Fußball

Gent wie LASK ohne Pressing: Trainerwechsel vor Rapid-Spiel

Dienstag Abend  in Gent gewinnen, sieben Tage später erstmals seit fünf Jahren wieder im Play-off gegen den  Sieger aus Dynamo Kiew gegen Alkmaar, aber dort nicht scheitern wie 2015 mit etwas Pech an Ukraine-Meister Schachtjor Donezk (0:1 im Happel-Stadion, 2:2 in Lemberg).  So sieht das  Wunschkonzert von Rapid aus. Die Hoffnung, dass es zumindest in Gent gespielt wird, ist größer als nach der Auslosung am 31. August. Weil bei den Belgiern der missglückte Start in die Saison mit vier Niederlagen in fünf Runden doch Spuren hinterließ, es zwischen dem rumänischen Trainer Laszlo Bölöni und Stürmerstar Roman Yaremchuk gekracht haben soll, weshalb der Ukrainer  auch Freitag bei der 1:2-Niederlage in Eupen nicht im Kader war. Gegen Rapid wird er spielen: Denn 24 Stunden vor dem Rapid-Spiel warf Gent Bolöni nach nur drei Spielen raus. Von der auf de Gent-Homepage in englischer Sprache beschworenen Einheit („we are one familiy, we are Buffalo“) kann offenbar keine Rede sein. Die Buffalo-Devise bei dem 1898 gegründeten Klub existiert seit der Jahrhundertwende, als der Westernzirkus der Legende Buffalo Bill auch in Gent Station machte. Daher auch der stilisierte Sioux-Häuptling im Klubwappen.

Bolöni war nur drei Spiele im Amt. Nachfolger ist sein  Co-Trainer Wim de Becker, den Sportchef Peter Balette unterstützen soll. Der war bis Sommer Assistent von Bölönis dänischem Vorgänger Jens Thorup. Aber auch das macht Rapid keine „Angst“. Kapitän Dejan Ljubicic: „Es kommt nur auf uns an, wie wir auftreten!“ Bei Grün-Weiß ist anders als in Gent, was die Mannschaft betrifft, derzeit alles eitel Wonne.  Das Selbstvertrauen stimmt, Trainer Didi Kühbauer glaubt, dass seine Spieler alles das, was  Dienstag Abend gefragt sein wird, bringen können: „Wir müssen aktiv auftreten und sehr robust. Es wird viele Zweikämpfe geben! Wir wissen alles über Gent“ Das steht für ihn nach der Videoanalyse von Gent-Spielen sowie Berichten der Scouts fest. Kühbauer vergleicht Belgiens Vizemeister mit dem LASK, weil er ähnlich körperbetont wie die Linzer agiert. Von einem LASK-Markenzeichen, dem Offensiv-Pressing hat er bei  Gent allerdings nichts bemerkt. Auch Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner soll von Rapid als „Informationsquelle“ angezapft worden sein. Denn er spielte mit Wolfsburg im Herbst 2019 in der Gruppenphase der  Europa League zweimal gegen Gent.

Bei den tipp 3-Quoten bleibt Rapid Aussenseiter (siehe unten). So sieht es auch Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic. Gemäß seiner Devise, aktuell nur in kleinen Schritten zu denken. 54 Prozent der Österreicher trauen Rapid allerdings den Aufstieg in Gent zu. Der Freitag gegen Admira geschonte Kelvin Arase ist dabei. Also wird die Startelf genauso aussehen wie beim 1:0 gegen Lok Zagreb vor drei Wochen, Die Leistung wird aber besser als in der kroatischen Hauptstadt sein müssen.  Zwei österreichische Medienvertreter sind in Gent dabei. Einer mehr als in Zagreb. Ex-Kapitän Stefan Schwab empfängt Dienstag Abend mit Paok Saloniki Benfica Lissabon. Die Portugiesen zu eliminieren bedeutet sicher die schwerere Aufgabe als Gent zu besiegen.

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