Fußball

Die Europa League ist für diesen LASK auch okay und mehr als ein Trostpflaster

Schade, Österreich ist bei der Auslosung der Gruppenphase der Champions League am Donnerstag Abend in Monaco nur durch Meister Red Bull Salzburg vertreten. Der LASK kommt erst Freitag Mittag bei der Europa League gemeinsam mit Wolfsberg daran, weil er die Hürde FC Brügge im Play-off doch nicht nehmen konnte. Auf das 0:1 in Linz folgte nach heroischer Gegenwehr ein 1:2 (0:0) im Jan Breydel-Stadion, wobei es bis zur 89. Minute 1:1 stand und noch alles möglich schien.  Aber die Linzer können auf ihre Leistungen in den vier Spielen gegen Basel und Brügge stolz sein. Die Europa League ist auch okay und mehr als ein Trostpflaster. Auch wenn dies die Verlierer in ihrer ersten Enttäuschung anders sahen, sich total leer fühlten, wie der wieder ganz starke Tormann, Teamneuling Alexander Schlager (Bild oben),  zugab.

Brügge war auf den LASK besser eingestellt als in Linz, beherrschte speziell zu Beginn mit Powerfußball die erste Hälfte. Zum Glück für die Linzer, die trotz Unterlegenheit nicht allzuviel zuließen, funktionierte anders als im Hinspiel der Videobeweis. Darum zählte Brügges Führung wegen einer Abseitsstellung, die ähnlich knapp war wie die in Linz vor dem goldenen Tor der Belgier übersehene, nicht. Nach der Pause zeigte der LASK sein mutigeres Gesicht, hätte nach 57 Minuten in Führung gehen können. Bei Reinholds Ranftls Heber auf das von Keeper Simon Mignolet verlassene Tor rettete Innenverteidiger Simon Deli knapp vor der Linie. Bei einer Führung der Linzer hätte es die große Überraschung geben können. So geriet der LASK sozusagen durch seine eigenen Waffen in Rückstand: Eckball zum kurzen Eck, Kopfball ins Tor. Was sonst Peter Michorl und Gernot Trauner praktizierten, schafften bei Brügge Ruud Vormer und Hans Vanaken.

Aber der LASK schlug nach vier Minuten zurück. Der souveräne deutsche Referee Felix Brych zeigte nach einem Foul an Ranftl auf den Elfmeterpunkt, der Brasilianer Joao Klauss traf zum Ausgleich. Da wurde es merkbar ruhiger im ausverkauften Jan Breydel-Stadion, wirkten die Belgier verunsichert. Und die Linzer hatten schon den späten Lucky Punch wie vier Tage zuvor in Hütteldorf gegen Rapid im Hinterkopf. Dazwischen kam nach 80 Minuten die vertretbare gelb-rote Kate für Abwehrchef Gernot Trauner: „Die hat uns den Boden unter den Füßen weggezogen“, behauptete Trainer Valerien Ismael. Der LASK musste mehr riskieren, lief nach 89 Minuten in einen Konter, den Emanuel Bonaventure abschloss. Alles vorbei.

Der LASK kann erhobenes Hauptes Brügge verlassen: „Die Europa League wird auch eine unglaubliche Geschichte“, prophezeite Ismael, „wir werden versuchen, auch dort ähnlich gut aufzutreten“. Boss Siegmund Gruber wird den entgangenen 13 Millionen durch das geringere Startgeld in der Europa League sicher nachtrauern. Die hätte der LASK für sein Stadionprojekt sehr gut brauchen können. Vizepräsident Jürgen Werner gestand im Sky-Interview, dass sich Brügge als über beide Partien gesehen bessere Mannschaft den Aufstieg verdiente. Bis Montag noch auf Einkaufstour für die Europa League zu gehen, ist für ihn kein Thema: „Wir verfallen nicht in Aktionismus.“

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