Ein denkwürdiger Sonntag für Ralph Hasenhüttl, den einzigen österreichischen Trainer in Englands Premier League. Im St. Mary´s von Southampton gelang dem 52 jährigen Steirer sein erster Sieg gegen einen der Topstars in seinem Metier, Pep Guardiola. In der deutschen Bundesliga verlor Hasenhüttl in der Saison 2015/16 mit Aufsteiger Ingolstadt gegen Guardiolas Bayern 0:2 und 1:2, in Englands Premier League mit Southampton gegen Titelverteidiger Manchester City daheim 1:3 und 1:2, im Ligacup 1:3, ehe die Überraschung gelang: Southampton, die Mannschaft mit der schwächsten Heimbilanz der Liga, zwang Manchester City mit 1:0 (1:0) in die Knie. In einem Match, ds über 96 Minuten dauerte, ehe Referee Andre Mariner zu Hasenhüttls Erleichterung endlich abpfiff. Drei Tage zuvor hatte Manchester City den neuen Meister FC Liverpool mit 4:0 abgefertigt.
Ein wahrtes Traumtor sorgte für die Entscheidung,, die drei Punkte sicherte Southampton und damit auch theoretisch den Klassenerhalt. Che Adams, letzten Sommer um 16,7 Millionen Euro von Zweitligist Birmingham geholt, traf in seinem 25. Spiel für die „Saints“ in der Premier League zum ersten Mal. Als Citys ukrainischer Linksverteidiger Oleksandr Zinchenko in der Vorwärtsbewegung den Ball gegen den Schotten Stuart Armstrong verlor, nützte dies Adams, um aus 45 Yards, das sind 41 Meter, im vollem Lauf City-Tormann Ederson, der weit vor seinem Tor stand, zu überheben. Ein perfekter Lob, der an manches Tor von Lionel Messi erinnerte, zum ersten Southampton-Sieg über Manchester City nach neun erfolglosen Versuchen. Danach verteidigte Southampton mit Mann und Maus den Vorsprung, bei unglaublichen Szenen gehört einige Male Glück dazu. Sowie der starke Tormann Alex McCarthy, der seinen ersten Fehler erst in der 96.Minute beging, und der polnische Innenverteidiger Jan Bednarek als Fels in der Brandung. Guardiola wechselte nach 59 Minuten den herausragenden Spieler dieser Saison, den Belgier Kevin de Bruyne, und Jungstar Phil Foden für Ricky Mahrez und Raheem Sterling ein, aber auch das brachte nichts.
Hasenhüttl sprach von einem „unbelievable fight“, von einem unglaublichen Kampf. Zum ersten einstelligen Tabellenplatz, den Hasenhüttl unbedingt noch erobern will, fehlen vor den letzten fünf Runden drei Punkte. Southampton gewann von den vier Speilen nach der Corona-Pause drei, trifft noch auswärts auf Everton und Manchester United, daheim auf Brighton, auswärts auf Bournemouth und zum Abschluss daheim auf Sheffield. Gegen Everton könnte Hasenhüttl ein weitere Premierensieg gegen einen gegen einen Topstar der Trainerszene gelingen. Als Carlo Ancelotti in der Saison 2016/17 Bayern-Trainer war, konnte Hasenhüttl mit RB Leipzig keinen Sieg gegen die Münchner feiern.
Weiterhin nicht richtig in Fahrt kommt Valentino Lazaro bei Newcastle. Bei seinen acht Einsätzen in der Premier League stand er nur zweimal in der Startformation, wurde sechsmal eingewechselt. Wie letzten Mittwoch, als er beim 4:1 in Bournemouth sein erstes Tor in der Premier League erzielte. Kein Grund für Trainer Steve Bruce, Österreichs Teamspieler vier Tage später gegen West Ham im St.James Park von Beginn an eine Chance zu geben. Lazaro kam beim 2:2 gegen West Ham nach 69 Minuten, traf diesmal nicht mehr.