Nach David Alaba in Dortmund hatten nur 82 Kilometer entfernt Dienstag noch zwei Österreicher im Westen Deutschlands ihr großes Erfolgserlebnis: Trainer Oliver Glasner und Xaver Schlager triumphierten mit Wolfsburg unerwartet klar in Leverkusen. Drei der vier Tore zum 4:1 (1:0) fielen per Kopf, zwei durch einen Ex-Salzburger: Der im Winter nach Wolfsburg gewechselte kroatische Innenverteidiger Marin Pongracic sorgte knapp vor der Pause und nach 75 Minuten jeweils nach Freistößen von Kapitän Maximilian Arnold für das 1:0 und 3:0, seine ersten Tore für den VW-Werksklub. Das dritte Kopfballtor bereitete der Brasilianer Joao Victor, der letzten Sommer mit Glasner von LASK nach Wolfsburg gewechselt war, vor. Zweifelsohne ein unerwarteter Schock für Leverkusen drei Tage nach dem Derbysieg bei Mönchengladbach. Mitten in die Erfolgsserie mit 14 Siegen in den letzten 16 Pflichtspielen. Schlager beherrschte gemeinsam mit Arnold das zentrale Mittelfeld. Das konnte auch der ebenso wie Aleksandar Dragovic zur zweiten Hälfte eingewechselte österreichische Teamkapitän Julian Baumgartlinger nicht ändern. Sein Tor fünf Minuten vor Schluss bedeutete nur noch Resultatskosmetik. Da staunte auch Glasner: „Toll zu sehen, was die Spieler geleistet haben!“ Wichtige Punkte für den Europa League-Platz.
Leverkusen fiel durch die Heimpleite wieder aus den Champions League-Rängen. Mönchengladbach eroberte durch ein 0:0 bei Werder Bremen Rang vier zurück. Hatte dabei Glück, das vor der Pause auch der Videoreferee in Köln einen klaren Elfmeter für Bremen übersah. Stefan Lainer hätte im Finish fast mit links noch das Gladbacher Siegestor erzielt, das verhinderte Werders Keeper Jiri Pavlenka. Marco Friedl spielte bei Bremen durch, das elfte Heimspiele hintereinander ohne Sieg vergrößerte die Abstiegssorgen.
Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Adi Hütter mit Eintracht Frankfurt. 35 Torschüsse gegen Freiburg reichten nur zu einem Punkt, zu einem 3:3 (1:1), wobei Frankfurt ein 1:3 aufholen musste, damit das 3:3 nachher am Videowürfel stand (Bild oben) Zur schon ein 0:1 nach einem Patzer von Stefan Ilsanker, der mit Martin Hinteregger in der Dreierabwehr agierte. Nach dem 1:1 spielte Frankfurt Freiburg an die Wand, vergab ein Dutzend Chancen, eine davon Hinteregger. Um die Defensive zu stabilisieren, tauschte Freiburgs Trainer Christian Streich seinen „Ösi“Philipp Lienhart nach einer Stunde als dritten Innenverteidiger ein. Wie aus dem nichts führte Freiburg wenig später durch zwei Tore in 122 Sekunden 3:1. Frankfurt schaffte mit einem Turbo-Finish, zwei Treffern in drei Minuten, den Ausgleich. Aber bei so vielen Torschüssen wie noch nie von Frankfurt in der Bundesliga. war ein Punkt am Ende zu wenig. So sah es auch Hütter: „Die spielerische Leistung verdient ein Kompliment. Aber wir hätten sechs bis acht Tore erzielen müssen.“ Der nächste Gegner ist am Samstag auswärts Wolfsburg. Da fehlt der gesperrte Ilsanker.
Ein Österreicher-Duell gab s auch in der zweiten Liga. Von Torhütern. Martin Fraisl gewann mit Sandhausen bei Wehen Wiesbaden mit Heinz Lindner glücklich 1:0 (1:0). Womit Teamtorhüter Lindner weiter auf einem Abstiegsplatz blieb.