Rapid steht seit letztem Samstag fix in der Meisterrunde. Wenn es dort im Frühjahr zwei Wiener Derbys geben soll, dann muss auch Grün-Weiß dazu einen Beitrag leisten, damit der violette Erzrivale den Sprung unter die ersten sechs schafft: Mit einem Sieg am Sonntag in Hartberg. In einem Duell, das stets für viele Tore garantierte: Letzte Saison 27 in fünf Duellen, von denen Rapid 13 kassierte, letzten September im Hütteldorfer Allianz-Stadion sechs, wobei Rapids Kapitän Stefan Schwab erst in der 96.Minute der Ausgleich zum 3:3 gelungen war. Mach einen Schnitt von 5,5 Toren pro Match.
Seit dem Aufstieg verloren die Steirer nur zweimal gegen Rapid: Letzte Saison auswärts im Uniqa-Cup, daheim in der Qualifikationsrunde. In unliebsamen Erinnerung von Rapids Trainer Didi Kühbauer wird noch das 0:3 beim ersten Gastspiel in Hartberg sein, als Rapid geradezu vorgeführt wurde. Hartberg erwartet Sonntag zum zweiten Mal in dieser Saison ein ausverkauftes Haus, das 4635 Zuschauer bedeuten würde, Könnte einen Tag nach dem 46. Geburtstag von Trainer Markus Schopp schon den Sprung unter die ersten sechs fixieren, den Klassenerhalt zwölf Spiele vor Schluss sichern und damit Jubeltänze von Präsidentin Brigitte Annerl über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein großer Erfolg. Denn mit der Meisterrunde hat Hartberg sicher nicht budgetiert.
Schopp weiß von seinem Assistenten Jürgen Säumel, der Rapids 2:0 gegen WSG Swarovski Tirol vor Ort beobachtete, dass es nichts Neues bei Grün-Weiß gibt, was beunruhigen müsste. Etwas Neues gibt es bei Hartberg: Schopp setzt auch auf eine innovative Sauerstofftherapie zur Regeneration. Deshalb steht im Kabinentrakt eine Druckkammer. Rapid braucht den Sieg nicht nur als mögliche Hilfe für Austria, sondern vor allem im ureigensten Interesse. Damit der Rückstand für die zehn „Finalspiele“, wie Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic die Meisterrunde bezeichnete, nicht größer wird. Derzeit wären es nach der Punkteteilung auf Tabellenführer LASK ohnehin schon fünf. Es gibt keine Ausfälle und damit auch keine Ausreden, wie Kühbauer feststellte: „Wir haben eine sehr gut bestückte Bank!“ Durchaus möglich, dass der slowenische Winterkauf Dejan Petrovic (Bild oben), der gegen Tirol in den letzten 14 Minuten zum Zug gekommen war, diesmal nicht auf der Bank beginnen, sondern erstmals zur Startelf gehören wird. Mit einem Sieg könnte sich Rapid um vier Punkte von Wolfsberg absetzen, da die Kärntner am Innsbrucker Tivoli beim Schlusslicht WSG Swarovski Wattens 0:2 (0:2) verlor.