Fußball

Die bisher größte Herausforderung: Für den LASK geht es um viele Millionen

Sonntag nach dem 3:1 gegen Wolfsberg auf der Gugl schwärmte LASK-Trainer Dominik Thalhammer von einer funktionierenden Einheit, einem tollen Team. Vier Tage später schlägt Donnerstag Abend im leeren Jose Alvalade-Stadion von Lissabon gegen Sporting Lissabon dafür die Stunde der  Wahrheit, live zu sehen in ORF 1: Dort, wo es am 3, Oktober 2019 die einzige Niederlage der Linzer am Weg zum Gruppensieg in der Europa League vor Sporting, PSV Eindhoven und Rosenborg Trondheim gegeben hatte, geht es auch um viele Millionen. Mehr als zwölf verdiente der LASK durch seinen internationalen Höhenflug, bei dem er in der k.o.-Phase zunächst  Hollands Vizemeister Alkmaar eliminierte, ehe Manchester United die Endstation bedeutete. Praktisch mit dem Beginn der  Corona-Pause: Das 0:5-Heimdebakel am 12. März war das erste „Geisterspiel“ des LASK ohne Zuschauer im Linzer Stadion. Das Retourspiel in Old Trafford war  erst im Juli.

Scheidet der LASK diesmal Donnerstag im Play-off aus, dann bedeutet das einen schweren Rückschlag. In jeder Hinsicht. Dann müsste er kleinere Brötchen backen. Wobei es dieses Jahr sicher auf Grund der besonderen Corona-Konstellation schwerer ist, in einem Spiel den Sprung in der Gruppenphase zu fixieren als vor einem Jahr in zwei Partien gegen den FC Basel, als es dabei um den Aufstieg ins Play-off der Königsklasse ging. „Das nötige Selbstvertrauen, das wir zum Sieg brauchen, ist sicher vorhanden“, stellte Kapitän Gernot Trauner Mittwoch vor dem Abflug am Linzer Flughafen fest. Kein Wunder, wenn in den letzten zwei Partien zehn Tore erzielt wurden. Sieben am letzten Donnerstag beim historischen Abend mit dem 7:0 gegen den slowakischen Tabellenführer Dunajska Streda, dem Rekordsieg des LASK im Europacup, der mit einem Doppelpack von Marko Raguz (Bild oben) begann. Drei weitere Treffer folgten gegen Wolfsberg, wobei sich Raguz erneut in Topform präsentierte. Er ist  sozusagen die personifizierte Hoffnung auf LASK-Tore gegen den spanischen Tormann Antonio Adan zum Aufstieg, Er erzielte auch vor einem Jahr beim 1:2, bei dem der LASK eigentlich die bessere Mannschaft war, den Führungstreffer.

Thalhammer steht vor einer ähnlichen unangenehmen Situation wie eine Woche zuvor sein Kollege Jesse Marsch mit Red Bull Salzburg in Tel Aviv: Sporting ist vom Corona-Virus ähnlich betroffen wie Israels Meister Maccabi. Man kann nur rätseln, welche Mannschaft aufgeboten wird.  Letzten Donnerstag beim 1:0 gegen Aberdeen und Sonntag beim 2:0 über Pacos Ferreira begann die gleiche Startelf. Sonntag war mit dem eingewechselten Stürmer Nuno Santos nur einer dabei, der Donnerstag nicht zum Kader gehört hatte. In beiden Partien fehlte Trainer Ruben Amorim, der angesichts der angespannten Lage die Selbstisolation wählte. Bei den Siegen coachte Assistent Emanuel Ferro die Mannschaft. Wenn sich personell nichts ändert, dann blieben bei Sporting von der Besetzung, die letztes Jahr gegen die Linzer spielte, nur Innenverteidiger Sebastian Coates, Linksverteidiger Neto. im Mittelfeld der Brasilianer Wendel und der Argentinier Luciano Vietto übrig. Die Veränderungen beim LASK? Dominik Frieser wechselte zu Barnsley, Joao Klauss kehrte zu Hoffenheim zurück, wo er bisher keine Rolle spielte, Thomas Goiginger und Marvin Potzmann sind nach schweren Knieverletzungen erst im Aufbautraining. Hinter Routinier James Holland steht ein Fragezeichen. Thalhammers Prognose: „Auf uns wartet eine große Herausforderung!“ Die größte, seit er als Nachfolger von Valerien Ismael den Job übernahm.

Foto: LASK Media.

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