Fußball

Fehler von Alaba-Ersatz sorgte für erste Heimpleite von Heynckes

Zinedine Zidane lachte Mittwoch Abend in München über das ganze Gesicht. Wie letztes Jahr im Viertelfinale der Champions League freute sich Real Madrids Trainer  auch Mittwoch im Semifinale über ein 2:1 (1:1) bei Bayern nach 0:1-Rückstand. Jetzt schaut es eher nach dem dritten Einzug Zidanes mit dem Titelverteidiger hintereinander ins Endspiel aus als nach der Chance von Jupp Heynckes auf sein zweite Triple mit Bayern nach fünf Jahren, Alles, was Zidane sich ausdachte, ging auf: Von Beginn weg Cristiano Ronaldo als einzige Spitze, Karim Benzema und Gareth Bale auf der Bank, weil  Zidane mit Isco und Lucas Vazquez lieber das Mittelfeld dicht machte.  Für Isco brachte er zur zweiten Hälfte Marco Asensio, der dann erstmals in dieser Champions League traf, für das Siegestreffer sorgte. In einem Konter, der auf einen schweren Fehler des Ersatzmanns  von David Alaba, den Brasilianer Rafinha folgte.  Der Rechtsfuss spiele mit links Iso den Ball in die Beine. Das sorgte für die erste Heimpleite Bayerns seit der Amtsübernahme von Jupp Heynckes im letzten September. Zum unpassendsten Moment.

Als kurz nach dem zweiten Tor Reals Verteidiger Dani Carvajal verletzt raus musste, brachte Zidane doch noch Torjgäer Benzema. Aushilfsverteidiger Vazquez sah gegen Franck Ribery besser aus als zuvor Carvajal. Für Bayern war es eine Schmerze-Pleite. Denn es gab auch zwei Verletzte: Nach acht Minuten schied Arjen Robben mit einer Verletzung der linken Leiste aus, nach 31 Innenverteidiger Jerome Boateng mit muskulären Problemen im linken Oberschenkel. Kurz nach dem Führungstor durch Joshua Kimmich, der Reals Torhüter Keloy Navas  im kurzen Eck überraschte. Wie aus heiterem Himmel gelang Marcelo knapp vor der Pause der Ausgleich, als sich Javi Martinez zu sehr auf Ronaldo konzentrierte. Der Superstar blieb erstmals lnach elf Spielen in der Champions League ohne Tor, tauchte fast total unter. Aber Real konnte trotzdem gewinnen: „Wir hätten gerne mehr Ballbesitz gehabt“, gestand Zidane, „das Ergebnis sagt noch gar nichts.“ Weltmeister Toni Kroos gestand: „Der Sieg war etwas glücklich, weil Bayern klar mehr Chancen hatte. Aber wir haben gut gearbeitet.“

Bayern fährt trotz 17:7-Torschüssen wie letztes Jahr unter Carlo Ancelotti auch unter Heynckes mit einem 1:2-Rückstand ins Bernabeu-Stadion. Wie unter Ancelotti versäumte es Bayern seine 1:0-Führung auszubauen. Das sprach auch Heynckes an: „Wir ließen eine Vielzahl von klaren Chancen nicht genützt, solche Tage kann es geben. Dazu schenkten wir Real beide Tore. Das kann man sich auf diesem Niveau nicht erlauben.“ Heynckes machte den Verlierern trotzdem keinen Vorwurf: „Ich habe noch selten eine Real-Mannschaft gesehen, die so viel zugelassen hat. Darum sehe ich für Madrid durchaus Chancen.“ Obwohl er dort mit einem deutlich besseren Ronaldo rechnen muss. Vor einem Jahr schaffte Bayern bis zur 90. Minute den Ausgleich, schied aber dann im Nachspiel mit 2:4 aus. Diesmal werden wohl Robben und Boateng fehlen, bei Alaba gibt´s Hoffnung. Den bisher auffälligste Spieler im Semifinale sah Österreichs Teamchef Franco Foda aber nicht live in München. Das war bereits Dienstag an der Anfield Road in Liverpool: „Magi Mo“, der 1,75 Meter große Ägypter Mohamed Salah im Dress des FC Liverpool mit je zwei Toren und Assists. Da konnten im Vergleich der Torjäger weder Ronaldo noch Robert Lewandowski noch Edin Dzeko mithalten!

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