Fußball

Erstes Tor in Bundesliga: Trimmel machte den „Kloppo“! Kalajdzic um Rekord

Kein Österreicher-Duell bei Bayern Münchens souveränem 3:1(2:0) bei Werder Bremen. David Alaba musstet wegen muskulärer Probleme passen, bei Werder war Marco Friedl gesperrt, spielte Romano Schmid bis zur 63. Minute. Vier Minuten später sorgte Robert Lewandowski mit seinem 32. Saisontor für die 3:0-Führung, außerdem traf der Pole dreimal Aluminium. Tabellenführer Bayern setzte im Titelkampf Verfolger RB Leipzig unter Druck, der  vier Tage nach dem k.o. in der Champions League gegen Liverpool Sonntag Adi Hütters Eintracht Frankfurt empfängt. Aber Hinteregger & Co brauchen auch Punkte, um im Champions League-Rennen zu bleiben. Weil Hütter Landsmann Oliver Glasner mit Wolfsburg auch ohne den gesperrten Xaver Schlager mit 5:0 (1:0)gegen den desaströsen Letzten Schalke, bei dem Alessandro Schöpf eine Stunde lang spielte, seinen höchsten Saisonsieg feierte, Platz drei verteidigte. Und weil Borussia Dortmund mit einem 2:0 (0:0) gegen Hertha BSC Berlin  bis auf einen Punkt an den Vierten Frankfurt herankam.

Der österreichische Highlight am Samstag passierte in der Alten Försterei von Berlin: Dort gelang Union-Kapitän Christopher Trimmel in seinen 54. Bundesligaspiel sein erster Tor in Deutschlands höchster Spielklasse, das den 2:1 (0:1)-Sieg gegen den 1. FC Köln sicherte. Das bedeutet für den 34 jährigen in seinem siebenten Jahr bei den „Eisernen“ sicher einen besonderen Tag: „Ich hab´ ja mir intern schon Kritik gefallen lassen müssen, weil ich noch kein Tor erzielte“, gestand er nachher lachend im „Sky“-Interview. 2008 war er als Stürmer aus dem Burgenland von Horitschon  zu Rapid gekommen, dort wurde er noch zum Offensiv-Verteidiger an der rechten Flanke umgeschult. Für diese Rolle holte ihn auch Union Berlin 2014 in die zweite Liga.  Seit 2019 spielt er in der Bundesliga, durchaus erfolgreich. Er bereitete in dieser Saison schon sieben Tore vor. Bei seinem Premierentor kam er im Strafraum frei zum Schuss, traf genau ins lange Eck. Ganz sicher: „Obwohl ich in die tief liegende Sonne schauen musste!“ Was folgte, war der Sägen-Jubel, das Markenzeichen von Trainerstar Jürgen Klopp: „Auch das war für den Fall der Fälle vorher besprochen“, erzählte Trimmel, „also hab´ich ein bisschen den Kloppo gemacht!“ Als Siebenter sind die Chancen von Union Berlin durch Trimmels Premierentor auf einen Europa League-Platz intakt.

Apropos Tore: Da könnte Sonntag Nachmittag Österreichs bester Torschütze in der Bundesliga, einen neuen Rekord aufstellen. Wenn er für den VfB Stuttgart gegen Hoffenheim und seine Landsleute Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner am Sonntag trifft, dann wäre er mit seinem 13. Tor der erste Spieler der Schwaben seit er Saison 1995/96, der in sieben Spielen hintereinander über seinen Torerfolg jubeln kann. Das war damals Fredy Bobic, jetzt Sportvorstand bei Frankfurt, der nach Berlin zu Hertha wechseln will. Kalajdzic findet es schön, mit großen Spielern wie Bobic verglichen zu werden. Das Rezept für die Torserie: „Ich versuche immer, mit einer gewissen Lockerheit in die Spiele zu gehen, habe bei allem Respekt vor der Aufgabe nicht mehr die extreme Nervosität wie am Anfang in der Bundesliga!“ Man merkt´s. In Interviews konnte sich Kalajdzic bereits vorstellen, vorzeitig den 2023 laufenden Vertrag bei Stuttgart zu verlängern, falls es gewünscht wird.

Im Kampf gegen den Abstieg schöpfte Ex-Liefering-Trainer Bo Svensson mit Mainz durch den 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Freiburg  neue Hoffnung, überholte Bielefeld (Sonntag in Leverkusen), liegt nach Punkten gleichauf mit Hertha BSC Berlin, nur noch einen hinter dem 1. FC Köln.  Der eingewechselte Joker Kevin Stöger leitete die Aktion zum späten Siegestor ein, Philipp Mwene spielte als Linksverteidiger wieder durch, der verletzte Karim Onisiwo fehlte. Bereits Freitag ging die Talfahrt der Mönchengladbach-Österreicher weiter. Stefan Lainer und Valentino Lazaro verloren in Augsburg 1:3 (0:0), wobei die Verlierer bei der sechsten Pleite in Folge mit Ausnahme des Resultats die in allen Belangen besser waren. Nur ließen sie zu viele Chancen aus (drei davon Lazaro), vergaben einen Elfmeter: „Eine harte Phase“, urteilte Trainer Marco Rose. Die Diskussionen um die Beurlaubung des ehemaligen Salzburgs-Meistermachers werden immer intensiver.

Foto: Twitter.

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