die Austria in der Qualifikationsrunde mit zwei Punkten Vorsprung, da Altach in Mattersburg nur ein 1:1 (1:1) schaffte. Für den Paukenschlag sorgte Schlusslicht St.Pölten in Innsbruck mit einem 5:0 (3:0)-Kantersieg bei WSG Swarovski Tirol nach acht sieglosen Spielen hintereinander. Ein starker Einstand von  Robert Ibertsberger auf St.Pöltens Bank, ein Trainereffekt nach Wusch. Durch den die rote Laterne von Niederösterreich nach Tirol wanderte.

Das Präventionskonzept der Bundesliga bewährte sich so wie Freitag im Cupfinale auch vier Tage später  bei den ersten drei Play-off-Spielen. Aber es ist doch gewöhnungsbedürftig, wenn man als einer der Medienvertreter, der in die Generali-Arena durfte, am Eingang gebeten wird, eine Gesichtsmaske anzulegen. Auf der Tribüne darf man sie dann wieder abnehmen. Sah ein Transparent vom Ostblock Austria vor der Fantribüne gegen Geisterspiele. Und hörte man erwartungsgemäß so klar wie bisher nie, was die Trainer bei ihren Emotionsausbrüchen so von sich geben, was sie bei den Anweisungen den Spielern zurufen. Austrias Christian Ilzer explodierte schon in der zweiten Minute in Richtung Schiedsrichter Harald Lechner, Assistent Andreas Heidenreich und den vierten Offiziellen Julian Weinberger, weil er einen Elfmeter forderte, als Admiras Innenverteidiger Christoph Schösswendter der Ball unglücklich vom Oberschenkel an die Hand sprang. Den konnte es aber dafür nicht geben, so sehr er sich auch verrenkte. Mit diesen Bewegungen wäre er auch in einer Disco auffällig geworden. Später zeigte er den Spielern oft an, das für ihn der Abstand zwischen dem defensiven und offensiven Mittelfeld zu groß war. Und dann gab es ein Wortduell mit Admiras Bank: „Das soll ein normaler Zweikampf gewesen sein? Der ist doch nur auf den Körper gegangen!“ Die Leiden eines Trainers. Da war Admiras Zvonimir Soldo schon viel ruhiger. Das von ihm am meisten gesagte Wort hieß in der ersten haben Stunde „Johnny“. Gemeint war der vor der Trainerbank spielende Linksverteidiger Jonathan Scherzer, den er so coachte. Als er sich bei Lechner wegen der für ihn überzogenen fünften gelben Karte für Stürmer Sinan Bakis leise beschwerte, hörte Soldo als Antwort: „Da müssen sie mit ihrem Spieler reden, nicht mit dem Schiedsrichter.“

Soldo blieb ruhig. Dabei  hätte  der Kroate allen Grund gehabt, zu explodieren. Da es bei der bisher besten Leistung, seit er die Admira übernahm, möglich gewesen wäre, zumindest einen Punkt von der  Austria mitzunehmen statt die erste Niederlage seiner Ära zu kassieren. Das Defensivkonzept mit Fünferkette ließ der spielbestimmenden  Austria wenige Möglichkeiten violette Konzentrationsfehler ermöglichten immer wieder Chancen. Schon bis zur Pause hätte Bakis am Vertrag der Vertragsverlängerung bis 2021 Admira in Führung bringen müssen, ebenso in der zweiten Hälfte. Ebenso wie Jimmy Hoffer per Kopf. Auch nach Austrias Führung, die eine missglückte Abwehr von Admiras bis dahin fehlerlosen Keeper Leitner gegen Christoph Monschein möglich machte, gab es genug Möglichkeiten für Admira, bis zur 96. Minute auszugleichen. Aber Bakis  scheiterte wieder an Patrick Pentz. Und am Ende gab Ilzer, der mit Vesel Demaku einen zweiten 20 jährigen in der Startelf brachte, zu: „Wir zeigten zu wenig fußballerische Qualität, waren im Finish zu passiv, müssen künftig noch viel besser werden!“ Zu den violetten Schwachstellen gehörten auch viel zu diskrete Flügelspieler, sprich Max Sax und Manprit Sarakria.

Vieles besser machen muss die Austria schon Samstag in St.Pölten bei ihrem Ex-Trainer Ibertsberger. Der bei seinem Debüt die Mannschaft gegenüber dem letzten Spiel vor seinem Einstieg an fünf Positionen verändert hatte. Berits nach 15 Minuten hieß es 3:0. Der große Mann des Spiels: Der 29 jährige Winterkauf Corey Burke, eine Leihgabe aus der Major Soccer League von Philadelphia Union. Er sorgte für den ersten Dreierpack eines Jamaika-Stürmers in Österreichs Bundesliga.

 

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