Fußball

Erstmals ganz in schwarz: U 21 trägt nach 1:5-Debakel Trauer

So hätte sich ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel seine vorübergehende Rückkehr auf die Trainerbank nach drei Jahren Pause nicht vorgestellt. Die Premiere  bei der U-21 als „Vertreter“ von Teamchef Werner Gregoritsch endete in Ried mit einem brutalen Tiefschlag im Kampf um das EM-Ticket, mit einem total unerwarteten 1:5 (0:2)-Debakel gegen das zuvor sieglose Albanien. Tormann Fabian Ehmann hielt kaum einen Ball und kassierte dennoch fünf Treffer wie beim 1:5-Debakel in England, ohne dass man dem Legionär von Aris Saloniki einen Vorwurf machen kann. Es war ein Abend, an dem alles schief lief. Erstmals spielte die U 21 ganz in Schwarz. Das Debakel sorgte auch für Trauerstimmung, trug sicher nicht zur schnellen Genesung von Gregoritsch bei.

Beim 4:0 in Albanien bedeuteten die ersten zwei österreichischen Torschüsse eine 2:0-Führung, in Ried war es umgekehrt. Beim 0:1 war noch Pech dabei, weil ein Freistoß von der Latte via Ehmanns Rücken und Innenstange ins Tor ging. Aber das 0:2 nach 26 Minuten zeigte schon die größte Schwäche auf: Österreich verteidigte viel zu schlecht, es war viel zu leicht, durch das Abwehrzentrum durch zu kommen. Da merkte man doch das Fehlen des robusten Kevin Danso und von Max Wöber. Dino Maresic und Kapitän Marco Friedl, der durch die  schnellen Verletzung von Alexander Borkovic nach 19 Minuten ins Zentrum rückte, zeigten zu viele Schwächen. Vorne fehlte es an Durchsetzungsvermögen und Durchschlagskraft, daher machte Österreich auch in der optischen Überlegenheit der zweiten Hälfte einen ungefährlichen Eindruck. Auch Marco Raguz sah man  schon viel, viel besser. Das war keine Bewerbung für die Nationalmannschaft. Bremen-Legionär Friedl sprach nachher von einer Schande. Er machte aber zuvor herzlich wenig, um dagegen anzukämpfen: „Wenn wir uns weiterhin so präsentieren, ist es besser, zu den nächsten Spielen gar nicht mehr anzutreten!“

Auch für Hannes Wolf lief bei seiner Rückkehr alles falsch: „Wir haben nach dem 0:1 keinen Zugriff auf das  Spiel mehr gefunden, fanden keine Lösungen gegen Albaniens massierte Abwehr und zeigten auch zu wenig Haltung!“ Selbstkritische Worte, denen es wenig hinzuzufügen gilt. Eine Zentralfigur wie im Herbst Christoph Baumgartner war er nicht. Mit dem 17 jährigen Debütanten Yusuf Demir kam nach 70 Minuten etwas mehr Schwung in das Spiel, mit  Marco Grüll holte ein weitere Joker den Elfmeter heraus, den Wolf zum 1:3 verwandelte. Aber das war nur ein kurzes Aufflackern, am Ende folgten noch zwei Tore von Albanien. Schöttel redete  nicht um den heißen Brei herum: „Wenn man daheim gegen Albanien 1:5 verliert, dann ist das ganz sicher blamabel.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Mit der Blamage geriet der zweite Platz hinter England,  der mit einem Sieg so gut wie fixiert gewesen wäre, in Gefahr, damit auch das EM-Ticket.

Auch für die U 19 von Rupert Marko setzte es zum Abschluss eines Kurz-Trainingslagers in Obertraun mit 0:2 (0:1) gegen Slowenien eine Niederlage. Aber wenigstens nur in der Probe für den Ernstfall, den nächsten Schritt in der EM-Qualifikation, die Eliterunde im Oktober in Wales. Auf Kunstrasen.

 

 

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