Fußball

Drei Corona-Fälle bei Salzburg: „Unser größter Gegner ist das Virus!“

Corona macht vor Europas Ligen nicht Halt. Weder in Italien (Napoli kam wegen zwei Covid 19-Fällen nicht zum Schlager gegen Juventus nach Turin), in Deutschland (das Zweitligaspiel Hamburger SV – Erzgebirge Aue musste abgesagt werden), in England beim FC Liverpool (der Ex-Salzburger Sadio Mane und Thiago sind infiziert, ohne sie setzte es Sonntag ein unfassbares 2:7- Debakel in Birmingham gegen Aston Villa, die höchste Niederlage unter Jürgen Klopp) und leider auch in Österreich bei Meister Red Bull Salzburg: Drei Spieler wurden vom Virus erwischt, ohne Symptome zu haben. Das ergaben die ersten Tests nach dem 3:1 gegen Maccabi Tel Aviv. Die „Reaktion“ darauf war der Jubel über den höchsten Sieg dieser Saison (Bild oben), das 7:1 (2:0) gegen Hartberg mit vier Toren ab der 70. Minute, darunter zwei von Patson Daka.  Von den Spielern, die Mittwoch dabei waren, fehlten Andre Ramalho, Mergim Berisha und Karim Adeyemi. Die drei Betroffenen sind daheim in Quarantäne, für die anderen Betreuer und Spieler, die Sonntag nochmals getestet wurde n, alle negative Ergebnisse hatten, gibt es zehn Tage Mannschaftsquarantäne. Das heißt: Sie dürfen sich nur zwischen Wohnung, Trainings- und Spielort bewegen. „Unser größter Gegner ist derzeit das Virus“, stellte Trainer Jesse Marsch fest. Alle Einberufungen zu den Nationalteams wurden abgesagt. Damit fehlen Österreichs Teamchef Franco Foda Tormann Cican Stankovic und Andreas Ulmer, Werner Gregoritsch in der U 21 sein Kapitän Max Wöber.

Lok Moskau, am 21. Oktober Salzburgs Startgegner in der Champions League, bezwang Sonntag daheim FK Chimki 2:1 (1:0). Gibt es bis dahin neue Corona-Fälle bei den Bullen? Salzburg stellte zwar fest, es lasse sich nicht ermitteln, wo sich die bisher alle drei Tage getesteten Spieler infizierten, noch wolle man mit den Fingern auf jemanden zeigen. Aber die Spuren, sprich die üblichen Inkubationszeiten, deuten schon auf das problematische Match im israelischen Lockdown bei Maccabi Tel Aviv im Bloomfield Stadium am 22. September hin. Als bei Maccabi neun Spieler wegen Covid 19 ausfielen, nachher noch zwei, die gegen Salzburg im Einsatz waren, einen positiven Test hatten. Die UEFA hatte es abgelehnt, das Match in ein neutrales Land, im Gespräch war Griechenland, zu verlegen. Das galt schon damals als problematisch, ruft jetzt erst recht Kritik hervor. Aber wer Salzburger Drohgebärden in Richtung UEFA erwartete, lag völlig falsch. Die Drohungen mit Klagen auf Schadenersatz wird es nicht geben. Erstens, weil es nicht klug wäre, einen Krach mit dem europäischen Verband zu provozieren und weil andererseits der Nachwuchs, wo die Spieler das Virus erwischte, nicht zu führen ist. Das einzige „Glück“ für Salzburg ist momentan die zweiwöchige Teampause.

Foda reagierte rasch auf die schlechte Nachricht aus Salzburg, zu der noch er Ausfall von Freiburgs Innenverteidiger Philipp Lienhart wegen einer Knieverletzung kam. Damit sind es mit Alexander Schlager, Konrad Laimer, Marcel Sabitzer, Valentino Lazaro und Marko Arnautovic schon insgesamt acht Ausfälle. Nachnominiert wurden für das Tor Heinz Lindner, derzeit die Nummer zwei beim FC Basel, LASK-Kapitän Gernot Trauner und Rapids Linksverteidiger Max Ullmann. Die Nummer eins in der Torhüterhierarchie dürfte erstmals Wolfsburgs Pavao Pervan, der bisher ein Länderspiel absolvierte, sein. Obwohl er Sonntag beim 0:0 gegen Augsburg auf der Bank saß. Xaver Schlager beziehungsweise Michael Gregoritsch wurden nach der Pause ausgetauscht. Der einzige Teamlegionär, der Sonntag gewann, war David Alaba mit Salzburgs Champions League-Gegner Bayern München. Ein Wahnsinnsspiel endete mit  4:3 (1:0) gegen Hertha BSC Berlin. Bayern führte 2:0, Hertha glich aus. In der 85. Minute 3:2 für Bayern, drei Minuten später stand es 3:3, in letzter Minute 4:3 durch einen Elfmeter von Robert Lewandowski, der alle vier Tore erzielte.

Louis Schaub sorgte als einziger Teamspieler am Sonntag für ein Tor. Er traf mit links erstmals für Luzern zum 1:1-Ausgleich beim FC Basel. Am Ende verlor Luzern 2:3. Schlimm erging es in Belgien Teamneuling Raphael Holzhauser mit Beerschot. Da gab es vor dem Flug nach Wien ein 1:5 (0:3)-Debakel bei Rapids Bezwinger Gent.

 

Meist gelesen

Nach oben